Kein Zweifel: für viele ist Venedig die schönste Stadt der Welt:
"Venedig ist außergewöhnlich, herrlich, man muss sich nur umsehen, jeder Winkel ist einmalig schön."
Ein paar Ausblicke sollte man allerdings vermeiden, damit das Traumbild nicht zerbricht. Das Industriegebiet Porto Marghera im Nordwesten, nur ein paar Minuten mit dem Linienboot vom weltberühmten Canal Grande entfernt, ist ein Kontrast wie man ihn sich herber nicht vorstellen kann:
"Was wir dort sehen ist der Industriekomplex von Porto Marghera , der nur wenige Kilometer Luftlinie vom Markusplatz entfernt ist. Da werden viele chemische Grundstoffe hergestellt, vor allem für die Produktion von Plastikerzeugnissen."
Paolo Berlasca ist seit Jahren als Umweltschützer in Venedig aktiv. Was die Touristen normalerweise nicht sehen ist für Berlasca zum traurigen Lebensinhalt geworden: der Hinterhof von Venedig, einst als zukunftsweisende Industrieansiedelung gepriesen, ist zu einer dramatischen Altlast geworden:
"Diese petrochemische Industrie hat ein einmaliges Ökosystem auf schlimmste Art und Weise beeinflusst . Im Sandboden der Lagune wurden gewaltige Menge von sogenannten POPs also persistenten organischen Verbindungen gefunden, die meisten krebserregend wie zum Beispiel das Dioxin, aber auch Schwermetalle wie Quecksilber und Blei."
Die findet man auch in den Muscheln, die besonders gut in der seichten Lagune von Venedig gedeihen und zu den Spezialitäten der heimischen Küche gehören. Die größten findet man dort, wo das Wasser am meisten verschmutzt ist. Dort ist das Muschelfischen zwar verboten, aber das hält die illegalen Fischer nicht ab. Viele Tonnen verseuchter Schalentiere landeten in italienischen Kochtöpfen mit bis zu 45 mal mehr Schadstoffen als erlaubt. Der Bleigehalt überschritt bei Kontrollen beschlagnahmter Ware den Grenzwert sogar ums 500Fache. Seit einiger Zeit machen die Carabinieri endlich gnadenlos Jagd auf die illegalen Fischer. Capitano Mario Marino, kreuzt mit seiner Spezialeinheit unermüdlich auf Schnellbooten durch die Lagune.
"Ganz offensichtlich geht der illegale Muschelfang in letzter Zeit zurück, weil wir enorm viel Druck gemacht haben"
Aber leicht haben es die Ordnungshüter nicht, denn auch die Muschelfischer sind bestens ausgerüstet, haben Wachposten, die die nahenden Carabinieri melden und schnelle Boote mit 250 PS Motoren, auf denen sie mit bis zu 100 Stundenkilometern auf dem flachen Wasser fliehen können. An die dreihundert illegale Fischer haben die Carabinieri alleine im letzten Jahr angezeigt, nicht nur wegen der Suche an verseuchten Stellen in der Lagune, sondern auch wegen Umweltfrevel erklärt Capitano Marino
"Die gesamte Lagune ist ein geschütztes Naturgebiet. Die illegalen Fischer benützen eine Art Rechen . Weil sie in großer Eile sind, benützen sie diese Gewaltmethode, die den Meeresboden beschädigt. Damit können sie besonders viele Muscheln in kurzer Zeit an Bord schaffen leider auf Kosten der Natur."
In der Lagune werden jährlich 30.000 Tonnen Muscheln gezüchtet - geprüft, unbelastet und legal. Die verseuchten, verbotenen und oft besonders großen Muscheln werden mit falschen Papieren versehen und darunter gemischt. In Venedig will man darüber am liebsten kein Wort verlieren. Umweltprobleme sind in einer Stadt, die vom Massentourismus lebt, ein besonders heißes Eisen.
"Venedig ist außergewöhnlich, herrlich, man muss sich nur umsehen, jeder Winkel ist einmalig schön."
Ein paar Ausblicke sollte man allerdings vermeiden, damit das Traumbild nicht zerbricht. Das Industriegebiet Porto Marghera im Nordwesten, nur ein paar Minuten mit dem Linienboot vom weltberühmten Canal Grande entfernt, ist ein Kontrast wie man ihn sich herber nicht vorstellen kann:
"Was wir dort sehen ist der Industriekomplex von Porto Marghera , der nur wenige Kilometer Luftlinie vom Markusplatz entfernt ist. Da werden viele chemische Grundstoffe hergestellt, vor allem für die Produktion von Plastikerzeugnissen."
Paolo Berlasca ist seit Jahren als Umweltschützer in Venedig aktiv. Was die Touristen normalerweise nicht sehen ist für Berlasca zum traurigen Lebensinhalt geworden: der Hinterhof von Venedig, einst als zukunftsweisende Industrieansiedelung gepriesen, ist zu einer dramatischen Altlast geworden:
"Diese petrochemische Industrie hat ein einmaliges Ökosystem auf schlimmste Art und Weise beeinflusst . Im Sandboden der Lagune wurden gewaltige Menge von sogenannten POPs also persistenten organischen Verbindungen gefunden, die meisten krebserregend wie zum Beispiel das Dioxin, aber auch Schwermetalle wie Quecksilber und Blei."
Die findet man auch in den Muscheln, die besonders gut in der seichten Lagune von Venedig gedeihen und zu den Spezialitäten der heimischen Küche gehören. Die größten findet man dort, wo das Wasser am meisten verschmutzt ist. Dort ist das Muschelfischen zwar verboten, aber das hält die illegalen Fischer nicht ab. Viele Tonnen verseuchter Schalentiere landeten in italienischen Kochtöpfen mit bis zu 45 mal mehr Schadstoffen als erlaubt. Der Bleigehalt überschritt bei Kontrollen beschlagnahmter Ware den Grenzwert sogar ums 500Fache. Seit einiger Zeit machen die Carabinieri endlich gnadenlos Jagd auf die illegalen Fischer. Capitano Mario Marino, kreuzt mit seiner Spezialeinheit unermüdlich auf Schnellbooten durch die Lagune.
"Ganz offensichtlich geht der illegale Muschelfang in letzter Zeit zurück, weil wir enorm viel Druck gemacht haben"
Aber leicht haben es die Ordnungshüter nicht, denn auch die Muschelfischer sind bestens ausgerüstet, haben Wachposten, die die nahenden Carabinieri melden und schnelle Boote mit 250 PS Motoren, auf denen sie mit bis zu 100 Stundenkilometern auf dem flachen Wasser fliehen können. An die dreihundert illegale Fischer haben die Carabinieri alleine im letzten Jahr angezeigt, nicht nur wegen der Suche an verseuchten Stellen in der Lagune, sondern auch wegen Umweltfrevel erklärt Capitano Marino
"Die gesamte Lagune ist ein geschütztes Naturgebiet. Die illegalen Fischer benützen eine Art Rechen . Weil sie in großer Eile sind, benützen sie diese Gewaltmethode, die den Meeresboden beschädigt. Damit können sie besonders viele Muscheln in kurzer Zeit an Bord schaffen leider auf Kosten der Natur."
In der Lagune werden jährlich 30.000 Tonnen Muscheln gezüchtet - geprüft, unbelastet und legal. Die verseuchten, verbotenen und oft besonders großen Muscheln werden mit falschen Papieren versehen und darunter gemischt. In Venedig will man darüber am liebsten kein Wort verlieren. Umweltprobleme sind in einer Stadt, die vom Massentourismus lebt, ein besonders heißes Eisen.