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Musterprozess
Milliardenklage gegen Immobilienbank

Mehr als fünf Jahre nach ihrer Notrettung beginnt in München ein Musterverfahren gegen die Hypo Real Estate. Ehemalige Aktionäre werfen dem Institut Täuschung in der Zeit der Finanzkrise vor.

Von Brigitte Scholtes | 03.02.2014
    Die Immobilienbank habe viel zu spät auf die Belastungen durch die Finanzkrise hingewiesen, klagen die damaligen HRE-Anteilseigner. Sie fordern eine Entschädigung in Milliardenhöhe für die massiven Kursverluste ihrer Aktien, die früher im deutschen Leitindex Dax notiert waren.
    Das Gericht hat die Flut der Klagen in einem Musterprozess vor dem Oberlandesgericht München gebündelt, um zentrale Fragen der Beweisaufnahme damit für alle Verfahren klären zu können. In dem Prozess soll am kommenden Donnerstag auch der ehemalige HRE-Chef Georg Funke vernommen werden. Er war nach dem Desaster bei der HRE von München nach Mallorca gezogen und handelt dort mit Ferienimmobilien.
    Die Bank war im Zuge der internationalen Finanzkrise in Existenznot geraten und 2009 verstaatlicht worden. Aktionäre wurden damals finanziell abgefunden.