Halbschmarotzer
Misteln scheinen Bäumen nicht zu schaden

Misteln schaden den von ihnen befallenen Bäumen nicht - zu diesem Schluss kommt ein Forschungsteam aus den USA. Für die Studie wurden in sieben städtischen Waldgebieten im Bundesstaat Oregon Bäume untersucht, auf denen die sogenannten Halbschmarotzer wachsen.

    Laubholz-Mistel, Laubholzmistel auf einer Linde im Winter.
    Misteln in den Ästen eines kahlen Baums (imago / blickwinkel)
    Wie die Wissenschaftler im Fachjournal ”Northwest Science” schreiben, war ein Großteil der knapp 230 untersuchten Bäume in gutem Zustand. Außerdem befielen die Misteln fast nie ganz junge Bäume, die ihre Nährstoffe zum eigenen Wachstum benötigen. Am häufigsten fanden sie sich in Eichen, aber auch zum Beispiel in Birken, Pappeln und Weiden. Nicht-heimische Baumarten waren ebenfalls betroffen. Das Forscherteam kommt zu dem Schluss, Misteln seien für die städtische Natur in der Summe von Vorteil - vor allem, weil ihre klebrigen Beeren im Herbst und Winter eine Futterquelle für viele Vogelarten sind.
    Misteln gehören zur Familie der Sandelholzgewächse. Sie sind immergrüne Halbschmarotzer, also Pflanzen, die nur einen Teil der benötigten Nährstoffe aus der Wirtspflanze ziehen.
    Diese Nachricht wurde am 17.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.