Ihren Ursprung hat die Rosskastanien-Miniermotte in Mazedonien, und seit Anfang der 90er Jahre wandert der Schädling stetig Richtung Norden. 1993 gab es den ersten befallenen Baum im niederbayerischen Passau, die Motte hatte sich zielstrebig ihren Weg durch Österreich gebahnt, per Anhalter gewissermaßen, denn in der Alpenrepublik konnten Wissenschaftler genau beobachten, wie das kleine Tierchen entlang der Autobahnen in Richtung Deutschland wanderte und als blinder Passagier die Transportmittel der Menschen zu seinen eigenen machte. Vom Tempo, mit dem sich der Parasit breit macht, ist auch Detlef Petzuch vom Würzburger Amt für Landwirtschaft und Ernährung nach wie vor beeindruckt. An die erste Bekanntschaft mit der Motte kann sich der Pflanzenschutz-Experte noch gut erinnern:
Wir haben ein Monitoring seitens unserer Landesbehörde gehabt in Verbindung mit der TU in München, und wir haben im August noch gesagt 1997, es ist im Prinzip nichts, und wir haben Ende September feststellen müssen, dass wir den ersten Befall haben Wir wissen, dass im Nordosten, in den neuen Bundesländern dieses Tier noch nicht zu beobachten ist, sie wandert eben eher nach Nordwesten, das Rhein-Main-Gebiet, Hessen, Bereiche des Mittelrheines sind im Prinzip ganz befallen. Ich gehe davon aus, dass spätestens nächstes oder übernächstes Jahr Deutschland flächig befallen sein wird.
Bis zu 100 Eier legen die Miniermotten während der Kastanienblüte pro Fiederblatt, 2-3 Wochen später passiert dann das, was der Miniermotte ihren Namen gegeben hat: Die frisch geschlüpften Larven fressen sich wie Bergarbeiter zwischen den Blattadern hindurch. Was bleibt sind pfenniggroße Hohlräume, die allmählich braun werden und vertrocknen. Je nach Witterung kann sich dann im Herbst noch eine dritte Generation entwickeln, deren Eier im Laub überwintern. Dabei ist die Motte durchaus wählerisch, Kastanie ist für den Parasiten keineswegs gleich Kastanie.
Im Wesentlichen geht er in unseren Bereichen an die Rosskastanie. Er geht aber auch an andere Kastanienarten wie die Strauchkastanie, er geht nicht an die rotblühende Kastanie, warum ist nicht bekannt, das mag mit den Inhaltsstoffen zusammenhängen, wir sehen das auch deutlich, wenn wir eine weißblühende Rosskastanie neben einer rotblühenden stehen haben, dann haben Sie, wenn überhaupt, mal einzelne Miniergänge, die Sie aber wirklich suchen müssen, und die weiße ist aber dementsprechend befallen.
Bliebe die Frage: was kann man tun gegen die gefräßigen Tierchen? Petzuch empfiehlt zunächst einmal, Fall-Laub zu beseitigen, dann zu schreddern oder in der Bio-Tonne zu entsorgen, damit die Motten-Larven nicht überwintern können Auch ein Laub-Feuer schmeckt den Schädlingen überhaupt nicht. Schwierig gestaltet sich dagegen die chemische Bekämpfung, denn die Kastanie steht vor allem in Städten, Parks und Biergärten.
Wir hätten, rein vom Pflanzenschutz her, Mittel, die wir einsetzen könnten zur Bekämpfung, aber wir dürfen dies aus rechtlichen Gründen nicht, da der Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln im öffentlichen Grün genehmigungspflichtig ist, und durch die Nähe der Bäume zu Straßen ist mit einer Genehmigung nicht zu rechnen, weil die Gefahr einer Verunreinigung der Kanalisation zu groß ist.
Umweltverträglicher ist es, chemische Substanzen über die Baum-Wurzeln ins Blatt zu transportieren. Entsprechende Forschungen laufen zur Zeit in Baden-Württemberg, bis zur Anwendung können aber noch einige Jahre ins Land gehen. Blieben noch natürliche Gegenspieler, die der Rosskastanien-Miniermotte zu Leibe rücken könnten.
Wir haben Beobachtungen aus dem natürlichen Bereich, dass wir Larven gefunden haben, die abgestorben sind, und wir haben teilweise in den Minen neben den Larven auch Larven von Schlupfwespen, die da die Dezimierung übernehmen, inwieweit das für die effektive Bekämpfung mal relevant wird, wird sicherlich noch Jahre dauern, vielleicht kann man diese Schlupfwespen auch züchten und dann aussetzen.
Trotz allem keine rosigen Aussichten für die Rosskastanie, denn wirklich bekämpfen kann man die kleine Motte bisher nicht. Schädlings-Experte Petzuch sieht die Situation aber dennoch nicht allzu dramatisch:
Wenn wir die Beobachtungen aus Österreich nehmen, aber auch aus Süddeutschland, dann haben wir keine Beobachtungen, dass wir deutliche Degenerationserscheinungen an den Bäumen haben. Und ich hoffe, dass such da jetzt auch ein Gleichgewicht zwischen der Motte und den Gegenspielern einstellen wird, so dass wir mit diesem Schaden verbreitet leben müssen, es kann durchaus sein, dass einzelne Bäume abgängig sind, ob das primär durch die Motte ist, bezweifele ich im Moment, ich gehe eher davon aus, dass die Schwächung des Baumes Folgeschäden durch Käfer z.B. herbeiführt. Aber es sieht zumindest derzeit nicht so aus, dass wir ein Desaster erleben, also dass man ähnlich wie bei der Ulme, wenn der Splint-Käfer da mal reinkommt, dass die Ulme dann plötzlich aus unserem Landschaftsbild verschwindet, das glaube ich m Moment bei der Kastanie nicht.
Wir haben ein Monitoring seitens unserer Landesbehörde gehabt in Verbindung mit der TU in München, und wir haben im August noch gesagt 1997, es ist im Prinzip nichts, und wir haben Ende September feststellen müssen, dass wir den ersten Befall haben Wir wissen, dass im Nordosten, in den neuen Bundesländern dieses Tier noch nicht zu beobachten ist, sie wandert eben eher nach Nordwesten, das Rhein-Main-Gebiet, Hessen, Bereiche des Mittelrheines sind im Prinzip ganz befallen. Ich gehe davon aus, dass spätestens nächstes oder übernächstes Jahr Deutschland flächig befallen sein wird.
Bis zu 100 Eier legen die Miniermotten während der Kastanienblüte pro Fiederblatt, 2-3 Wochen später passiert dann das, was der Miniermotte ihren Namen gegeben hat: Die frisch geschlüpften Larven fressen sich wie Bergarbeiter zwischen den Blattadern hindurch. Was bleibt sind pfenniggroße Hohlräume, die allmählich braun werden und vertrocknen. Je nach Witterung kann sich dann im Herbst noch eine dritte Generation entwickeln, deren Eier im Laub überwintern. Dabei ist die Motte durchaus wählerisch, Kastanie ist für den Parasiten keineswegs gleich Kastanie.
Im Wesentlichen geht er in unseren Bereichen an die Rosskastanie. Er geht aber auch an andere Kastanienarten wie die Strauchkastanie, er geht nicht an die rotblühende Kastanie, warum ist nicht bekannt, das mag mit den Inhaltsstoffen zusammenhängen, wir sehen das auch deutlich, wenn wir eine weißblühende Rosskastanie neben einer rotblühenden stehen haben, dann haben Sie, wenn überhaupt, mal einzelne Miniergänge, die Sie aber wirklich suchen müssen, und die weiße ist aber dementsprechend befallen.
Bliebe die Frage: was kann man tun gegen die gefräßigen Tierchen? Petzuch empfiehlt zunächst einmal, Fall-Laub zu beseitigen, dann zu schreddern oder in der Bio-Tonne zu entsorgen, damit die Motten-Larven nicht überwintern können Auch ein Laub-Feuer schmeckt den Schädlingen überhaupt nicht. Schwierig gestaltet sich dagegen die chemische Bekämpfung, denn die Kastanie steht vor allem in Städten, Parks und Biergärten.
Wir hätten, rein vom Pflanzenschutz her, Mittel, die wir einsetzen könnten zur Bekämpfung, aber wir dürfen dies aus rechtlichen Gründen nicht, da der Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln im öffentlichen Grün genehmigungspflichtig ist, und durch die Nähe der Bäume zu Straßen ist mit einer Genehmigung nicht zu rechnen, weil die Gefahr einer Verunreinigung der Kanalisation zu groß ist.
Umweltverträglicher ist es, chemische Substanzen über die Baum-Wurzeln ins Blatt zu transportieren. Entsprechende Forschungen laufen zur Zeit in Baden-Württemberg, bis zur Anwendung können aber noch einige Jahre ins Land gehen. Blieben noch natürliche Gegenspieler, die der Rosskastanien-Miniermotte zu Leibe rücken könnten.
Wir haben Beobachtungen aus dem natürlichen Bereich, dass wir Larven gefunden haben, die abgestorben sind, und wir haben teilweise in den Minen neben den Larven auch Larven von Schlupfwespen, die da die Dezimierung übernehmen, inwieweit das für die effektive Bekämpfung mal relevant wird, wird sicherlich noch Jahre dauern, vielleicht kann man diese Schlupfwespen auch züchten und dann aussetzen.
Trotz allem keine rosigen Aussichten für die Rosskastanie, denn wirklich bekämpfen kann man die kleine Motte bisher nicht. Schädlings-Experte Petzuch sieht die Situation aber dennoch nicht allzu dramatisch:
Wenn wir die Beobachtungen aus Österreich nehmen, aber auch aus Süddeutschland, dann haben wir keine Beobachtungen, dass wir deutliche Degenerationserscheinungen an den Bäumen haben. Und ich hoffe, dass such da jetzt auch ein Gleichgewicht zwischen der Motte und den Gegenspielern einstellen wird, so dass wir mit diesem Schaden verbreitet leben müssen, es kann durchaus sein, dass einzelne Bäume abgängig sind, ob das primär durch die Motte ist, bezweifele ich im Moment, ich gehe eher davon aus, dass die Schwächung des Baumes Folgeschäden durch Käfer z.B. herbeiführt. Aber es sieht zumindest derzeit nicht so aus, dass wir ein Desaster erleben, also dass man ähnlich wie bei der Ulme, wenn der Splint-Käfer da mal reinkommt, dass die Ulme dann plötzlich aus unserem Landschaftsbild verschwindet, das glaube ich m Moment bei der Kastanie nicht.