Zu seiner berühmtesten Romanfigur hatte Arthur Conan Doyle allerdings ein eher gespaltenes Verhältnis. Für die Krimifreunde in aller Welt bleibt Sherlock Holmes hingegen der Größte. Und er bleibt unsterblich. Jeden Tag – und besonders zum heutigen Gedenktag des Holmes-Schöpfers – herrscht massenhafter Andrang in der Londoner Baker Street. Ruth Rach hat dem Treiben zugeschaut.
Jede Dienstag versammeln sich Dutzende von Besuchern aus aller Welt am Londoner Embankment, um mit Mary, der Fremdenführerin, die Spuren eines Mannes zu verfolgen, der nie gelebt hat und doch berühmter war als sein eigener Schöpfer: Sherlock Holmes.
"Ich hielt ihn für echt, bis ich Teenager war. Mich fasziniert, wie er allein mithilfe seines Verstandes Verbrechen lösen kann."
"Gute Krimis sind in den USA derzeit ganz groß. Verbrechen aufklären wie Holmes, so ein mächtiges Talent hätten wir alle gern."
Die meisten Fans hat Sherlock Holmes in Japan - gefolgt von Frankreich, den USA und Großbritannien. Höhepunkt ihrer Pilgerschaft, die Baker Street, fünf Minuten von Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett entfernt.
Vor der U-Bahnstation steht eine überlebensgroße Statue des Meisterdetektivs: markantes Profil, hagere Gestalt, Pfeife, Deerstalker Mütze, schottischer Inverness Umhang. Im Souvenirladen um die Ecke kann sich der treue Sherlock Holmes Fan von Kopf bis Fuß wie sein Held einkleiden - für rund 350 Euro. Wem das zu extrem ist, der tröstet sich mit mit der Sparvariante: ein handgefertigter Teddy, ebenfalls mit Pfeife, Deerstalker und Inverness Cape. Und wer rund 3000 Euro ausgeben will, dem empfiehlt die Verkäuferin eine antiquarische Originalausgabe der Holmes Geschichten. Ein absolutes Schnäppchen in der heutigen Zeit.
Eigentlich hatte Sherlock Holmes' Schöpfer, Arthur Conan Doyle, Medizin studiert. Aber seine Praxis wollte nicht so recht laufen. Er verlegte sich aufs Schreiben. Vorbild für die Figur des Sherlock Holmes: sein schottischer Medizinprofessor Joe Bell: der konnte Patienten im Wartezimmer diagnostizieren, bevor er mit ihnen gesprochen hatte. Professor Bell beobachtete und zog Schlüsse – wie nach ihm Sherlock Holmes.
Holmes Abenteuer waren ungeheuer beliebt und machten Conan Doyle zu einem reichen Mann. Aber er hatte andere Interessen und höhere literarische Ambitionen. Nach dem tragischen Tod seines Sohnes studierte Conan Doyle Parapsychologie, veranstaltete Seancen. Sherlock Holmes wurde ihm so lästig, dass er ihn kurzerhand in den Tod schickte. Der Meisterdetektiv stürzte mit seinem Todfeind Moriarti in den Reichenbach Fall im Berner Oberland. Doch die Leser rebellierten, unter ihnen Königin Viktoria. Sie zitierte Conan Doyle höchstpersönlich in den Palast. Und so musste Conan-Doyle seinen Sherlock Holmes ins Leben zurückbringen.
Schräg gegenüber vom Souvenirgeschäft trifft man ihn noch heute. In einem alten Haus mit der Nummer 221b, dem Sherlock Holmes Museum. Im Studierzimmer steht ein bleicher Herr: hier am Schreibtisch hat Holmes seine berühmten Fälle gelöst, dort ist der Lehnstuhl seines Gefährten Dr Watson. Auf dem Kamin der persische Hausschuh, wo er seinen Tabak aufbewahrte. Und auf der Kommode sein Revolver, mit dem er- wenns ihm langweilig wurde - Lochmuster mit den Initialien von Königin Viktoria in die Wände schoss.
In den oberen Stockwerken schaurige Szenen aus den Holmes Geschichten, ein Schaukasten mit einem blutigen Finger, ein ausgestopfter Hund mit riesigen phosphorgrünen Augen, eine wachsbleiche Tote in einem engen Sarg. Und im Keller Grace Riley, eine qucklebendige ältere Dame, die Briefe an Sherlock Holmes beantwortet: Wie lange lebten Sie in der Baker Street, warum haben Sie nicht geheiratet?
Ein Fanbrief aus Japan: "Sie sind mein Held". Ein Hilferuf eines Insassen aus einem Gefängnis in Texas und eine Einladung nach Kentucky – um ein Gehemnis zu lüften. Die Leute denken sich die verrücktesten Geschichten aus, um Sherlock Homes aus seinem Ruhestand zu locken – dem Vernehmen nach zog er sich nach Sussex zurück, um Bienen zu züchten…
Jede Dienstag versammeln sich Dutzende von Besuchern aus aller Welt am Londoner Embankment, um mit Mary, der Fremdenführerin, die Spuren eines Mannes zu verfolgen, der nie gelebt hat und doch berühmter war als sein eigener Schöpfer: Sherlock Holmes.
"Ich hielt ihn für echt, bis ich Teenager war. Mich fasziniert, wie er allein mithilfe seines Verstandes Verbrechen lösen kann."
"Gute Krimis sind in den USA derzeit ganz groß. Verbrechen aufklären wie Holmes, so ein mächtiges Talent hätten wir alle gern."
Die meisten Fans hat Sherlock Holmes in Japan - gefolgt von Frankreich, den USA und Großbritannien. Höhepunkt ihrer Pilgerschaft, die Baker Street, fünf Minuten von Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett entfernt.
Vor der U-Bahnstation steht eine überlebensgroße Statue des Meisterdetektivs: markantes Profil, hagere Gestalt, Pfeife, Deerstalker Mütze, schottischer Inverness Umhang. Im Souvenirladen um die Ecke kann sich der treue Sherlock Holmes Fan von Kopf bis Fuß wie sein Held einkleiden - für rund 350 Euro. Wem das zu extrem ist, der tröstet sich mit mit der Sparvariante: ein handgefertigter Teddy, ebenfalls mit Pfeife, Deerstalker und Inverness Cape. Und wer rund 3000 Euro ausgeben will, dem empfiehlt die Verkäuferin eine antiquarische Originalausgabe der Holmes Geschichten. Ein absolutes Schnäppchen in der heutigen Zeit.
Eigentlich hatte Sherlock Holmes' Schöpfer, Arthur Conan Doyle, Medizin studiert. Aber seine Praxis wollte nicht so recht laufen. Er verlegte sich aufs Schreiben. Vorbild für die Figur des Sherlock Holmes: sein schottischer Medizinprofessor Joe Bell: der konnte Patienten im Wartezimmer diagnostizieren, bevor er mit ihnen gesprochen hatte. Professor Bell beobachtete und zog Schlüsse – wie nach ihm Sherlock Holmes.
Holmes Abenteuer waren ungeheuer beliebt und machten Conan Doyle zu einem reichen Mann. Aber er hatte andere Interessen und höhere literarische Ambitionen. Nach dem tragischen Tod seines Sohnes studierte Conan Doyle Parapsychologie, veranstaltete Seancen. Sherlock Holmes wurde ihm so lästig, dass er ihn kurzerhand in den Tod schickte. Der Meisterdetektiv stürzte mit seinem Todfeind Moriarti in den Reichenbach Fall im Berner Oberland. Doch die Leser rebellierten, unter ihnen Königin Viktoria. Sie zitierte Conan Doyle höchstpersönlich in den Palast. Und so musste Conan-Doyle seinen Sherlock Holmes ins Leben zurückbringen.
Schräg gegenüber vom Souvenirgeschäft trifft man ihn noch heute. In einem alten Haus mit der Nummer 221b, dem Sherlock Holmes Museum. Im Studierzimmer steht ein bleicher Herr: hier am Schreibtisch hat Holmes seine berühmten Fälle gelöst, dort ist der Lehnstuhl seines Gefährten Dr Watson. Auf dem Kamin der persische Hausschuh, wo er seinen Tabak aufbewahrte. Und auf der Kommode sein Revolver, mit dem er- wenns ihm langweilig wurde - Lochmuster mit den Initialien von Königin Viktoria in die Wände schoss.
In den oberen Stockwerken schaurige Szenen aus den Holmes Geschichten, ein Schaukasten mit einem blutigen Finger, ein ausgestopfter Hund mit riesigen phosphorgrünen Augen, eine wachsbleiche Tote in einem engen Sarg. Und im Keller Grace Riley, eine qucklebendige ältere Dame, die Briefe an Sherlock Holmes beantwortet: Wie lange lebten Sie in der Baker Street, warum haben Sie nicht geheiratet?
Ein Fanbrief aus Japan: "Sie sind mein Held". Ein Hilferuf eines Insassen aus einem Gefängnis in Texas und eine Einladung nach Kentucky – um ein Gehemnis zu lüften. Die Leute denken sich die verrücktesten Geschichten aus, um Sherlock Homes aus seinem Ruhestand zu locken – dem Vernehmen nach zog er sich nach Sussex zurück, um Bienen zu züchten…