Die Erde ist eigentlich ständig in mehr oder minder sanfter Bewegung, doch davon bekommen wir nur selten etwas mit. Erst ab dem Wert drei auf der offenen Richter-Skala spüren wir das Zittern des Grundes. Doch auch die schwächeren Schwingungen lassen sich mittels so genannter Geophone exakt erfassen. Verfügt man über mindestens drei unterschiedliche Messstationen, dann lassen sich die Epizentren der kleinen Erderschütterungen per Triangulation bestimmen. Auf den grafischen Abbildungen solcher Analysen imponieren allerdings gleich viele Tausend Epizentren. Grund für die kleinen Beben sind feuchte Poren im Tiefengestein, berichtet Serge Shapiro vom Institut für Geologische Wissenschaften der Freien Universität Berlin. Denn Druck und Hitze zwingen die Feuchtigkeit aus den kleinen Kavernen heraus, während sie an kälteren Stellen in die Blasen eindringen kann. Bestimmt wird dieser fortlaufende Prozess nicht nur von Druck und Temperatur, sondern auch von der Art des Gesteins sowie der Natur der wandernden Flüssigkeit.
"Wie Tinte auf einem Löschpapier breitet sich der Bereich des Porendruckausgleichs im Gestein aus. Erreicht der Porendruck eine Lokation, dann entstehen Mikrobeben. Dieses Hypothese erlaubt uns, die Auslösung der Erschütterungen zu modellieren und auszuwerten", so der Geophysiker. Um die viel sagenden Beben gezielt auszulösen, wird einfach Wasser über eine Bohrung in einen Kilometer Tiefe gedrückt. Dort dringt das Fluid in die Gesteinsporen, dehnt sich aus und löst feine, aber messbare Erschütterungen aus, die noch in 500 Metern Entfernung von mehreren, in einem Umkreis platzierten Geophonen aufgezeichnet werden können. Das Ergebnis ist eine dreidimensionale Karte, die Auskunft über die Beschaffenheit des Untergrundes liefert. Interessanter noch: Professor Shapiros Ziel ist es, die Messgrafik in eine Schatzkarte zu wandeln. "An verschiedenen Orten der Erde findet man solche Diffusionsprozesse in Form mikroseismischer Ereignisse. Auch bei Öl- und Gaslagerstätten finden sich sehr ähnliche mikroseismische Ausbreitungen, die uns sofort an Diffusionsvorgänge erinnern."
Der Berliner Geophysiker sucht derzeit nach charakteristischen Merkmalen, die zuverlässig wie Fingerabdrücke anzeigen, ob und in welchem Umfang in der Tiefe unentdeckte Vorkommen an Bodenschätzen schlummern. Weiterer Vorteil der akustischen Schatzsuche: kostspielige und oft erfolglose Probebohrungen könnten dann zumindest reduziert werden. Doch bis dahin ist es noch eine lange Strecke: "Wie sehen nach der Injektion über eine Bohrung zwar einen einfachen physikalischen Vorgang, der aber die Statistik eines sehr komplexen Prozesses - das Entstehen von Mikrobeben - kontrolliert."
[Quelle: Wolfgang Noelke]
"Wie Tinte auf einem Löschpapier breitet sich der Bereich des Porendruckausgleichs im Gestein aus. Erreicht der Porendruck eine Lokation, dann entstehen Mikrobeben. Dieses Hypothese erlaubt uns, die Auslösung der Erschütterungen zu modellieren und auszuwerten", so der Geophysiker. Um die viel sagenden Beben gezielt auszulösen, wird einfach Wasser über eine Bohrung in einen Kilometer Tiefe gedrückt. Dort dringt das Fluid in die Gesteinsporen, dehnt sich aus und löst feine, aber messbare Erschütterungen aus, die noch in 500 Metern Entfernung von mehreren, in einem Umkreis platzierten Geophonen aufgezeichnet werden können. Das Ergebnis ist eine dreidimensionale Karte, die Auskunft über die Beschaffenheit des Untergrundes liefert. Interessanter noch: Professor Shapiros Ziel ist es, die Messgrafik in eine Schatzkarte zu wandeln. "An verschiedenen Orten der Erde findet man solche Diffusionsprozesse in Form mikroseismischer Ereignisse. Auch bei Öl- und Gaslagerstätten finden sich sehr ähnliche mikroseismische Ausbreitungen, die uns sofort an Diffusionsvorgänge erinnern."
Der Berliner Geophysiker sucht derzeit nach charakteristischen Merkmalen, die zuverlässig wie Fingerabdrücke anzeigen, ob und in welchem Umfang in der Tiefe unentdeckte Vorkommen an Bodenschätzen schlummern. Weiterer Vorteil der akustischen Schatzsuche: kostspielige und oft erfolglose Probebohrungen könnten dann zumindest reduziert werden. Doch bis dahin ist es noch eine lange Strecke: "Wie sehen nach der Injektion über eine Bohrung zwar einen einfachen physikalischen Vorgang, der aber die Statistik eines sehr komplexen Prozesses - das Entstehen von Mikrobeben - kontrolliert."
[Quelle: Wolfgang Noelke]