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Museen in Corona-Zeiten
"Sehnsucht nach dem Original"

Seit rund vier Wochen sind die Museen geschlossen. Je nach Bundesland können die ersten Häuser auf eine Wiedereröffnung Anfang Mai hoffen. Marion Ackermann, Direktorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, begrüßt eine baldige Öffnung, Museen könnten in der Corona-Krise helfen „solche Situationen zu bewältigen“.

Marion Ackermann im Gespräch mit Jan Drees |
Marion Ackermann am 11.05.2016 im Residenzschloss in Dresden bei der Vorstellung als Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.
Marion Ackermann leitet die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und hofft auf eine Wiedereröffnung ihrer Häuser im Mai (epd-bild/Matthias Rietschel )
Gestern hatte der Freistaat Sachsen verkündet, von Montag an dürften Museen wieder öffnen, allerdings ruderte die sächsische Regierung kurze Zeit später wieder zurück: Bibliotheken dürfen öffnen, Museen aber nicht. Darüber sei sie nicht enttäuscht, sagte Marion Ackermann im Deutschlandfunk, denn man bräuchte in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden mit seinen diversen Häusern mehr Vorlauf, um alles wieder auf Normalbetrieb umzustellen. "Noch mal zwei Wochen Zeit zu haben und dann zu eröffnen, das ist jetzt für uns ideal."
Sicherheit ist eine Spezialität der Museen
Museen seien nicht in dem Sinne systemrelevant, dass sie für die existentielle Grundversorgung zwingend notwendig wären, "aber wir kommen gleich danach". Sie beobachte eine Sehnsucht nach Kunst, "weil sie auch hilft, solche Situationen zu bewältigen". Das habe die Politik ebenfalls wahrgenommen. Museen seien eben auf eine andere Art systemrelevant. Sicherheit könne ihr Haus in Corona-Zeiten auch deswegen bieten, weil zum Beispiel im Grünen Gewölbe eine Eingangsschleuse garantiere, dass immer nur eine Person eintreten kann.
Neue Formate und Kanäle
Die digitale Präsentation der Staatlichen Kunstsammlungen in der Zwischenzeit habe sie als sehr positiv empfunden. "Wir haben da ganz neue Personen entdeckt, denen wir künftig vielleicht auch eigene Kanäle einräumen werden", so Marion Ackermann über Kolleginnen und Kollegen, die die digitale Führung durch die Sammlung mit schauspielerischem Talent umgesetzt hätten. Neue Formate sollten auch in Zukunft bewahrt werden. "Aber parallel ist natürlich die Sehnsucht gewachsen nach der echten menschlichen Begegnung, aber auch nach dem Original. Man hat in aller Deutlichkeit auch die Grenzen des Digitalen erfahren."