"Die Menschen kommen in die Stadt, um ihr Leben zu ändern, um das Leben ihrer Kinder zu ändern", erzählt Sheela Patel. "Was man also beobachten kann, ist, dass nicht nur die Megastädte wachsen, sondern alle Städte. Unsere Dörfer haben die Größe eurer Kleinstädte", sagt sie. Sheela Patel ist Gründerin und Direktorin der indischen Nicht-Regierungsorganisation SPARC, die sich für die Belange der Bewohner in den Slums einsetzt. Viele der Megastädte in Indien wie Bombay zum Beispiel, mit inzwischen 18 Millionen Einwohnern die viertgrößte Stadt der Welt, sind Wachstumsmotoren und Zentren der Produktivität. Rasant dehnen sich die Metropolen aus, vor allem in Asien, wo das Wirtschaftswachstum besonders hoch ist. Mit der extrem hohen Bevölkerungsdichte wachsen allerdings auch die Probleme, vor allem in den Slums. In Bombay haben nach Schätzungen der Vereinten Nationen zwei Millionen Menschen keinen Zugang zu gesundheitlich unbedenklichen sanitären Anlagen - die häufigste Ursache für schwere Krankheiten. Viele sind auf private Wasserverkäufer angewiesen, sagt Paul Taylor von UN-Habitat, dem Siedlungsprogramm der Vereinten Nationen:
"Das größte Problem ist, das viele leer ausgehen. Oftmals hat fast die Hälfte der urbanen Bevölkerung überhaupt keine Wasserversorgung. Für sie spielt die Wasserqualität eine geringere Rolle als die Kosten. Sie zahlen in der Regel fünf, zehn, 15 mal so viel für einen Liter als Leute die eine öffentliche Wasserversorgung haben, also Wasserleitungen, die in ihrer Nähe verlaufen."
Ebenso wenig gelöst ist in vielen Megastädten, egal ob in Afrika, Südamerika oder Asien, das Abwasserproblem. Vor allem in den Küstengebieten wird das Abwasser oftmals unbehandelt ins Meer gelassen. Auch Müllberge stellen in vielen Megastädten ein ungelöstes Problem dar. In Nairobi beispielsweise wird nur ein Viertel des städtischen Mülls überhaupt gesammelt und entsorgt. Der Rest wird offen gelagert oder illegal verbrannt. Megastädte konsumieren eine große Menge fossiler Brennstoffe für die Energieerzeugung aber auch durch das steigende Verkehrsaufkommen und das Bedürfnis der Stadtbewohner nach einem eigenen Auto. In China verläuft die Stadtplanung wesentlich kontrollierter als anderswo. Mit ausländischem Sachverstand soll eine energetische Bauweise vorangetrieben, zum Beispiel mit dem Konzept der Eco-Citys. Ulrike Weiland, Stadtökologin am Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle, ist allerdings skeptisch:
"Die großen Stadtgründungen, die in China realisiert werden, haben Vorteile, was die Vermeidung von Slums angeht, ganz einfach, weil China ein zentralistischer Staat ist, wo die Macht, die Durchsetzungsfähigkeit zur Verfügung steht, neue Siedlungen zu planen. Das ist dort möglich, wobei Bevölkerung auch umgesiedelt wird und dort dann wiederum Quartiere mit sozialen Problemen entstehen."
Das Jahr 2007 markiert einen historischen Wendepunkt: Im kommenden Jahre werden weltweit erstmals mehr Menschen in der Stadt leben als auf dem Land. Während in Europa die Urbanisierung weitgehend abgeschlossen ist, hat sie in den Entwicklungs- und Schwellenländern erst begonnen. Mitte des Jahrhunderts werden die Städte nach Prognosen von UN-Habitat bereits zwei Drittel der Erdbevölkerung beherbergen. Wie sieht also eine nachhaltige Stadtentwicklung aus? Paul Taylor von UN-Habitat:
"Es gibt immer noch eine Vorstellung von Stadtplanung, die auf dem nordischen Modell beruht, das für ein Gebiet entwickelt wurde, wo Ressourcen günstig waren und in vergleichsweise reichen Gesellschaften, und diese Modelle werden immer noch im Süden angewandt. Solange sich diese Vorstellung nicht ändert, werden die alten Fehler immer wieder gemacht."
"Das größte Problem ist, das viele leer ausgehen. Oftmals hat fast die Hälfte der urbanen Bevölkerung überhaupt keine Wasserversorgung. Für sie spielt die Wasserqualität eine geringere Rolle als die Kosten. Sie zahlen in der Regel fünf, zehn, 15 mal so viel für einen Liter als Leute die eine öffentliche Wasserversorgung haben, also Wasserleitungen, die in ihrer Nähe verlaufen."
Ebenso wenig gelöst ist in vielen Megastädten, egal ob in Afrika, Südamerika oder Asien, das Abwasserproblem. Vor allem in den Küstengebieten wird das Abwasser oftmals unbehandelt ins Meer gelassen. Auch Müllberge stellen in vielen Megastädten ein ungelöstes Problem dar. In Nairobi beispielsweise wird nur ein Viertel des städtischen Mülls überhaupt gesammelt und entsorgt. Der Rest wird offen gelagert oder illegal verbrannt. Megastädte konsumieren eine große Menge fossiler Brennstoffe für die Energieerzeugung aber auch durch das steigende Verkehrsaufkommen und das Bedürfnis der Stadtbewohner nach einem eigenen Auto. In China verläuft die Stadtplanung wesentlich kontrollierter als anderswo. Mit ausländischem Sachverstand soll eine energetische Bauweise vorangetrieben, zum Beispiel mit dem Konzept der Eco-Citys. Ulrike Weiland, Stadtökologin am Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle, ist allerdings skeptisch:
"Die großen Stadtgründungen, die in China realisiert werden, haben Vorteile, was die Vermeidung von Slums angeht, ganz einfach, weil China ein zentralistischer Staat ist, wo die Macht, die Durchsetzungsfähigkeit zur Verfügung steht, neue Siedlungen zu planen. Das ist dort möglich, wobei Bevölkerung auch umgesiedelt wird und dort dann wiederum Quartiere mit sozialen Problemen entstehen."
Das Jahr 2007 markiert einen historischen Wendepunkt: Im kommenden Jahre werden weltweit erstmals mehr Menschen in der Stadt leben als auf dem Land. Während in Europa die Urbanisierung weitgehend abgeschlossen ist, hat sie in den Entwicklungs- und Schwellenländern erst begonnen. Mitte des Jahrhunderts werden die Städte nach Prognosen von UN-Habitat bereits zwei Drittel der Erdbevölkerung beherbergen. Wie sieht also eine nachhaltige Stadtentwicklung aus? Paul Taylor von UN-Habitat:
"Es gibt immer noch eine Vorstellung von Stadtplanung, die auf dem nordischen Modell beruht, das für ein Gebiet entwickelt wurde, wo Ressourcen günstig waren und in vergleichsweise reichen Gesellschaften, und diese Modelle werden immer noch im Süden angewandt. Solange sich diese Vorstellung nicht ändert, werden die alten Fehler immer wieder gemacht."