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Mond deckelt Pluto

Nach Einbruch der Dunkelheit zeigt sich der schon fast volle Mond tief im Südosten. Pluto steht nur etwa zwei Fingerbreiten bei ausgestrecktem Arm über dem Mond.

Von Dirk Lorenzen |
    Von der Antarktis aus gesehen kommt es sogar zu einer Bedeckung Plutos - die Perspektive aus hohen südlichen Breiten ist eben deutlich anders als von Mitteleuropa aus. Für uns läuft der Mond deutlich an Pluto vorbei.

    Allerdings brauchen wir die Astronomen am Südpol nicht zu beneiden. Denn im hellen Mondschein ist der schwache Zwergplanet ohnehin nicht zu erkennen.

    Pluto hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Nach seiner Entdeckung 1930 galt er lange als Planet, bis er vor sechs Jahren zum Zwergplaneten zurückgestuft wurde.

    Das geschah völlig zurecht, wie auch das heutige Spektakel verdeutlicht: Denn unser Mond ist deutlich größer als Pluto. Der Mond hat knapp 3500 Kilometer Durchmesser, Pluto nur gut 2000.

    Von diesem kleinen Körper kommt nur wenig Licht bei uns an: Knapp fünf Milliarden Kilometer ist Pluto derzeit entfernt, fast 13000mal weiter als unser Mond.

    Das schwache Licht, das wir vom eisigen Zwerg empfangen, ist die ganze Strecke von der Sonne zu Pluto und dann wieder zurück zur Erde gelaufen: Es war fast neun Stunden unterwegs.

    In der Antarktis war diese Mühe heute für etwa eine Stunde völlig vergeblich: Während der Mond Pluto bedeckt, prallt dessen Licht sinnlos in den Staub der Mondrückseite.

    Uns ergeht es da besser: Wer heute Abend zum Mond blickt, empfängt auch ein paar Lichtteilchen von Pluto - allerdings nimmt unser Auge sie nicht wirklich wahr.

    Internationale Organisation zur Beobachtung von Bedeckungen

    NASA-Mission zum Pluto
    Pluto in einer aktuellen Aufnahme des Hubble-Teleskops
    Über das Aussehen Plutos ist bisher wenig bekannt. (NASA/ESA)