Bakterien besiedeln so ziemlich alle Lebensräume dieser Erde. Manche fühlen sich in heißen Quellen wohl, andere eher in eiskaltem Wasser. Auch ihre Ernährungsweise ist eigenartig. Sie leben auf fauligem Essen, manche Arten fressen sogar Öl. Bisher war jedoch wenig darüber bekannt, ob dieser biologische Abbau auch in kalten Gewässern funktioniert. Victoria Broje hat daher Wasserproben erforscht, die sie direkt aus arktischen Gewässern entnommen hat. Die Forscherin arbeitet als Umweltwissenschaftlerin für die Firma Shell in Houston, Texas.
"Es gibt viele verschiedene Arten von Bakterien, die Öl abbauen können und manche von ihnen kommen auch in der Arktis vor. Wir haben unsere Versuche im Winter und im Herbst durchgeführt, bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und trotz dieser tiefen Temperaturen haben diese arktischen Organismen das Öl abgebaut. Kaltes Wasser ist also kein Problem für solche Bakterien."
Doch Mikroorganismen haben Schwierigkeiten, größere, kompakte Ölflächen abzubauen. Um die Angriffsfläche des Ölteppichs zu vergrößern, setzen Victoria Broje und ihre Kollegen daher so genannte Emulgatoren ein. Diese bewirken, dass sich das Öl mit dem Meerwasser vermischen kann und viele winzige Tropfen bildet.
"Die Größe der Öltropfen ist für den biologischen Abbau extrem wichtig. Wenn die Tröpfchen klein sind, vermehren sich die Bakterien rasant, denn das Öl ist eine reiche Nahrungsquelle für sie. Nachdem sie das Öl abgebaut haben, sterben die Bakterien wieder ab. Wir verändern also nicht das Ökosystem, denn wir bringen keine gezüchteten Mikroorganismen in der Natur aus."
Chemikalien, die Ölteppiche in kleinere Tröpfchen verwandeln, greifen jedoch sehr wohl in das Ökosystem ein. Auch im Golf von Mexico wurden diese Dispergierungsmittel nach der Explosion der Ölplattform Deep Water Horizon eingesetzt. Viele Arbeiter klagten danach über Atemprobleme und bekamen Nierenleiden. Welche Auswirkungen solche Chemikalien im empfindlichen arktischen Ökosystem hätten, ist noch weitgehend unerforscht. Victoria Broje betont jedoch, dass mittlerweile Emulgatoren auf dem Markt sind, die viel umweltverträglicher seien. Außerdem erproben Forscher Möglichkeiten, Ölteppiche ganz ohne Chemie für Bakterien besser verdaulich zu machen.
"Forscher aus Kanada haben beobachtet, dass sich größere Ölteppiche mit Ton-ähnlichen feinen Partikeln auch mechanisch zerkleinern lassen. In Freilandversuchen haben sie solche Partikel mit einer Art Propeller im Meer verteilt und beobachtet, dass sich kleinere Tröpfchen gebildet haben. Und sie haben beobachtet, dass sich der Abbau des Öls beschleunigt hat."
Dennoch braucht die Arbeit der Bakterien Zeit. Durch eine Havarie an einem Bohrloch gelangen schnell sehr große Mengen Öl ins Meer. Die Öl-abbauenden Bakterien müssen sich jedoch zunächst vermehren, um solche Massen verdauen zu können. Dafür brauchen sie Sauerstoff und Mineralien, die im Meerwasser jedoch schnell verbraucht sind.
"Es ist sehr schwierig, die Bedingungen in einem Ozean im Labor zu simulieren. Wenn wir im Labor Öl mit Meerwasser vermischen, vermehren sich die Bakterien stark und verbrauchen alle Nährstoffe und den Sauerstoff. Dann sterben sie, aber nicht, weil sie das Öl nicht abbauen können, sondern weil ihnen die richtige Umgebung fehlt."
Die Forscher untersuchen daher nun, ob sich der biologische Abbau von Öl durch die Gabe von Sauerstoff und Nährstoffen ankurbeln lässt. Doch auch wenn dies im Labor funktionieren sollte - was im offenen Meer passieren wird, ist eine ganz andere Frage.
"Es gibt viele verschiedene Arten von Bakterien, die Öl abbauen können und manche von ihnen kommen auch in der Arktis vor. Wir haben unsere Versuche im Winter und im Herbst durchgeführt, bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und trotz dieser tiefen Temperaturen haben diese arktischen Organismen das Öl abgebaut. Kaltes Wasser ist also kein Problem für solche Bakterien."
Doch Mikroorganismen haben Schwierigkeiten, größere, kompakte Ölflächen abzubauen. Um die Angriffsfläche des Ölteppichs zu vergrößern, setzen Victoria Broje und ihre Kollegen daher so genannte Emulgatoren ein. Diese bewirken, dass sich das Öl mit dem Meerwasser vermischen kann und viele winzige Tropfen bildet.
"Die Größe der Öltropfen ist für den biologischen Abbau extrem wichtig. Wenn die Tröpfchen klein sind, vermehren sich die Bakterien rasant, denn das Öl ist eine reiche Nahrungsquelle für sie. Nachdem sie das Öl abgebaut haben, sterben die Bakterien wieder ab. Wir verändern also nicht das Ökosystem, denn wir bringen keine gezüchteten Mikroorganismen in der Natur aus."
Chemikalien, die Ölteppiche in kleinere Tröpfchen verwandeln, greifen jedoch sehr wohl in das Ökosystem ein. Auch im Golf von Mexico wurden diese Dispergierungsmittel nach der Explosion der Ölplattform Deep Water Horizon eingesetzt. Viele Arbeiter klagten danach über Atemprobleme und bekamen Nierenleiden. Welche Auswirkungen solche Chemikalien im empfindlichen arktischen Ökosystem hätten, ist noch weitgehend unerforscht. Victoria Broje betont jedoch, dass mittlerweile Emulgatoren auf dem Markt sind, die viel umweltverträglicher seien. Außerdem erproben Forscher Möglichkeiten, Ölteppiche ganz ohne Chemie für Bakterien besser verdaulich zu machen.
"Forscher aus Kanada haben beobachtet, dass sich größere Ölteppiche mit Ton-ähnlichen feinen Partikeln auch mechanisch zerkleinern lassen. In Freilandversuchen haben sie solche Partikel mit einer Art Propeller im Meer verteilt und beobachtet, dass sich kleinere Tröpfchen gebildet haben. Und sie haben beobachtet, dass sich der Abbau des Öls beschleunigt hat."
Dennoch braucht die Arbeit der Bakterien Zeit. Durch eine Havarie an einem Bohrloch gelangen schnell sehr große Mengen Öl ins Meer. Die Öl-abbauenden Bakterien müssen sich jedoch zunächst vermehren, um solche Massen verdauen zu können. Dafür brauchen sie Sauerstoff und Mineralien, die im Meerwasser jedoch schnell verbraucht sind.
"Es ist sehr schwierig, die Bedingungen in einem Ozean im Labor zu simulieren. Wenn wir im Labor Öl mit Meerwasser vermischen, vermehren sich die Bakterien stark und verbrauchen alle Nährstoffe und den Sauerstoff. Dann sterben sie, aber nicht, weil sie das Öl nicht abbauen können, sondern weil ihnen die richtige Umgebung fehlt."
Die Forscher untersuchen daher nun, ob sich der biologische Abbau von Öl durch die Gabe von Sauerstoff und Nährstoffen ankurbeln lässt. Doch auch wenn dies im Labor funktionieren sollte - was im offenen Meer passieren wird, ist eine ganz andere Frage.