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Mit kleinen Schritten in eine bessere Zukunft

Auf der zweiten Station seiner Afrika-Reise wird Bundespräsident Horst Köhler auch dem Inselstaat Madagaskar einen dreitägigen Besuch abstatten. Während seines Aufenthalts stehen Umweltthemen im Mittelpunkt seiner Gespräche. Für das Land selbst aber sind Armut und Unterentwicklung die bestimmenden Themen. Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung leben von weniger als einem Euro pro Tag.

Von Frank Räther | 05.04.2006
    Wer kennt sie nicht, die alte Seemannsweise "Wir lagen vor Madagaskar"? Auch dass auf der Insel Lemuren leben und dass von dort Vanille kommt, gehört fast schon zum Allgemeinwissen.
    Doch damit endet bei den meisten die Kenntnis über Madagaskar. Für 17 Millionen Menschen ist die große Insel vor der Küste Ostafrikas Heimat – eine Heimat, die sie lieben.

    "Oh, geliebtes Vaterland", heißt es in der Nationalhymne. "Oh, schönes Madagaskar. Unsere Liebe wird niemals nachlassen und ewig währen." Ein stolzes Lied für ein armes Volk. Jahrzehntelange Misswirtschaft der Herrschenden führte dazu, dass 80 Prozent der Bevölkerung von weniger als einem Euro am Tag leben müssen. Bei der Unabhängigkeit von Frankreich 1960 waren es nur 45 Prozent. Präsident Marc Ravalomanana hat es sich zum Ziel gesetzt, Madagaskar aus dem Teufelskreis von Armut und Unterentwicklung herauszuholen.

    "Es gibt drei Gründe, warum das Land arm ist: schlechtes Management, nationaler Zusammenbruch und dann der Bürgerkrieg. Um aus dieser Krise zu kommen, haben wir zunächst mit "good governance", also einer guten und transparenten Regierungsweise, begonnen. Dann nahmen wir die Verbesserung der Infrastruktur und der Schulbildung in Angriff. Und jetzt konzentrieren wir uns auf den Aktionsplan für Madagaskar."

    Vier Jahre steht der jetzt 56jährige Marc Ravalomanana als Präsident an der Spitze Madagaskars. Er hat es geschafft, dass ein spürbarer Ruck durch das Land geht. Als Ravalomanana im Dezember 2001 bei den Wahlen die Stimmenmehrheit erhalten hatte, wollten das die Anhänger des unterlegenen bisherigen Staatschefs Didier Ratsiraka nicht hinnehmen, weil sie damit ihre lukrativen Posten verlieren würden, denen sie ihren Reichtum verdankten. Ratsiraka verkündete ein gefälschtes Wahlergebnis, verhängte den Ausnahmezustand und zog sich in die Küstenstadt Tamatave zurück. Seine Gefolgsleute errichteten Straßensperren und sprengten Brücken, um Ravalomanana in der Hauptstadt Antananarivo im Hochland zu isolieren. Es gab Tote und Verletzte. Die Wirtschaft wurde weitgehend lahmgelegt.

    Der Bürgerkrieg währte ein halbes Jahr. Unter dem Druck der Ereignisse wurden die Stimmen noch einmal öffentlich ausgezählt. Ende April 2002 gab der Verfassungsgerichtshof dann das offizielle Wahlergebnis bekannt: Nur 36 Prozent für Ratsiraka, aber 51,5 Prozent für den Herausforderer Ravalomanana, der schließlich am 6. Mai 2002 als neuer Präsident vereidigt wurde. Dennoch dauerte es noch Wochen, bis die ehemalige Kolonialmacht Frankreich, und fast zwei Jahre, bis die Afrikanische Union dies anerkannten.

    Die beiden Präsidenten stehen für völlig unterschiedliche Konzepte und Regierungsweisen. Ratsiraka hatte sich 1975 als Hauptmann der Armee an die Macht geputscht, enge Beziehungen zu Frankreich unterhalten, das weiterhin wichtigster Partner blieb, und autokratisch regiert - ein Machtmensch also wie so viele Herrscher in Afrika. Ravalomanana hingegen arbeitete sich vom Milchmann zu einem der erfolgreichsten Unternehmer des Landes hoch. Ihm geht es ganz offenkundig weniger um Macht, als um Entwicklung des Landes.

    "Wir haben mit der Dezentralisierung begonnen und achten überall auf eine ordentliche Regierungsweise. Dadurch wurde ein gutes Investitionsklima geschaffen. Es ist wichtig für uns, auch ausländische Investoren nach Madagaskar zu holen. Das ist meine Priorität: für ein gutes Geschäftsklima zu sorgen. Denn der Privatsektor ist der Motor für die Entwicklung Madagaskars."

    Landwirtschaftsminister Harison Randriarimanana erläutert die Dimension des Wandels in Madagaskar an einem sehr einfachen, aber bezeichnenden Beispiel:

    "In unseren Supermärkten gibt es Tomatensaft und Ketchup in Dosen, die aus dem Ausland importiert werden. Zugleich aber haben wir in vielen Dörfern bei uns Tomatenpflanzen, die verfaulen, weil ein Überangebot herrscht. Also müssen wir daran gehen, die Tomaten bei uns zu verarbeiten und selbst Saft und Ketchup herstellen."

    Die Landwirtschaft bilde das wirtschaftliche und soziale Fundament Madagaskars. Minister Randriarimanana:

    "80 Prozent der Leute leben hier in Madagaskar von der Landwirtschaft. Aber drei Viertel von ihnen sind arm. Unter anderem, weil sie im Durchschnitt nur einen halben Hektar besitzen, von dem sich eine Familie von sieben bis acht Personen ernähren muss."

    Madagaskars Bevölkerung hat sich seit der Unabhängigkeit 1960 verdreifacht. Statt 10 Einwohner pro Quadratkilometer sind es jetzt 30. Der Familienbesitz an Boden wird unter immer mehr Erben aufgeteilt, so dass die Flächen für die einzelnen Familien kleiner und kleiner werden. Hinzu kommt, dass die Anbaumethoden noch immer so archaisch sind wie vor Generationen. Deshalb werden hier im Durchschnitt pro Hektar nur zwei Tonnen Reis im Jahr geerntet. In Asien sind es neun Tonnen. Auch weil dort zehnmal so viel Düngemittel eingesetzt werden. Doch dafür haben die madagassischen Bauern kein Geld.

    Der Weg aus der Hauptstadt Antananarivo zur Küste im Südosten der Insel führt durchs Hochland, vorbei an kahlen erodierenden Hügeln und terrassierten Tälern, in denen Reis, das wichtigste Nahrungsmittel, angebaut wird. Bauern stehen mit der Hacke im Feld und bereiten den Boden für die nächste Aussaat vor.

    In Vohilengo präsentieren die Bauern stolz ihren neuen Staudamm, den sie mit Unterstützung der Deutschen Welthungerhilfe errichtet haben, um den kleinen Fluss in der Regenzeit aufzustauen und so das ganze Jahr über Wasser für ihre Felder zu haben.

    Vom Erdwall-Damm führe ein drei Kilometer langer Kanal durch die Felder, erzählt der Leiter der Nutzervereinigung, der 257 Bauern angehören. Man halte gemeinsam Damm und Kanal in Ordnung. 120 Hektar würden hier bewässert. Von einer Tonne pro Hektar sei die Ernte auf drei Tonnen angewachsen.

    Damit reicht jetzt der Reis das ganze Jahr über für die Selbstversorgung. Und ein Teil der Ernte kann sogar verkauft werden. Mit den Einnahmen soll besseres Saatgut gekauft werden, dass noch höhere Erträge bringt.

    Es sind die einfachen Dinge, die Veränderungen in Madagaskar bewirken: ein Erdwall-Damm und ein Kanal zur Bewässerung der Reisfelder, eine Straße, und auch ein Brunnen, der in der Nähe gebaut wird:

    Arlette Kemba wacht über den Fortschritt der beiden Brunnenbauer, die sich in den vergangenen Wochen nahe dem Dorf Tsarano fünf Meter tief in die Erde eingegraben haben und jetzt die Steine für die Umrandung zurechthämmern. Nur mit Hammer und Meißel werden die Feldsteine passgerecht geschlagen. Später wird der Brunnen mit einer Betonplatte verschlossen und eine Handpumpe installiert, die den 200 Dorfbewohnern erstmals sauberes Trinkwasser liefern wird. Für Madagaskar ist das überaus wichtig, denn 90 Prozent der Menschen auf dem Lande haben bisher kein sauberes Trinkwasser. Arlette Kemba drängt die Arbeiter, schneller zu arbeiten.

    "Bisher nehmen wir das Wasser aus dem Tümpel. Dadurch kam es immer wieder zu Durchfallerkrankungen, vor allem bei Kindern. Aber wenn wir sauberes Trinkwasser aus dem Brunnen bekommen, dann werden weniger bei uns krank. Sobald der Brunnen fertig ist, werden wir hier ein großes Fest veranstalten."

    So wenig ist erforderlich, um das Leben der Menschen auf dem Land zu verbessern und den Ertrag der Felder zu steigern. Und dies, so betont der Chef de Region, Christian Razanabahiny, soll erst der Anfang der angestrebten Entwicklung sein:

    "Wir wollen erreichen, dass wir die Produkte nicht unverarbeitet aus der Region exportieren. Das heißt, wir wollen einen Mehrwert hier erwirtschaften, indem wir eine Kleinindustrie für die ersten Verarbeitungsstufen aufbauen."

    Christian Razanabahiny ist ein Mann von Präsident Ravalomanana. Der hat ihn wie die anderen Chefs der insgesamt 22 Regionen vor zwei Jahren eingesetzt, um vor Ort die Entwicklung voranzutreiben. Sie alle erhielten in den vergangenen Monaten eine Management-Ausbildung durch einen Wirtschaftsprofessor, den der Präsident von der amerikanischen Harvard-Universität nach Madagaskar holte.

    Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Regionalfürsten, so ist immer wieder in Madagaskar zu hören, sind inzwischen besser qualifiziert als viele Minister. Und der "Chef de Region" hier im Südosten steuert den gleichen Kurs, den der Präsident für das ganze Land vorgibt: Anreize und Bedingungen zu schaffen, um einheimische wie ausländische Investoren in sein Gebiet zu holen, um die gewünschten Verarbeitungszweige aufzubauen.

    "Das erste, was wir machen, ist, dass wir die administrativen Voraussetzungen schaffen. Die Investoren sollen keinen großen Papierkrieg mit den Behörden führen müssen. Deshalb erleichtern wir ihnen dies beträchtlich. Die zweite konkrete Maßnahme ist die Festlegung der von uns für die Industrialisierung vorgeschlagenen Zonen. Dort können die Investoren Land für 99 Jahre pachten, zum Teil auch umsonst erhalten. Und wir sind dabei, diese Zonen so zu entwickeln, dass Strom und Wasser bereits da sind und die Investoren nur noch bauen müssen."

    Vor allem die Infrastruktur ist ein Sorgenkind der madagassischen Regierung. Die Straßen sind, sofern existent, in einem schlechten Zustand. Strom gibt es vielerorts, wenn überhaupt, nur sporadisch. Und zudem herrschen auf dem Land verworrene Besitzverhältnisse, wie Landwirtschaftsminister Harison Randriarimanana beklagt:

    "Es gibt Flächen bei uns, die nicht bebaut werden. Und wenn ein Investor Interesse an diesem Gebiet zeigt, tauchen plötzlich Leute auf, die erklären, dass dieses Land traditionell ihnen gehöre."

    Die Regierung hat aus diesem Grunde inzwischen ein Landgesetz verabschiedet, das für geregelte Zustände sorgen soll. Es wurde damit begonnen, die strittigen Eigentumsfragen definitiv zu klären und Besitzurkunden auszustellen. Auch dürfen nun, was bisher ein Tabu war, Ausländer Boden erwerben, um Plantagen und Fabriken zu errichten.

    Auch in punkto Infrastruktur bewegt sich etwas in Madagaskar:
    8.000 Kilometer Straße wurden in den ersten vier Jahren der Ravalomanana-Herrschaft repariert und gebaut. Weitere 6.000 sollen folgen bis 2008. Denn nur, wenn Straßen existieren, kann ein nationaler Markt entstehen, der Warenaustausch erhöht und damit die Abgeschiedenheit der armen Dörfer beendet werden. Welche positiven Auswirkungen das hat, zeigt das Beispiel von Vohilengo.

    Noch wichtiger als die materiellen Veränderungen seien aber die mentalen, betont Präsident Ravalomanana.

    "Die Mentalität in Madagaskar zu verändern, ist eine große Herausforderung. Und um das zu schaffen, braucht es Zeit."

    Traditionell dürfen in Madagaskar junge Leute den Alten nicht widersprechen. Und auch nicht der Untergebene dem Chef. Und so fehlt es an Eigeninitiative, Diskussion und Engagement. Die Haltung nicht selbst aktiv zu werden, sondern "die da oben" machen zu lassen, ist weit verbreitet. Zudem herrscht die Philosophie der Finavanana, das heißt soviel wie: Es muss Einigkeit herrschen. Und so werden stets Kompromisse auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner geschlossen. Alles funktioniert also auf Gegenseitigkeit nach dem Motto "Eine Hand wäscht die andere". Wer niemanden kennt, der erreicht auch nichts. Und auf die lukrativen Posten wird gewählt, wer das Geld hat, seine Wähler zu bestechen.

    Anfangs hatte davon auch Ravalomanana profitiert. Wenn der aus eigener Kraft reich geworden ist, so meinten viele Madagassen bei der Präsidentenwahl 2001, dann wird er auch uns reich machen – also stimmen wir für ihn. Doch nun bringt der zum Staatschef avancierte Unternehmer seinen Landsleuten bei, dass vor dem Reichtum eigenes Engagement und harte Arbeit stehen. Seine Minister schickte er zu einem Drei-Wochen-Kurs nach Kanada, wo sie bei ihren dortigen Amtskollegen hospitierten. Ein Harvard-Professor und erfahrene kanadische Beamte wurden ins Land geholt, um weitere Kenntnisse zu vermitteln und Staatsdiener in modernen Managementmethoden auszubilden. Die nächste Aufgabe, die der Präsident anpackt, ist die Umgestaltung des gesamten Bildungssystems:

    "40 Prozent der Bevölkerung Madagaskars sind Analphabeten. Das Bildungswesen in Madagaskar entspricht nicht mehr den Anforderungen der Zeit. Deshalb ist es wichtig für uns, neue Ideen zu entwickeln, um die Schul- aber auch die Berufsbildung zu verbessern."

    Innerhalb von vier Jahren erreichte man, dass 82 statt 64 Prozent aller Kinder zur Schule gehen. Auch für die Erwachsenen in den Dörfern werden heute Fortbildungsprogramme angeboten.

    Zwei Mädchen und ein Junge spielen Theater vor den Dorfbewohnern von Anosikely, die auf den ins Freie geräumten Schulbänken sitzen oder es sich im Schatten der Bäume auf der Erde bequem gemacht haben. Die Jugendlichen demonstrieren die Zubereitung einer Mahlzeit. Und dazu gehören, wie sie darstellen, nicht nur Reis und Hühnchen, sondern vor allem vielfältige Gemüsearten, die in Madagaskar zwar wachsen und auch für den Marktverkauf angebaut, nicht aber auf dem Land gegessen werden. Die Mädchen führen die Zubereitung von Gemüse, Maniok und Mais vor, um einerseits die alleinige Ausrichtung auf Reis zu verringern und andererseits den Speiseplan vitaminreicher zu gestalten. Damit soll erreicht werden, dass der Verbrauch an Reis reduziert wird, und durch vitaminreiche Kost Mangel- und Unterernährung abnehmen.

    Zum Ritual, das die jungen Leute zeigen, gehört auch das Händewaschen vor dem Essen, was hier bisher nicht üblich war. Wir sehen dies als Erwachsenenbildung an, betont Alvinah, eine der Instruktorinnen. Und ein Dorfbewohner, der dem von Alvinah gebildeten Hygienekomitee angehört, fügt stolz hinzu:

    "Wir vom Hygienekomitee gehen in unseren Siedlungen hier von Tür zu Tür und klären die Leute auf, warum sie sich die Hände waschen müssen. Es werden jetzt weniger Kinder als früher krank. Außerdem wird jetzt jeden Tag der Müll rund um die Hütten weggeräumt und vergraben oder verbrannt."

    Jahrzehntelang hatte sich niemand um die Dorfbewohner gekümmert, hatten die Machthaber sie bewusst in ihrer Abgeschiedenheit und Unterentwicklung gehalten, um ungestört herrschen zu können. Seitdem Präsident Ravalomanana im Amt ist, so meint Klaus Möller, der für die Deutsche Welthungerhilfe zahlreiche Projekte in Madagaskar leitet, sei das anders geworden:

    "Ich glaube, man kann eine wirkliche Veränderung feststellen in dem Land. Also vor allem, was den Willen angeht, Sachen zu machen, zu verändern. Ich glaube, dass die Tatsache, dass der Präsident ein Mann ist, der sehr lange unternehmerisch tätig war, dass das eine gute Sache ist für das Land."

    Ausbildung und Infrastrukturentwicklung sollen genau wie Rechtsstaatlichkeit, Korruptionsbekämpfung und Dezentralisierung auch die Investitionen in Madagaskar ankurbeln. Denn nur wenn sich das Land wirtschaftlich entwickelt, könne die Armut bekämpft werden, unterstreicht Präsident Ravalomanana. Er wünscht sich, dass sich zunehmend auch deutsche Unternehmen in Madagaskar engagieren. Wie er bemerkt, halte er viel von den Deutschen. Als Besitzer von Molkereien und Milchverarbeitungsbetrieben kennt er speziell den deutschen Maschinenbau sehr genau. Er hat sich auch einen deutschen Berater ins Präsidentenamt geholt und konferiert regelmäßig mit den Hilfsorganisationen und Stiftungen, die in Madagaskar tätig sind. Vor drei Jahren war er zum Staatsbesuch nach Deutschland gereist. Nun kommt Bundespräsident Horst Köhler nach Madagaskar.

    "Ich kenne ihn persönlich sehr gut. Noch aus der Zeit, als er an der Spitze des Internationalen Währungsfonds stand. Ich habe ihn oft auch in Europa getroffen. Die bilaterale Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Madagaskar stärkt die Wirtschaft beider Länder. Ich bin sicher, dass es hier viele Möglichkeiten gibt. Ich möchte die Deutschen einladen, nach Madagaskar zu kommen."

    Davon erhofft sich Ravalomanana eine Art Initialzündung für ausländische Investitionen. Madagaskar hat viel zu bieten: Agrarprodukte, darunter Litchies, Vanille und Gewürze; Fische und Langusten, Edelsteine und andere Bodenschätze im Landesinneren, sowie vielfältige Möglichkeiten für einen anspruchsvollen Tourismus.

    Um die eigenen Anstrengungen mit den Erfordernissen potenzieller Investoren zu verbinden, wird gegenwärtig als Rahmen ein Fünf-Jahres-Plan ausgearbeitet. Kernpunkte darin sind die so genannten Millenniumsziele der Vereinten Nationen, also die Verringerung der Armut, die Verbesserung der Bildung, die Versorgung der Bevölkerung mit Wasser und Strom und ähnliches mehr. Auch die Absichtserklärungen der G-8-Länder und des amerikanischen Plans "Action for Africa" werden berücksichtigt.


    Klaus Möller, der Madagaskar lange und gut kennt, beurteilt die Investitionsbedingungen im Lande ausgesprochen positiv.

    "Madagaskar ist ein Land, in dem nur eine Sprache gesprochen wird. Madagaskar ist ein Land, in dem nie irgendwelche Grenzen künstlich gezogen wurden. Und Madagaskar hat auch eine sehr aktive intelligente Bevölkerung. Für mich hat Madagaskar auf jeden Fall eine Zukunft."