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Monsterwellen

Physik. - Lange Zeit galten sie als Seemannsgarn, doch mittlerweile sind die Beweise für ihre Existenz erdrückend: Monsterwellen gibt es wirklich – und zwar viel häufiger als gemeinhin angenommen. Jedes Jahr fallen den haushohen Wasserwänden in stürmischer See riesige Schiffe zum Opfer. Tendenz steigend.

Rezension: Ralf Krauter | 27.03.2011
    Wahrscheinlich erlebt die Menschheit derzeit nur das Vorspiel zu dem, was ihr im Gefolge des Klimawandels noch ins Haus steht. Die US-Adventure-Journalistin Susan Casey hat sich auf die Reise gemacht, um das Geheimnis der Wasser-Ungetüme zu ergründen. Sie begleitet Extrem-Surfer auf der Suche nach der perfekten Riesenwelle nach Hawaii und Tahiti. Sie besucht international führende Wellenforscher und Tsunami-Experten in ihren Labors. Sie spricht mit Überlebenden von Schiffsunglücken und den Risikoanalysten der Versicherungsagentur Lloyds in London.

    Das Ergebnis ist eine fesselnde Mischung aus Reise-Reportage und wissenschaftlicher Betrachtung einer unbändigen Naturgewalt, die gefährlich, faszinierend und rätselhaft zugleich bleibt. Susan Caseys Schreibstil zieht unweigerlich in seinen Bann. Ob Surf-Freak, Klimaforscher oder Wellenmodellierer – dieses in jahrelangen Recherchen entstandene und gelungene Buch dürften viele mit Genuss verschlingen.

    Susan Casey: Monsterwellen. Auf der Suche nach der Urgewalt des Meeres
    ISBN 978-3-426-27461-3
    Droemer-Verlag, 381 Seiten, 19,99 Euro