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Gazastreifen
Militär ruft Bevölkerung weiterer Teile von Rafah auf, Stadt zu verlassen - Diskussion um Waffenlieferung in den USA

Das israelische Militär hat die Evakuierung weiterer Gebiete in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens angeordnet.

    Zwischen vielen Zelten und einem Gebäude hat sich eine lange Schlange mit Menschen gebildet.
    In Rafah halten sich nach UNO-Angaben mehr als eine Million Menschen auf. (Omar Ashtawy / APA Images via ZUMA / Omar Ashtawy)
    Die Menschen seien aufgefordert, sich in die Auffanglager an der Küste zu begeben, teilen die Streitkräfte auf der Plattform X mit. Zu den betroffenen Zonen zählen auch zwei Flüchtlingslager. Nach Angaben der Armee sollen rund 300.000 Palästinenser Rafah seit Montag verlassen haben. In der Stadt drängten sich zuletzt laut UNO mehr als eine Million Menschen, die vor den Kampfhandlungen in den anderen Teilen des Gazastreifens geflohen sind. Die israelische Regierung will in Rafah nach eigenen Angaben die letzten Bataillone der Hamas zerschlagen.
    Der Einsatz ist international umstritten. Die USA sind strikt gegen eine großangelegte Offensive. Präsident Biden drohte bereits damit, die Waffenlieferungen an Israel einzuschränken. Wie aus einem Bericht des US-Außenministeriums hervorgeht, hält die Regierung es für möglich, dass die israelische Armee im Gazakrieg gegen das humanitäre Völkerrecht verstoßen hat - auch mit von den USA gelieferten Waffen.
    Diese Nachricht wurde am 11.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.