Die schlechten Nachrichten kommen aus Skandinavien, aus der Mitte Süd-Schwedens. Dort untersuchten Pflanzen-Ökologen ein typisches Hochmoor der Region. Leiter der Arbeitsgruppe ist Nils Malmer, inzwischen emeritierter Professor an der Universität Lund. Die Torf-Moose der Moore nehmen Kohlendioxid aus der Atmosphäre auf. Der Kohlenstoff wird in die pflanzliche Biomasse eingebaut und nach dem Absterben der Moose im dann entstehenden Torf fest gebunden. Als CO2-Senken leisten die Moore so einen wichtigen Beitrag gegen die Klimaerwärmung. Ob das immer noch so ist, hat Nils Malmer hat mit seiner Arbeitsgruppe untersucht: "Wir wollten herausfinden, mit welcher Rate das Moor im vergangenen Jahrtausend Kohlenstoff aufgenommen hat. Vor ungefähr 200 Jahren waren es noch 250 Kilogramm pro Hektar. Jetzt sind es nur noch 80 bis 100. Das bedeutet: Moore entwickeln sich inzwischen von CO2-Senken zu CO2-Quellen."
Der Grund sind Veränderungen der Feucht-Vegetation. Die eigentlichen Torf-Erzeuger, Moose der Gattung Sphagnum, gehen zurück, an ihre Stelle wandern Baume und Sträucher in das Ökosystem ein. So entsteht weniger Torf, und damit wird auch weniger Kohlenstoff im Boden deponiert. Die Ursache, so Malmer, sei die hohe Konzentration von Stickstoff in der Außenluft: "Sie überschreitet die kritische Schwelle für die Torfmoose. Sie vertragen gerade ein halbes Gramm Stickstoff pro Quadratmeter und Jahr. Die aktuellen Mengen in Europa liegen aber weit über einem Gramm. Für die Moose ist das eine Überdüngung." Die großen Mengen Stickstoff stammen vor allem aus der Landwirtschaft, die ihn als Dünger einsetzt, und aus dem Autoverkehr.
Wenn der Klimawandel anhält und die Sommer tatsächlich heißer und niederschlagsärmer werden, dann könnte sogar der schon lange im Moor gebundene Kohlenstoff wieder frei werden. Der britische Ökologe Peter Moore vom King's College der Universität London warnt: "Kohlenstoff wird im Moor nicht nur in den Boden eingebunden. Es gibt auch Mikroben, die ihn zum Teil wieder freisetzen. Wenn das Klima wärmer und trockener wird, dann steigern diese Organismen ihre Aktivität und brennen den im Boden gespeicherten Kohlenstoff ab."
[Quelle: Volker Mrasek]
Der Grund sind Veränderungen der Feucht-Vegetation. Die eigentlichen Torf-Erzeuger, Moose der Gattung Sphagnum, gehen zurück, an ihre Stelle wandern Baume und Sträucher in das Ökosystem ein. So entsteht weniger Torf, und damit wird auch weniger Kohlenstoff im Boden deponiert. Die Ursache, so Malmer, sei die hohe Konzentration von Stickstoff in der Außenluft: "Sie überschreitet die kritische Schwelle für die Torfmoose. Sie vertragen gerade ein halbes Gramm Stickstoff pro Quadratmeter und Jahr. Die aktuellen Mengen in Europa liegen aber weit über einem Gramm. Für die Moose ist das eine Überdüngung." Die großen Mengen Stickstoff stammen vor allem aus der Landwirtschaft, die ihn als Dünger einsetzt, und aus dem Autoverkehr.
Wenn der Klimawandel anhält und die Sommer tatsächlich heißer und niederschlagsärmer werden, dann könnte sogar der schon lange im Moor gebundene Kohlenstoff wieder frei werden. Der britische Ökologe Peter Moore vom King's College der Universität London warnt: "Kohlenstoff wird im Moor nicht nur in den Boden eingebunden. Es gibt auch Mikroben, die ihn zum Teil wieder freisetzen. Wenn das Klima wärmer und trockener wird, dann steigern diese Organismen ihre Aktivität und brennen den im Boden gespeicherten Kohlenstoff ab."
[Quelle: Volker Mrasek]