Kunst auf Instagram "Es wird sich radikal viel ändern im Kulturbetrieb"
Gerhard Richter und Cindy Sherman präsentieren ihre Werke auf Instagram. Die Plattform wird immer wichtiger für den Kunstbetrieb und findet jetzt immer mehr Zulauf. "Die Virtualisierung von Kunst ist auch in puncto Nachhaltigkeit eine gewisse Perspektive", sagte die PR-Managerin Kathrin Luz im Dlf.
Kathrin Luz im Corsogespräch mit Susanne Luerweg | 18.03.2020
Das Themen-Alphabet reicht von Architektur, Bytes und Comics über Film und Mode bis Zukunftsmusik. Ohne Etiketten wie "U", "E", "Post" oder "Proto" analysiert und diskutiert das tagesaktuelle Magazin Phänomene der Gegenwartskultur. Corso ist alles andere als reine Nacherzählungsberichterstattung oder Terminjournalismus, der nur die Chronistenpflicht erfüllt. Das Popkulturmagazin dreht die Themen weiter, um Mehrwert und Neuigkeitswert zu bieten. Kulturschaffende sind regelmäßig zu Gast im Studio und stehen im Corsogespräch Rede und Antwort. "Corso - Kunst & Pop" spielt musikjournalistisch ausgewählte Songs, die aktuell sind und nationale sowie globale Trends abbilden. Denn Musik ist Information - und Popkultur ist ohne Popmusik nicht denkbar.
Der Instagram-Account von Cindy Sherman (Instagram/Cindy Sherman (Screenshot))
In Zeiten von Corona scheint die Virtualisierung von Kunst und Kultur geradezu turbomäßig voranzuschreiten. "Im Moment kann man keine Prognose abgeben für den Kulturbetrieb, weil sich so viel gerade ändert - und ändern wird", sagte Kathrin Luz, PR-Managerin für Kunst und Kultur.
Fehlende Begegnung mit dem Original
Instagram-Ausstellung - Insta Karma Raus aus den Museen, dann wieder rein – Post-Dies, Neo-Das: Ganze Kunstepochen haben sich in den Jahren der Verbreitung des Smartphones dichtgedrängt abgespielt. Eine Ausstellung in Leipzig schafft Übersicht.
Den Museumsbesuch könne Instagram nicht ersetzen, glauben die meisten Künstlerinnen und Künstler, da auf der Plattform einfach die Begegnung mit dem Original, die Begegnung mit den Menschen fehle, so Luz.
Nachhaltiger Kunstmarkt
Die PR-Managerin Kathrin Luz (dpa (Oliver Berg/lnw))
Auf der einen Seite könne das Hochladen von Kunst zu einer Überproduktion führen und zu einer latenten Verflachung, so Luz im Dlf.
Auf der anderen Seite "tun sich viele neue Wege auf, und die zunehmende Virtualisierung schafft auch eine gewisse Perspektive in puncto Nachhaltigkeit".
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.