In der abendlichen Kühle sind auch Soldaten und Milizionäre unterwegs – Waffenträger mit oder ohne Uniform prägen das Stadtbild. Denn im Sudan wird seit rund zwanzig Jahren Krieg geführt. Die vorläufige Bilanz der Kämpfe: zwei Millionen Tote und vier Millionen Vertriebene. Der Ort Rub Kona liegt im Bundesstaat Unity State - und damit im Zentrum besonders erbitterter Kämpfe.
In der Region wird seit 1999 Öl gefördert. Ausländische Unternehmen, unter anderem aus Kanada, Schweden, China und Malaysia, haben rund zwei Milliarden Dollar investiert, um die Ölvorkommen in Unity State zu erschließen. Seitdem produziert die sudanesische Regierung nach vorsichtigeren Schätzungen 200.000 Barrel täglich und verdient damit rund eine Million US-Dollar pro Tag. Doch dieser Reichtum ist für den Sudan bislang eher Fluch als Segen, meint Gerhart Baum, der UN-Sonderberichterstatter für den Sudan:
Öl hat die Krise verschärft. Die Ölgebiete sind die Hauptkriegsgebiete, und in den Ölgebieten fand auch das menschliche Leid statt. Die vielen hunderttausend Menschen, die aus den Ölgebieten vertrieben worden sind, sind ein Zeugnis dafür.
Diang zum Beispiel kann davon erzählen - wenn auch nur unter falschem Namen, denn die Mutter von vier Kindern hat Angst vor weiterer Verfolgung.
Mitten am Tag waren plötzlich Kampfhubschrauber über unserem Dorf. Niemand dachte, dass sie kämen, um die Menschen zu bombardieren. Die Kinder liefen sogar aus den Hütten und riefen aufgeregt: "Da, Hubschrauber! Hubschrauber!" Die Piloten fingen an, die Kinder zu beschießen. Wir Erwachsenen rannten aus den Hütten, um die Kinder hereinzuholen. Die Piloten haben immer weitergeschossen. Mich haben sie am Bein getroffen, einige andere wurden getötet. Innerhalb weniger Minuten sind wir alle geflohen.
Nach Schätzungen von Gerhart Baum wurden allein 2001 mehrere hunderttausend Menschen aus den Gebieten rund um die Ölquellen vertrieben. Doch auch wenn das Öl die Konflikte dramatisch verschärfte – die Ursache des Krieges war es nicht.
Gekämpft wird im Sudan seit 1956. Damals wurde der größte Flächenstaat Afrikas von den Briten in die Unabhängigkeit entlassen. Während der Kolonialzeit hatten sie die Trennung der Kolonie in einen arabisch-islamischen Norden und einen christlich-afrikanischen Süden forciert. Sie erließen unterschiedliche Gesetze für Nord und Süd, schränkten die Bewegungsfreiheit der verschiedenen Völker ein und zwangen die afrikanischen Dinka, den Norden zu verlassen.
Nach der Unabhängigkeit entzündete sich der Krieg entlang dieser Konfliktlinie. Ursprünglich ging es dabei auch um die Religion, doch im Laufe der Jahrzehnte entwickelten sich aus dem ursprünglichen Konflikt etliche weitere Kriege. Heute spielt die Religion kaum noch eine Rolle. Die Gründe für die Kämpfe sind vielschichtig, sagt Sue Garrood, die für die Deutsche Welthungerhilfe im Südsudan arbeitet:
Einige Ethnien sind mit der Regierung verbündet, andere gehören mehrheitlich zu den Rebellen. Doch diese Allianzen ändern sich ständig, und dafür gibt es die unterschiedlichsten Gründe. Nicht zuletzt geht es dabei um Macht: Jeder will der Anführer sein, und so zersplittern die Fraktionen immer weiter. Sie kämpfen um die Kontrolle der Ölfelder, aber oft geht es auch um die Rinderherden. Es ist eine alte Tradition, dass sich die Völker gegenseitig ihre Herden rauben. Früher haben sie dabei nur Speere eingesetzt, und der Schaden, den sie anrichten konnten, blieb begrenzt. Weil sie heute Kalashnikows haben, sind diese Raubzüge natürlich viel einfacher geworden. Aber sie stehlen nicht nur Rinder, sondern auch Lebensmittel und andere Dinge des täglichen Bedarfs. Die Kämpfer werden nicht bezahlt - also plündern sie, um zu überleben.
Das fordert die Rache ihrer Opfer heraus, und bei nächster Gelegenheit wird die offene Rechnung beglichen – der Krieg wird zum Selbstläufer. Die Regierung nutzt diese Konflikte zwischen Clans und Völkern für ihre eigenen Interessen – und dabei geht es inzwischen vor allem um Öl, meint ein humanitärer Helfer in Rub Kona, der ungenannt bleiben will.
Die Regierung will nicht, dass die Leute in der Nähe der Ölfelder leben, damit die Rebellen nicht aus dem Schutz der Bevölkerung heraus agieren können. Sie bekommen Nahrung von den Leuten in den Dörfern, und sie fallen in der Menge weniger auf. Man kann die Rebellen kaum kontrollieren, wenn die Dörfer in der Nähe der Ölfelder bewohnt sind. Deshalb möchte die Regierung das Gebiet entvölkern, damit sie die Bewegung der Rebellen hier besser überwachen kann.
Dazu bedient sie sich diverser Milizen. Die Milizionäre arbeiten der Regierung durch Angriffe auf die Dörfer im Ölgebiet zu; gleichzeitig erbeuten sie für sich selbst Rinder, Nahrung, Moskitonetze und was sie sonst so brauchen. Manchmal werden sie bei diesen Angriffen von der Armee aus der Luft unterstützt.
Die Dossiers von internationalen Organisationen wie "amnesty international" oder "Christian Aid" sind mit Berichten über Greueltaten an der Zivilbevölkerung gefüllt: Mit Hilfe von Kampfhubschraubern und Militärflugzeugen werden die Menschen aus ihren Dörfern gejagt und manchmal wie Kaninchen abgeknallt. Die Waffen dafür finanziert die Regierung auch mit dem Geld, das der Export des Erdöls einbringt.
Beide Seiten, Regierung und Rebellen, setzen außerdem eine Waffe ein, die besonders grausam - und dazu auch noch konkurrenzlos billig ist: den Hunger. Sue Garrood beobachtet das seit Jahren:
Die Milizen bekämpfen sich hier im Sudan in aller Regel so: Gruppe Eins greift Gruppe Zwei an und plündert dabei alles, was sie nur irgend kriegen kann, denn die Milizen leben von dem, was sie der Zivilbevölkerung rauben. Sie nehmen also mit, was sie brauchen; alles, was sie tragen können. Alles andere brennen sie nieder, damit ihre Feinde keine Lebensmittel mehr vorfinden. Früher oder später werden sich die Opfer des Angriffs reorganisieren und Gruppe Eins dann auf dieselbe Weise angreifen.
Weil sich dieses Muster der Gewalt seit Jahren wiederholt, kam es im Sudan immer wieder zu Hungerkatastrophen, bei denen Zehntausende Menschen starben. Sue Garrood von der Welthungerhilfe dachte deshalb Ende der 90er Jahre über Feldfrüchte nach, die an die sudanesische Kriegsführung angepasst sind - und kam auf Kürbisse, denn Kürbisse brennen nicht. Ähnlich feuerfest sind Wassermelonen, aber auch anderes Obst und Gemüse hält den Flammen besser stand, als ein Feld voll reifen, trockenen Getreides. Auch Reis ist geeignet, weil die Pflanzen im Wasser stehen.
Gideon Gae Malual steht mit einer Hacke auf seinem Acker und bereitet die Erde für die nächste Aussaat vor. In der kommenden Trockenzeit will er Gemüse anbauen, das Wasser für die Pflanzen leitet er durch einen selbstgegrabenen Kanal aus dem nahen Fluss auf sein Feld.
Früher haben wir hier häufig gehungert. Viele Menschen sind gestorben. Sie sind verhungert oder waren so geschwächt, dass sie auch harmlose Krankheiten nicht überleben konnten. Ich selbst habe so viele Verwandte verloren, dass ich sie gar nicht alle aufzählen kann. Aber seit wir Gemüse anbauen, hat sich unsere Situation sehr gebessert.
Der 46-Jährige Gideon Gae Malual musste den Anbau von Kürbissen, Maniok-Knollen, Wassermelonen oder Ockra erst erlernen: Die meisten Menschen in den umkämpften Gebieten sind Dinka und Nuer, die als Hirten traditionell von ihren Rindern leben. Gideon Gae Malual hatte vor dem Krieg 175 Tiere - und war damit ein vermögender Mann. Doch die Herde wurde ihm von Mitgliedern der verschiedenen bewaffneten Gruppen gestohlen. So begann für den ehemaligen Hirten ein harter Überlebenskampf:
Wir haben Feuerholz gesammelt und verkauft. Außerdem haben wir die Blätter der Bäume gegessen, und wir haben immer wieder versucht, etwas Mais anzubauen. Aber oft hat uns eine der Kriegsparteien unsere Ernte weggenommen. Wir haben regelmäßig gehungert.
Dabei gibt es dank zweier Flüsse ausreichend Wasser für die Landwirtschaft: Der Gazellenfluss und der Weiße Nil fließen durch Unity State, der Boden ist fruchtbar. Inzwischen spielt das Gemüse bei der Ernährung der Menschen in Unity State eine wichtige Rolle. Auch Yohans Gat Kouth hat die neuen Anbaumethoden erlernt. Weil er durch Plünderer alles verloren hatte, bekam er außerdem eine Feldhacke und Gemüsesamen – und ist für beides dankbar.
Wir Nuer sind stolze Menschen. Wir wollen nicht von anderen abhängig sein. Der Boden hier ist fruchtbar, es gibt genug Wasser und Land – wir brauchten nur etwas Unterstützung, um neu anfangen zu können. Ich fühle mich besser, seit ich wieder für mich selbst sorgen kann.
Statt Tag für Tag auf die Nothilfe der Internationalen Gemeinschaft zu warten, haben die Menschen nun wieder eine Beschäftigung. Und sie haben mit dem Anbau von Gemüse etwas gelernt, was ihnen den Neuanfang erleichtern wird, falls die Kriegsparteien eines Tages Frieden schließen.
In den vergangenen Monaten sind die Hoffnungen gewachsen, dass dieser Tag nicht mehr allzu fern ist. Starker internationaler Druck zwingt Regierung und Rebellen seit Juli vergangenen Jahres an den Verhandlungstisch - neben Washington spielen die EU, Norwegen, Großbritannien und Kenia eine maßgebliche Rolle. Sie erreichten, dass die Kriegsparteien im vergangenen Sommer einen Waffenstillstand vereinbarten.
Das Abkommen wurde zunächst begeistert begrüßt, denn die Regierung machte weitreichende Konzessionen. Es scheint, als sei dies die erste ernstzunehmende Chance für einen Frieden, nachdem etliche frühere Verhandlungsversuche fehlgeschlagen sind - so Gerhart Baum:
Ich halte den Friedensprozess für vielversprechender, weil einmal die Ermüdung der Bevölkerung noch weiter fortgeschritten ist. Ich halte den Friedensprozess für erfolgversprechend, weil die internationale Lage sich geändert hat. Der elfte September spielt eine Rolle, der Sudan möchte sich in Hinblick auf die Unterstützung von Terrorismus keinerlei Blößen geben, er möchte aufgenommen werden in die Weltgemeinschaft, und der dritte Grund ist dass die Amerikaner – auch andere, aber an der Spitze die Amerikaner, übrigens schon vor dem elften September – ihre Politik geändert haben und nun gleichermaßen Einfluss nehmen auf den Süden wie auf den Norden. Sie haben im Kongress einen "sudan peace act" verabschiedet mit einer klaren Fristfestsetzung, sechs Monate, die läuft im Frühjahr ab, und haben dann, für den Fall, dass der Frieden nicht voranschreitet oder zum Ergebnis kommt, sehr weitreichende Sanktionen angedroht.
Dazu gehören ein Handelsboykott gegen sudanesisches Erdöl, ein UN-Waffenembargo, die Herabstufung der diplomatischen Beziehungen. Und: Washington hat angekündigt, die Unterstützung für die rebellierende SPLA deutlich zu erhöhen, falls die Verhandlungen nicht fristgerecht zum Erfolg führen. Mit dem Öl habe dieses Engagement der USA nichts zu tun, meint Gerhart Baum:
So viel Öl ist gar nicht da, und ob die Amerikaner nun eigene Ölinteressen haben - jedenfalls sehe ich darin nicht das Hauptinteresse. Die Regierung Clinton hatte eine verfehlte Sudanpolitik, sie erinnern sich, da wurde eine Chemiefabrik bombardiert, in der falschen Annahme, es handele sich um eine Waffenfabrik, die Administration Clinton hat den Norden isoliert und einseitig auf den Süden gesetzt, das waren Fehlentscheidungen. Schon vor der Wahl von Bush hat sich eine Meinungsänderung in Washington abgezeichnet, und sie ist bestimmt aus meiner Sicht von dem Motiv, eine schwierige Region zu stabilisieren. Eine sehr schwierige Region - Sudan hat ja neun Nachbarn, das ist meiner Ansicht nach das Hauptmotiv, und dieses Motiv ist nach dem 11. September natürlich noch stärker geworden.
Eine unruhige Region zu stabilisieren, das hält auch Alfred Taban für ein wichtiges Motiv. Der Herausgeber der sudanesischen Tageszeitung "Khartoum Monitor" sieht jedoch noch andere Gründe für das Engagement der USA – darunter durchaus wirtschaftliche:
Ich glaube, dass die USA eine Vielzahl von Anliegen haben. Eins davon ist der Kampf gegen den Terrorismus. Sie wissen, dass der Sudan im Kriegszustand für den Terrorismus sehr anfällig ist, denn als Folge des Krieges ist die Armut weit verbreitet. Das haben die Terroristen schon in der Vergangenheit ausgenutzt: Osama bin Laden hat im Sudan gelebt, um von hier aus sein Imperium aufzubauen. Ich nehme an, dass den USA irgendwann klar geworden ist, dass potentielle Terroristen oder aktive Mitglieder von Al Qaeda sich das Elend weiterhin zunutze machen können. Zweitens haben sie wirtschaftliche Interessen: Der Sudan ist ein riesiges Land mit wertvollen Bodenschätzen wie Öl und Mineralien. Ich glaube, dass Washington wegen der Probleme in der Golfregion und vor allem mit dem Irak im Sudan Frieden stiften will, damit sich die Vereinigten Staaten und andere westliche Länder an der Ausbeutung der Erdölvorkommen beteiligen können.
Derzeit dürfen US-amerikanische Konzerne im Sudan kein Erdöl fördern, weil das Land auf der Washingtoner Liste der sogenannten "Schurkenstaaten" steht. Washington will das Image des ostafrikanischen Staates also vermutlich auch verbessern, damit sich amerikanische Unternehmen künftig an der Ausbeutung der Öl-Ressourcen beteiligen können.
Dennoch ist die strenge Haltung der USA in diesem Fall erstaunlich, denn die US-Regierung ist im Allgemeinen nicht dafür bekannt, dass sie die heimische Industrie aus an die Leine legt. Ein entscheidender Faktor könnte der Einfluß der christlich-fundamentalistischen Lobby in den USA sein: Sie versteht den Konflikt im Sudan als reinen Religionskrieg zwischen christlichem Süden und islamischem Norden. Amerikanische Christen fühlen sich deshalb berufen, ihren südsudanesischen Glaubensbrüdern gegen den islamischen Norden beizustehen – notfalls auch gegen ökonomische Interessen. -- Was auch immer die Motive sein mögen - der Journalist Alfred Taban begrüßt das Engagement der USA.
Ohne den Druck der EU oder der amerikanischen Regierung würden sich die beiden Seiten nie auf einen Friedensvertrag einigen. Und auch danach werden wir die Unterstützung des Auslands brauchen, damit der Frieden Bestand hat. Das gelingt nur, wenn alle gesellschaftlichen Gruppen in einen wirklich demokratischen Prozess eingebunden werden: Die Presse, die Justiz, die Gewerkschaften und so weiter.
Von einem derart demokratischen Prozess sind Regierung und SPLA derzeit allerdings noch weit entfernt: Die Vertreter der beiden größten Kriegsparteien sitzen allein am Verhandlungstisch. Damit fehlen nicht nur Vertreter der zivilen Gesellschaft, sondern auch Abgesandte wichtiger Fraktionen von Milizen und Rebellen, die sich später an eine Abmachung kaum gebunden fühlen dürften, an der sie nicht beteiligt waren. Insgesamt ist die Sorge weit verbreitet, dass einem Friedensvertrag der nötige Rückhalt in der Bevölkerung fehlt. Ohnehin ist es bis zur Unterzeichnung eines Vertrages noch weit, sagt Gerhart Baum:
Für mich gibt es keinen dauerhaften Frieden, ohne dass die Menschenrechte verwirklicht werden, ohne dass eine zivile Gesellschaft aufgebaut wird, das heißt, für mich ist der Hauptanstoß die völlig unberechenbare Rolle der Sicherheitspolizei, die sich nicht an die Menschenrechte hält, die die Opposition unterdrückt, die die fundamentalen Freiheiten unterdrückt: Versammlungsfreiheit, Freiheit der Religion, Freiheit der Parteien, Freiheit der Presse – also die klassische Situation einer nicht-demokratischen Gesellschaft: Sie wissen nicht, wer an die Tür klingelt: Ist es der Milchmann oder ist es die Polizei, die sie mitnimmt und monatelang in Haft hält, ohne dass sie irgendeine Möglichkeit hätten, sich zu wehren. Was geschieht mit dem Öleinkommen, wem gehört das Öl? Was geschieht überhaupt mit dem Land? Bleibt es ein Sudan, wird es zwei Sudan geben? Auch in diesem Zusammenhang wird das Öl eine zentrale Rolle spielen.
In den Verhandlungen hat die "Sudanese People´s Liberation Army", kurz SPLA, achtzig Prozent der Erdöl-Erlöse gefordert, die Regierung hat zehn Prozent geboten. Unklar ist auch, wie viel Macht die Südsudanesen künftig erhalten werden: Die Rebellen fordern mindestens 40 Prozent der Regierungsämter, die Regierung hält das für überzogen. Auch der Geltungsbereich der Scharia ist weiterhin umstritten: Die SPLA verlangt, dass das islamische Recht in der Hauptstadt nicht angewendet wird; Khartoum solle einen eigenen Status bekommen. Das hat die Regierung schroff zurückgewiesen.
Doch immerhin eine grundlegende Frage ist geklärt: Khartoum hat dem Süden für sechs Jahre eine Selbstverwaltung zugestanden. Danach soll eine Volksbefragung über die Autonomie des Südsudan entscheiden. Die Regierung ist den Rebellen mit diesem Zugeständnis weit entgegengekommen. Damit ist der Frieden zwar noch keine Gewissheit, es gibt aber berechtigte Hoffnung.
In der Region wird seit 1999 Öl gefördert. Ausländische Unternehmen, unter anderem aus Kanada, Schweden, China und Malaysia, haben rund zwei Milliarden Dollar investiert, um die Ölvorkommen in Unity State zu erschließen. Seitdem produziert die sudanesische Regierung nach vorsichtigeren Schätzungen 200.000 Barrel täglich und verdient damit rund eine Million US-Dollar pro Tag. Doch dieser Reichtum ist für den Sudan bislang eher Fluch als Segen, meint Gerhart Baum, der UN-Sonderberichterstatter für den Sudan:
Öl hat die Krise verschärft. Die Ölgebiete sind die Hauptkriegsgebiete, und in den Ölgebieten fand auch das menschliche Leid statt. Die vielen hunderttausend Menschen, die aus den Ölgebieten vertrieben worden sind, sind ein Zeugnis dafür.
Diang zum Beispiel kann davon erzählen - wenn auch nur unter falschem Namen, denn die Mutter von vier Kindern hat Angst vor weiterer Verfolgung.
Mitten am Tag waren plötzlich Kampfhubschrauber über unserem Dorf. Niemand dachte, dass sie kämen, um die Menschen zu bombardieren. Die Kinder liefen sogar aus den Hütten und riefen aufgeregt: "Da, Hubschrauber! Hubschrauber!" Die Piloten fingen an, die Kinder zu beschießen. Wir Erwachsenen rannten aus den Hütten, um die Kinder hereinzuholen. Die Piloten haben immer weitergeschossen. Mich haben sie am Bein getroffen, einige andere wurden getötet. Innerhalb weniger Minuten sind wir alle geflohen.
Nach Schätzungen von Gerhart Baum wurden allein 2001 mehrere hunderttausend Menschen aus den Gebieten rund um die Ölquellen vertrieben. Doch auch wenn das Öl die Konflikte dramatisch verschärfte – die Ursache des Krieges war es nicht.
Gekämpft wird im Sudan seit 1956. Damals wurde der größte Flächenstaat Afrikas von den Briten in die Unabhängigkeit entlassen. Während der Kolonialzeit hatten sie die Trennung der Kolonie in einen arabisch-islamischen Norden und einen christlich-afrikanischen Süden forciert. Sie erließen unterschiedliche Gesetze für Nord und Süd, schränkten die Bewegungsfreiheit der verschiedenen Völker ein und zwangen die afrikanischen Dinka, den Norden zu verlassen.
Nach der Unabhängigkeit entzündete sich der Krieg entlang dieser Konfliktlinie. Ursprünglich ging es dabei auch um die Religion, doch im Laufe der Jahrzehnte entwickelten sich aus dem ursprünglichen Konflikt etliche weitere Kriege. Heute spielt die Religion kaum noch eine Rolle. Die Gründe für die Kämpfe sind vielschichtig, sagt Sue Garrood, die für die Deutsche Welthungerhilfe im Südsudan arbeitet:
Einige Ethnien sind mit der Regierung verbündet, andere gehören mehrheitlich zu den Rebellen. Doch diese Allianzen ändern sich ständig, und dafür gibt es die unterschiedlichsten Gründe. Nicht zuletzt geht es dabei um Macht: Jeder will der Anführer sein, und so zersplittern die Fraktionen immer weiter. Sie kämpfen um die Kontrolle der Ölfelder, aber oft geht es auch um die Rinderherden. Es ist eine alte Tradition, dass sich die Völker gegenseitig ihre Herden rauben. Früher haben sie dabei nur Speere eingesetzt, und der Schaden, den sie anrichten konnten, blieb begrenzt. Weil sie heute Kalashnikows haben, sind diese Raubzüge natürlich viel einfacher geworden. Aber sie stehlen nicht nur Rinder, sondern auch Lebensmittel und andere Dinge des täglichen Bedarfs. Die Kämpfer werden nicht bezahlt - also plündern sie, um zu überleben.
Das fordert die Rache ihrer Opfer heraus, und bei nächster Gelegenheit wird die offene Rechnung beglichen – der Krieg wird zum Selbstläufer. Die Regierung nutzt diese Konflikte zwischen Clans und Völkern für ihre eigenen Interessen – und dabei geht es inzwischen vor allem um Öl, meint ein humanitärer Helfer in Rub Kona, der ungenannt bleiben will.
Die Regierung will nicht, dass die Leute in der Nähe der Ölfelder leben, damit die Rebellen nicht aus dem Schutz der Bevölkerung heraus agieren können. Sie bekommen Nahrung von den Leuten in den Dörfern, und sie fallen in der Menge weniger auf. Man kann die Rebellen kaum kontrollieren, wenn die Dörfer in der Nähe der Ölfelder bewohnt sind. Deshalb möchte die Regierung das Gebiet entvölkern, damit sie die Bewegung der Rebellen hier besser überwachen kann.
Dazu bedient sie sich diverser Milizen. Die Milizionäre arbeiten der Regierung durch Angriffe auf die Dörfer im Ölgebiet zu; gleichzeitig erbeuten sie für sich selbst Rinder, Nahrung, Moskitonetze und was sie sonst so brauchen. Manchmal werden sie bei diesen Angriffen von der Armee aus der Luft unterstützt.
Die Dossiers von internationalen Organisationen wie "amnesty international" oder "Christian Aid" sind mit Berichten über Greueltaten an der Zivilbevölkerung gefüllt: Mit Hilfe von Kampfhubschraubern und Militärflugzeugen werden die Menschen aus ihren Dörfern gejagt und manchmal wie Kaninchen abgeknallt. Die Waffen dafür finanziert die Regierung auch mit dem Geld, das der Export des Erdöls einbringt.
Beide Seiten, Regierung und Rebellen, setzen außerdem eine Waffe ein, die besonders grausam - und dazu auch noch konkurrenzlos billig ist: den Hunger. Sue Garrood beobachtet das seit Jahren:
Die Milizen bekämpfen sich hier im Sudan in aller Regel so: Gruppe Eins greift Gruppe Zwei an und plündert dabei alles, was sie nur irgend kriegen kann, denn die Milizen leben von dem, was sie der Zivilbevölkerung rauben. Sie nehmen also mit, was sie brauchen; alles, was sie tragen können. Alles andere brennen sie nieder, damit ihre Feinde keine Lebensmittel mehr vorfinden. Früher oder später werden sich die Opfer des Angriffs reorganisieren und Gruppe Eins dann auf dieselbe Weise angreifen.
Weil sich dieses Muster der Gewalt seit Jahren wiederholt, kam es im Sudan immer wieder zu Hungerkatastrophen, bei denen Zehntausende Menschen starben. Sue Garrood von der Welthungerhilfe dachte deshalb Ende der 90er Jahre über Feldfrüchte nach, die an die sudanesische Kriegsführung angepasst sind - und kam auf Kürbisse, denn Kürbisse brennen nicht. Ähnlich feuerfest sind Wassermelonen, aber auch anderes Obst und Gemüse hält den Flammen besser stand, als ein Feld voll reifen, trockenen Getreides. Auch Reis ist geeignet, weil die Pflanzen im Wasser stehen.
Gideon Gae Malual steht mit einer Hacke auf seinem Acker und bereitet die Erde für die nächste Aussaat vor. In der kommenden Trockenzeit will er Gemüse anbauen, das Wasser für die Pflanzen leitet er durch einen selbstgegrabenen Kanal aus dem nahen Fluss auf sein Feld.
Früher haben wir hier häufig gehungert. Viele Menschen sind gestorben. Sie sind verhungert oder waren so geschwächt, dass sie auch harmlose Krankheiten nicht überleben konnten. Ich selbst habe so viele Verwandte verloren, dass ich sie gar nicht alle aufzählen kann. Aber seit wir Gemüse anbauen, hat sich unsere Situation sehr gebessert.
Der 46-Jährige Gideon Gae Malual musste den Anbau von Kürbissen, Maniok-Knollen, Wassermelonen oder Ockra erst erlernen: Die meisten Menschen in den umkämpften Gebieten sind Dinka und Nuer, die als Hirten traditionell von ihren Rindern leben. Gideon Gae Malual hatte vor dem Krieg 175 Tiere - und war damit ein vermögender Mann. Doch die Herde wurde ihm von Mitgliedern der verschiedenen bewaffneten Gruppen gestohlen. So begann für den ehemaligen Hirten ein harter Überlebenskampf:
Wir haben Feuerholz gesammelt und verkauft. Außerdem haben wir die Blätter der Bäume gegessen, und wir haben immer wieder versucht, etwas Mais anzubauen. Aber oft hat uns eine der Kriegsparteien unsere Ernte weggenommen. Wir haben regelmäßig gehungert.
Dabei gibt es dank zweier Flüsse ausreichend Wasser für die Landwirtschaft: Der Gazellenfluss und der Weiße Nil fließen durch Unity State, der Boden ist fruchtbar. Inzwischen spielt das Gemüse bei der Ernährung der Menschen in Unity State eine wichtige Rolle. Auch Yohans Gat Kouth hat die neuen Anbaumethoden erlernt. Weil er durch Plünderer alles verloren hatte, bekam er außerdem eine Feldhacke und Gemüsesamen – und ist für beides dankbar.
Wir Nuer sind stolze Menschen. Wir wollen nicht von anderen abhängig sein. Der Boden hier ist fruchtbar, es gibt genug Wasser und Land – wir brauchten nur etwas Unterstützung, um neu anfangen zu können. Ich fühle mich besser, seit ich wieder für mich selbst sorgen kann.
Statt Tag für Tag auf die Nothilfe der Internationalen Gemeinschaft zu warten, haben die Menschen nun wieder eine Beschäftigung. Und sie haben mit dem Anbau von Gemüse etwas gelernt, was ihnen den Neuanfang erleichtern wird, falls die Kriegsparteien eines Tages Frieden schließen.
In den vergangenen Monaten sind die Hoffnungen gewachsen, dass dieser Tag nicht mehr allzu fern ist. Starker internationaler Druck zwingt Regierung und Rebellen seit Juli vergangenen Jahres an den Verhandlungstisch - neben Washington spielen die EU, Norwegen, Großbritannien und Kenia eine maßgebliche Rolle. Sie erreichten, dass die Kriegsparteien im vergangenen Sommer einen Waffenstillstand vereinbarten.
Das Abkommen wurde zunächst begeistert begrüßt, denn die Regierung machte weitreichende Konzessionen. Es scheint, als sei dies die erste ernstzunehmende Chance für einen Frieden, nachdem etliche frühere Verhandlungsversuche fehlgeschlagen sind - so Gerhart Baum:
Ich halte den Friedensprozess für vielversprechender, weil einmal die Ermüdung der Bevölkerung noch weiter fortgeschritten ist. Ich halte den Friedensprozess für erfolgversprechend, weil die internationale Lage sich geändert hat. Der elfte September spielt eine Rolle, der Sudan möchte sich in Hinblick auf die Unterstützung von Terrorismus keinerlei Blößen geben, er möchte aufgenommen werden in die Weltgemeinschaft, und der dritte Grund ist dass die Amerikaner – auch andere, aber an der Spitze die Amerikaner, übrigens schon vor dem elften September – ihre Politik geändert haben und nun gleichermaßen Einfluss nehmen auf den Süden wie auf den Norden. Sie haben im Kongress einen "sudan peace act" verabschiedet mit einer klaren Fristfestsetzung, sechs Monate, die läuft im Frühjahr ab, und haben dann, für den Fall, dass der Frieden nicht voranschreitet oder zum Ergebnis kommt, sehr weitreichende Sanktionen angedroht.
Dazu gehören ein Handelsboykott gegen sudanesisches Erdöl, ein UN-Waffenembargo, die Herabstufung der diplomatischen Beziehungen. Und: Washington hat angekündigt, die Unterstützung für die rebellierende SPLA deutlich zu erhöhen, falls die Verhandlungen nicht fristgerecht zum Erfolg führen. Mit dem Öl habe dieses Engagement der USA nichts zu tun, meint Gerhart Baum:
So viel Öl ist gar nicht da, und ob die Amerikaner nun eigene Ölinteressen haben - jedenfalls sehe ich darin nicht das Hauptinteresse. Die Regierung Clinton hatte eine verfehlte Sudanpolitik, sie erinnern sich, da wurde eine Chemiefabrik bombardiert, in der falschen Annahme, es handele sich um eine Waffenfabrik, die Administration Clinton hat den Norden isoliert und einseitig auf den Süden gesetzt, das waren Fehlentscheidungen. Schon vor der Wahl von Bush hat sich eine Meinungsänderung in Washington abgezeichnet, und sie ist bestimmt aus meiner Sicht von dem Motiv, eine schwierige Region zu stabilisieren. Eine sehr schwierige Region - Sudan hat ja neun Nachbarn, das ist meiner Ansicht nach das Hauptmotiv, und dieses Motiv ist nach dem 11. September natürlich noch stärker geworden.
Eine unruhige Region zu stabilisieren, das hält auch Alfred Taban für ein wichtiges Motiv. Der Herausgeber der sudanesischen Tageszeitung "Khartoum Monitor" sieht jedoch noch andere Gründe für das Engagement der USA – darunter durchaus wirtschaftliche:
Ich glaube, dass die USA eine Vielzahl von Anliegen haben. Eins davon ist der Kampf gegen den Terrorismus. Sie wissen, dass der Sudan im Kriegszustand für den Terrorismus sehr anfällig ist, denn als Folge des Krieges ist die Armut weit verbreitet. Das haben die Terroristen schon in der Vergangenheit ausgenutzt: Osama bin Laden hat im Sudan gelebt, um von hier aus sein Imperium aufzubauen. Ich nehme an, dass den USA irgendwann klar geworden ist, dass potentielle Terroristen oder aktive Mitglieder von Al Qaeda sich das Elend weiterhin zunutze machen können. Zweitens haben sie wirtschaftliche Interessen: Der Sudan ist ein riesiges Land mit wertvollen Bodenschätzen wie Öl und Mineralien. Ich glaube, dass Washington wegen der Probleme in der Golfregion und vor allem mit dem Irak im Sudan Frieden stiften will, damit sich die Vereinigten Staaten und andere westliche Länder an der Ausbeutung der Erdölvorkommen beteiligen können.
Derzeit dürfen US-amerikanische Konzerne im Sudan kein Erdöl fördern, weil das Land auf der Washingtoner Liste der sogenannten "Schurkenstaaten" steht. Washington will das Image des ostafrikanischen Staates also vermutlich auch verbessern, damit sich amerikanische Unternehmen künftig an der Ausbeutung der Öl-Ressourcen beteiligen können.
Dennoch ist die strenge Haltung der USA in diesem Fall erstaunlich, denn die US-Regierung ist im Allgemeinen nicht dafür bekannt, dass sie die heimische Industrie aus an die Leine legt. Ein entscheidender Faktor könnte der Einfluß der christlich-fundamentalistischen Lobby in den USA sein: Sie versteht den Konflikt im Sudan als reinen Religionskrieg zwischen christlichem Süden und islamischem Norden. Amerikanische Christen fühlen sich deshalb berufen, ihren südsudanesischen Glaubensbrüdern gegen den islamischen Norden beizustehen – notfalls auch gegen ökonomische Interessen. -- Was auch immer die Motive sein mögen - der Journalist Alfred Taban begrüßt das Engagement der USA.
Ohne den Druck der EU oder der amerikanischen Regierung würden sich die beiden Seiten nie auf einen Friedensvertrag einigen. Und auch danach werden wir die Unterstützung des Auslands brauchen, damit der Frieden Bestand hat. Das gelingt nur, wenn alle gesellschaftlichen Gruppen in einen wirklich demokratischen Prozess eingebunden werden: Die Presse, die Justiz, die Gewerkschaften und so weiter.
Von einem derart demokratischen Prozess sind Regierung und SPLA derzeit allerdings noch weit entfernt: Die Vertreter der beiden größten Kriegsparteien sitzen allein am Verhandlungstisch. Damit fehlen nicht nur Vertreter der zivilen Gesellschaft, sondern auch Abgesandte wichtiger Fraktionen von Milizen und Rebellen, die sich später an eine Abmachung kaum gebunden fühlen dürften, an der sie nicht beteiligt waren. Insgesamt ist die Sorge weit verbreitet, dass einem Friedensvertrag der nötige Rückhalt in der Bevölkerung fehlt. Ohnehin ist es bis zur Unterzeichnung eines Vertrages noch weit, sagt Gerhart Baum:
Für mich gibt es keinen dauerhaften Frieden, ohne dass die Menschenrechte verwirklicht werden, ohne dass eine zivile Gesellschaft aufgebaut wird, das heißt, für mich ist der Hauptanstoß die völlig unberechenbare Rolle der Sicherheitspolizei, die sich nicht an die Menschenrechte hält, die die Opposition unterdrückt, die die fundamentalen Freiheiten unterdrückt: Versammlungsfreiheit, Freiheit der Religion, Freiheit der Parteien, Freiheit der Presse – also die klassische Situation einer nicht-demokratischen Gesellschaft: Sie wissen nicht, wer an die Tür klingelt: Ist es der Milchmann oder ist es die Polizei, die sie mitnimmt und monatelang in Haft hält, ohne dass sie irgendeine Möglichkeit hätten, sich zu wehren. Was geschieht mit dem Öleinkommen, wem gehört das Öl? Was geschieht überhaupt mit dem Land? Bleibt es ein Sudan, wird es zwei Sudan geben? Auch in diesem Zusammenhang wird das Öl eine zentrale Rolle spielen.
In den Verhandlungen hat die "Sudanese People´s Liberation Army", kurz SPLA, achtzig Prozent der Erdöl-Erlöse gefordert, die Regierung hat zehn Prozent geboten. Unklar ist auch, wie viel Macht die Südsudanesen künftig erhalten werden: Die Rebellen fordern mindestens 40 Prozent der Regierungsämter, die Regierung hält das für überzogen. Auch der Geltungsbereich der Scharia ist weiterhin umstritten: Die SPLA verlangt, dass das islamische Recht in der Hauptstadt nicht angewendet wird; Khartoum solle einen eigenen Status bekommen. Das hat die Regierung schroff zurückgewiesen.
Doch immerhin eine grundlegende Frage ist geklärt: Khartoum hat dem Süden für sechs Jahre eine Selbstverwaltung zugestanden. Danach soll eine Volksbefragung über die Autonomie des Südsudan entscheiden. Die Regierung ist den Rebellen mit diesem Zugeständnis weit entgegengekommen. Damit ist der Frieden zwar noch keine Gewissheit, es gibt aber berechtigte Hoffnung.