Die Autobranche feiert sich. Der Bundesverkehrsminister feiert sich. Zu Beginn dieser Woche herrschte Jubelstimmung vor glänzenden Elektrokarossen. Auch die Kanzlerin hielt eine Rede. Anschließend lud Angela Merkel zum Auto-Gipfel ins Kanzleramt ein.
Das Ergebnis: Der Bund liefert einen höheren Anteil zur Kaufprämie für neue Autos mit Elektroantrieb, beteiligt sich am Ausbau von Ladestationen und nimmt die Automobil-Branche bei all dem mit in die Pflicht. Ungetrübte Freude also? Keineswegs. Erstens ist Deutschland in Sachen E-Mobilität spät dran, ein Blick in die Nachbarländer Frankreich und die Niederlande genügt, um das zu sehen.
Wo bleiben Busse, Bahn und Rad?
Zweitens runzeln die Umweltverbände die Stirn und auch Verkehrsexperten sind sich nicht sicher, ob die Rechnung aufgeht. Denn viel Kraft in die Elektro-Automobile zu stecken, heißt womöglich weniger Kraft für den Umstieg auf Busse, Bahn und Fahrrad. Ganz zu schweigen vom Ressourcenaufwand für neue Karossen samt rohstoff-intensiver Batterien.
Weist der Ausbau der Elektro-Mobilität also in die Zukunft? Oder manövrieren sich Politik und Wirtschaft in eine Sackgasse?
Es diskutieren:
- Matthias Dürr, Leiter des Kompetenzzentrums Elektromobilität NRW
- Axel Friedrich, Internationaler Verkehrsexperte, früher beim Umweltbundesamt
- Merle Groneweg, Power Shift – Verein für eine gerechtere Energie- und Weltwirtschaft
- Christian Kunze, stellvertretender Leiter der Forschungsvereinigung Antriebstechnik im VDMA