Seit gut zwei Jahren füllt der Koloss den Raum zwischen zwei Autobahnen am Frankfurter Flughafen, 350.000 Tonnen schwer, ein liegendes Hochhaus, gleichermaßen protzig wie einzigartig. "The Squaire" heißt er. Der Eigentümer IVG spricht von einer Architekturikone.
Die IVG, seit 1993 aus Bundesbesitz vollständig an die Börse gebracht, zählt sich "zu den großen Immobilien- und Infrastrukturgesellschaften in Europa". Der Konzern verwaltet an 18 Standorten Vermögenswerte von mehr als 21 Milliarden Euro. Dazu zählen mehr als 30 Öl- und Gaskavernen, in denen ein Teil der deutschen Energiereserven lagern.
Dafür Fonds aufzulegen, galt als innovativ. Doch die IVG hat auch eigenes Vermögen.
Und eigene Schulden, davon mit 4,6 Milliarden Euro mehr als genug. Den Rest hat er IVG offenbar der Bau des liegenden Hochhauses "The Squaire" am Frankfurter Flughafen gegeben. Die Kosten sind mit rund einer Milliarde Euro aus dem Ruder gelaufen. Und Analysten wissen, von der erwarteten Jahresmiete von rund 44 Millionen Euro sei voriges Jahr noch nicht einmal die Hälfte hereingekommen. Es klemmt also. Alles, was man vom Unternehmen als Aussage bekommt, sind alte Aussagen von der jüngsten Analystenkonferenz von Anfang Mai. Der Leiter der Abteilung, die die Beziehungen zu Analysten und Kapitalgebern pflegt, Martin Praum, ließ damals vorab wissen, der Vorstand mache Fortschritte in den Gesprächen über die schwierige finanzielle Lage und werde darüber mit allen Beteiligten in den kommenden Wochen reden:
"The board of management is making progress on the development of the financing strategy. And it plans that this strategy is discussed with all relevant stakeholders of IVG in the coming weeks."
Es war vergebens. Die Gläubiger des Immobilienkonzerns – mittlerweile meist amerikanische Hedgefonds – konnten sich nicht einigen. Sie stritten bisher nur darum, ob ein Geldgeber besser wegkomme als der andere. Wie man hört, wird dieses Spiel am Montag um 23.59 Uhr beendet. Wenn ohne Ergebnis – dann beantragt IVG Gläubigerschutz. Dann gehen alle leer aus.
Dann, so heißt es in der Brache, könnte die IVG irgendwann gezwungen sein, ihr Vermögen zu verschleudern. Das könnte auf den Wert anderer Immobilien drücken. Die dienen aber als Sicherheiten für Kredite. Kann es dann neue Kredite geben, wenn alte auslaufen? Gerät ein Teil der Immobilienwirtschaft in eine Kreditklemme?
Banken und Immobilienbranche sähen schon gerne, wenn die IVG solch mächtige Stützen verpasst bekäme, wie die, auf denen "The Squaire" steht. Denn unter dem Haus verkehren ebenerdig die ICE-Züge. Für die IVG könnte am Montag der Zug in die wirtschaftliche Zukunft abgefahren sein.
Die IVG, seit 1993 aus Bundesbesitz vollständig an die Börse gebracht, zählt sich "zu den großen Immobilien- und Infrastrukturgesellschaften in Europa". Der Konzern verwaltet an 18 Standorten Vermögenswerte von mehr als 21 Milliarden Euro. Dazu zählen mehr als 30 Öl- und Gaskavernen, in denen ein Teil der deutschen Energiereserven lagern.
Dafür Fonds aufzulegen, galt als innovativ. Doch die IVG hat auch eigenes Vermögen.
Und eigene Schulden, davon mit 4,6 Milliarden Euro mehr als genug. Den Rest hat er IVG offenbar der Bau des liegenden Hochhauses "The Squaire" am Frankfurter Flughafen gegeben. Die Kosten sind mit rund einer Milliarde Euro aus dem Ruder gelaufen. Und Analysten wissen, von der erwarteten Jahresmiete von rund 44 Millionen Euro sei voriges Jahr noch nicht einmal die Hälfte hereingekommen. Es klemmt also. Alles, was man vom Unternehmen als Aussage bekommt, sind alte Aussagen von der jüngsten Analystenkonferenz von Anfang Mai. Der Leiter der Abteilung, die die Beziehungen zu Analysten und Kapitalgebern pflegt, Martin Praum, ließ damals vorab wissen, der Vorstand mache Fortschritte in den Gesprächen über die schwierige finanzielle Lage und werde darüber mit allen Beteiligten in den kommenden Wochen reden:
"The board of management is making progress on the development of the financing strategy. And it plans that this strategy is discussed with all relevant stakeholders of IVG in the coming weeks."
Es war vergebens. Die Gläubiger des Immobilienkonzerns – mittlerweile meist amerikanische Hedgefonds – konnten sich nicht einigen. Sie stritten bisher nur darum, ob ein Geldgeber besser wegkomme als der andere. Wie man hört, wird dieses Spiel am Montag um 23.59 Uhr beendet. Wenn ohne Ergebnis – dann beantragt IVG Gläubigerschutz. Dann gehen alle leer aus.
Dann, so heißt es in der Brache, könnte die IVG irgendwann gezwungen sein, ihr Vermögen zu verschleudern. Das könnte auf den Wert anderer Immobilien drücken. Die dienen aber als Sicherheiten für Kredite. Kann es dann neue Kredite geben, wenn alte auslaufen? Gerät ein Teil der Immobilienwirtschaft in eine Kreditklemme?
Banken und Immobilienbranche sähen schon gerne, wenn die IVG solch mächtige Stützen verpasst bekäme, wie die, auf denen "The Squaire" steht. Denn unter dem Haus verkehren ebenerdig die ICE-Züge. Für die IVG könnte am Montag der Zug in die wirtschaftliche Zukunft abgefahren sein.