Sonntag, 05. Mai 2024

Extremwetterkongress
Meteorologen halten Pariser Klimaschutzabkommen für faktisch gescheitert

Angesichts der zunehmenden Extremwetter-Ereignisse gibt es unter Experten unterschiedliche Meinungen über das sogenannte 1,5-Grad-Ziel. Der Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie, Marotzke, vertrat die Ansicht, das Pariser Rahmenabkommen für mehr Klimaschutz sei faktisch gescheitert. Man müsse sich damit abfinden, dass die 1,5-Grad-Grenze überschritten werde.

28.09.2023
    Vom Hochwasser teilweise mitgerissen: eine Ortschaft im Ahrtal in der Eifel (2021)
    Vom Hochwasser teilweise mitgerissen: eine Ortschaft im Ahrtal in der Eifel (2021) (imago / Future Image)
    Das sagte Marotzke laut einer Pressemitteilung zum Auftakt des 13. Extremwetterkongresses in Hamburg. Auch der Vorsitzende der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft, Böttcher, meinte, man müsse die Illusion aufgeben, dass in den letzten 30 Jahren ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz geleistet worden sei.
    Weiterhin stiegen alle Konzentrationen von Treibhausgasen in der Atmosphäre an. Es gebe zudem einen nie dagewesenen Anstieg der globalen Luft- und Wassertemperaturen sowie einen Anstieg an extremen Niederschlagsereignissen.
    Dagegen sieht die Internationale Energieagentur Fortschritte beim Klimaschutz und zwar dank eines weltweiten Rekordwachstums bei der Solarenergie und der Elektromobilität. Die Kapazität von Photovoltaikanlagen habe sich in den vergangenen beiden Jahren weltweit um fast 50 Prozent gesteigert, die Zahl der E-Autos um 240, teilte die IEA mit. Zudem habe es eine Verdreifachung der Batteriespeicher gegeben. Das 1,5-Grad Ziel sei damit weiterhin in Reichweite. Es bleibe aber viel zu tun, und die Zeit dränge.
    Sie können hier einen Bericht zum Extremwetterkongress hören.
    Diese Nachricht wurde am 27.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.