Schon jede zweite Routine-Operation wie etwa am Blinddarm wird heute bei Neugeborenen minimal-invasiv durchgeführt. Also mit einem winzigen Schnitt. Durch dieses "Schlüsselloch" navigieren die Chirurgen mit kleinen Instrumenten im Inneren. Wenn allerdings ein Baby beispielsweise ohne durchgehende Speiseröhre zur Welt kommt, ist das schwieriger. Professor Felix Schier vom Klinikum der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz:
" Von oben endet die Speiseröhre blind. Das untere Ende biegt nach der Seite ab in die Luftröhre, findet den Anschluss nicht zum oberen Ende. In der offenen, herkömmlichen Therapie wird der rechte Brustkorb aufgeschnitten, über die ganze Breite. Sie müssen so viel Platz schaffen, dass Sie mit einem oder zwei Fingern rein kommen, und der Brustkorb bei einem Neugeborenen ist nicht sehr groß, vielleicht wie eine Kastanie, mehr wohl nicht. Dann wird das obere Ende aufgesucht, das untere Ende auch, die Verbindung zur Luftröhre wird abgeschnitten und dann werden beide Enden zusammengenäht."
Professor Schier operiert auch die Speiseröhre mininal-invasiv. Es gibt nur ein halbes Dutzend Kinderchirurgen, die sich das hierzulande zutrauen, in drei chirurgischen Zentren. Die Experten brauchen dazu winzige Spezialinstrumente. Zwei Millimeter Durchmesser, gerade so viel, wie eine Kugelschreiberspitze. Wenn diese irgendwo in dem kleinen Körper falsch anstoßen, funktionieren sie nicht mehr. Und das kann schnell geschehen, etwa beim Nähen. Denn die Nadel muss in dem winzigen Körper umgedreht werden. Auch das Verknoten der Operationsfäden ist schwierig. Die Fäden müssen dann Millimeter für Millimeter festgezogen werden. So dauern die Operationen oft zweieinhalb Mal länger als konventionelle. Und sind sie auch genauso sicher? Bisher gibt es in Deutschland noch keine abgeschlossenen Studien mit genügend untersuchten Fällen, die das eindeutig beweisen, räumt Schier ein:
" Man kann sagen, ja innen drin blutet es bei denen häufiger oder die machen häufiger Löcher in den Darm oder dergleichen, das stimmt. Aber den Eindruck haben wir heute nicht mehr. Vor 13 Jahren war das noch so. Das muss ich wirklich einräumen. Da kam das schon vor. Aber heute - eigentlich - kommt das nicht mehr vor."
Der minimal-invasiv arbeitende Chirurg ist sich sicher: es gibt keinen Grund, abzuwarten. Gerade Kleinstkindern dürften nicht mehr Verletzungen zugemutet werden, als unbedingt notwendig. Konventionelle Operationen hinterlassen entstellende Narben. Besonders, wenn sie in frühestem Alter entstehen. Weil das neu gebildete Gewebe nicht mit wächst wie das ursprüngliche. Daher müssten die Narben so klein und unauffällig wie möglich gehalten werden. Dies gilt grundsätzlich auch für Operationen von Tumoren bei Kleinstkindern, betont Professor Jörg Fuchs vom Universitätsklinikum Tübingen:
" Andererseits gibt es aber viele Tumoren, wo wir bei Kindern 30, 40 Metastasen in einer Sitzung entfernen müssen, und das ist selbstverständlich minimal-invasiv nicht möglich, sondern das geht nur über radikal-chirurgische Maßnahmen, meistens über die Öffnung des Brustbeines."
Bis auf wenige Ausnahmen wie diese werden die Schlüssellochoperationen aber auch und gerade bei kleinen Kindern weiter zunehmen. Weil die Eingriffe für den kleinen Organismus weniger belastend sind. Und die Patienten so viel schneller wieder nach Hause können. Das ist auch seelisch leichter zu verkraften. Experten wie der Mainzer Professor Felix Schier wollen in Zukunft sogar weitaus kompliziertere Operationen bei den Kleinen minimal-invasiv wagen:
" Zum Beispiel Schilddrüse. Es gibt Operationstechniken, wiederum bei Erwachsenen, weil die es viel häufiger haben, entwickelt, da gehen die Chirurgen in die Achselhöhlen rein. Und graben sich dann unter der Haut, wie die plastischen Chirurgen, den ganzen Weg, bis sie endlich hier oben sind, um da die Schilddrüse zu operieren. Und schleichen sich da wieder, raus. Und das hier in der Mitte, der Ausschnitt, da sind dann keine Narbe daher, die Narben sind hier unter der Achselhöhle, wo es nicht weiter auffällt."
" Von oben endet die Speiseröhre blind. Das untere Ende biegt nach der Seite ab in die Luftröhre, findet den Anschluss nicht zum oberen Ende. In der offenen, herkömmlichen Therapie wird der rechte Brustkorb aufgeschnitten, über die ganze Breite. Sie müssen so viel Platz schaffen, dass Sie mit einem oder zwei Fingern rein kommen, und der Brustkorb bei einem Neugeborenen ist nicht sehr groß, vielleicht wie eine Kastanie, mehr wohl nicht. Dann wird das obere Ende aufgesucht, das untere Ende auch, die Verbindung zur Luftröhre wird abgeschnitten und dann werden beide Enden zusammengenäht."
Professor Schier operiert auch die Speiseröhre mininal-invasiv. Es gibt nur ein halbes Dutzend Kinderchirurgen, die sich das hierzulande zutrauen, in drei chirurgischen Zentren. Die Experten brauchen dazu winzige Spezialinstrumente. Zwei Millimeter Durchmesser, gerade so viel, wie eine Kugelschreiberspitze. Wenn diese irgendwo in dem kleinen Körper falsch anstoßen, funktionieren sie nicht mehr. Und das kann schnell geschehen, etwa beim Nähen. Denn die Nadel muss in dem winzigen Körper umgedreht werden. Auch das Verknoten der Operationsfäden ist schwierig. Die Fäden müssen dann Millimeter für Millimeter festgezogen werden. So dauern die Operationen oft zweieinhalb Mal länger als konventionelle. Und sind sie auch genauso sicher? Bisher gibt es in Deutschland noch keine abgeschlossenen Studien mit genügend untersuchten Fällen, die das eindeutig beweisen, räumt Schier ein:
" Man kann sagen, ja innen drin blutet es bei denen häufiger oder die machen häufiger Löcher in den Darm oder dergleichen, das stimmt. Aber den Eindruck haben wir heute nicht mehr. Vor 13 Jahren war das noch so. Das muss ich wirklich einräumen. Da kam das schon vor. Aber heute - eigentlich - kommt das nicht mehr vor."
Der minimal-invasiv arbeitende Chirurg ist sich sicher: es gibt keinen Grund, abzuwarten. Gerade Kleinstkindern dürften nicht mehr Verletzungen zugemutet werden, als unbedingt notwendig. Konventionelle Operationen hinterlassen entstellende Narben. Besonders, wenn sie in frühestem Alter entstehen. Weil das neu gebildete Gewebe nicht mit wächst wie das ursprüngliche. Daher müssten die Narben so klein und unauffällig wie möglich gehalten werden. Dies gilt grundsätzlich auch für Operationen von Tumoren bei Kleinstkindern, betont Professor Jörg Fuchs vom Universitätsklinikum Tübingen:
" Andererseits gibt es aber viele Tumoren, wo wir bei Kindern 30, 40 Metastasen in einer Sitzung entfernen müssen, und das ist selbstverständlich minimal-invasiv nicht möglich, sondern das geht nur über radikal-chirurgische Maßnahmen, meistens über die Öffnung des Brustbeines."
Bis auf wenige Ausnahmen wie diese werden die Schlüssellochoperationen aber auch und gerade bei kleinen Kindern weiter zunehmen. Weil die Eingriffe für den kleinen Organismus weniger belastend sind. Und die Patienten so viel schneller wieder nach Hause können. Das ist auch seelisch leichter zu verkraften. Experten wie der Mainzer Professor Felix Schier wollen in Zukunft sogar weitaus kompliziertere Operationen bei den Kleinen minimal-invasiv wagen:
" Zum Beispiel Schilddrüse. Es gibt Operationstechniken, wiederum bei Erwachsenen, weil die es viel häufiger haben, entwickelt, da gehen die Chirurgen in die Achselhöhlen rein. Und graben sich dann unter der Haut, wie die plastischen Chirurgen, den ganzen Weg, bis sie endlich hier oben sind, um da die Schilddrüse zu operieren. Und schleichen sich da wieder, raus. Und das hier in der Mitte, der Ausschnitt, da sind dann keine Narbe daher, die Narben sind hier unter der Achselhöhle, wo es nicht weiter auffällt."