Da sind natürlich zum einen die Preise für nachwachsende Rohstoffe. Wir erinnern uns noch gut: Vor wenigen Monaten, explodierende Preise für Getreide und Energiepflanzen jeder Art. Das hatte nach heutiger Erkenntnis einige kurzfristige Ursachen: Schlechtes Wetter hatte zu Ernteausfällen geführt, es gab Spekulationen an den Finanzmärkten, einige Schwellenlänger schotteten sich ab, um ihre Märkte zu schützen. Diese Preistreiber haben an Bedeutung verloren und so sind die Preise für nachwachsende Rohstoffe auf ganzer Linie wieder gesunken, sagt Martin von Lampe, Agrarmark-Experte der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, OECD. Dennoch ist Getreide etwa immer noch teuer und wird auch teurer werden. Und das liegt an mehreren Faktoren: Da ist das Wirtschaftwachstum in Schwellenländern, damit einher gehen neue, teure Ernähungsgewohnheiten – und da sind die Biokraftstoffe, so von Lampe:
"Mittelfristig glauben wir schon, dass die Preise zwischen 20 und 40 Prozent real höher sein werden, als wir es in den vergangenen zehn Jahren gesehen haben. Und bei diesen Preissteigerungen gehen wir schon davon aus, dass Biokraftstoffe daran zu einem Viertel bis zu einem Drittel beteiligt sein werden. Das ist ein durchaus nennenswerter Anteil."
Das wird für die Bevölkerung in Entwicklungs- und Schwellenländern dramatische Auswirkungen haben. Außerdem würden in Europa produzierte Biokraftstoffe das Klima weit weniger schonen als angenommen:
"Wir wissen, dass die Einsparung von Treibhausgasen über die gesamte Lebensspanne hinweg für Biokraftstoffe, die wir hier in Europa produzieren, also Weizen, Alkohol aus Zuckerrüben oder Biodiesel aus Öl, selten über 50 Prozent hinaus gehen. In der Regel liegen die CO2-Einparungen hier eher bei 20 - 40 Prozent. Im Vergleich dazu ist Ethanol, das die Brasilianer aus Zuckerrohr produzieren mit einer Einsparung von um die 90 Prozent gesegnet. Das sind also erhebliche Unterschiede – vor allem, wenn man berücksichtigt, dass der brasilianische Biokraftstoff sehr, sehr viel billiger zu produzieren ist."
OECD-Experte von Lampe fordert daher zwei Dinge: Die Industrieländer sollten Biokraftstoffe fördern, die nicht aus Nahrungsmittel gewonnen werden, sondern aus Bioabfällen. Bis diese Technik wirklich so weit ist, sollten Rohstoffe für Biokraftstoffe genutzt werden, die sehr effizient sind. Zuletzt hatten Deutschland und die EU ja ihre Förderung für Biokraftstoffe zurück gefahren, das wertet von Lampe als richtiges Zeichen. Wie auch immer – für Nahrung, Industrieprodukte und Agrotreibstoffe müsse die Produktionsrate nachwachsender Rohstoffe in den nächsten Jahren verdoppelt werden, sagt Stefan Marcinowski, Vorstandsmitglied des Chemie-Riesen BASF, der auch Saatgut und Dünger anbietet. Damit verschärfe sich ein zentraler Konflikt: Für Kraftstoffe aus Getreide braucht man Ackerland, das dann fehlt, um Nahrungsmittel anzubauen. So treiben Biokraftstoffe auch die Nahrungsmittelpreise nach oben. Die Chemieindustrie hat dafür eine profitable Lösung, sagte BASF Vorstand Marcinowski:
"Wir müssen intensiv an der zweiten und dritten Generation der Biokraftstoffe arbeiten, die dann eben nicht im Wettbewerb zu den Nahrungsmitteln stehen. Und wir müssen dafür sorgen, dass wir mit einer möglichst effizienten und leistungsstarken Landwirtschaft das Maximale aus der limitierten Oberfläche des Landes, das uns zur Verfügung steht, und aus dem limitierten Süßwasser, das wir haben für die Landwirtschaft, herausholen."
Sprich: Mit Gentechnik sollen Energiepflanzen gebaut werden, die das Maximale aus dem Boden herausholen.
"Mittelfristig glauben wir schon, dass die Preise zwischen 20 und 40 Prozent real höher sein werden, als wir es in den vergangenen zehn Jahren gesehen haben. Und bei diesen Preissteigerungen gehen wir schon davon aus, dass Biokraftstoffe daran zu einem Viertel bis zu einem Drittel beteiligt sein werden. Das ist ein durchaus nennenswerter Anteil."
Das wird für die Bevölkerung in Entwicklungs- und Schwellenländern dramatische Auswirkungen haben. Außerdem würden in Europa produzierte Biokraftstoffe das Klima weit weniger schonen als angenommen:
"Wir wissen, dass die Einsparung von Treibhausgasen über die gesamte Lebensspanne hinweg für Biokraftstoffe, die wir hier in Europa produzieren, also Weizen, Alkohol aus Zuckerrüben oder Biodiesel aus Öl, selten über 50 Prozent hinaus gehen. In der Regel liegen die CO2-Einparungen hier eher bei 20 - 40 Prozent. Im Vergleich dazu ist Ethanol, das die Brasilianer aus Zuckerrohr produzieren mit einer Einsparung von um die 90 Prozent gesegnet. Das sind also erhebliche Unterschiede – vor allem, wenn man berücksichtigt, dass der brasilianische Biokraftstoff sehr, sehr viel billiger zu produzieren ist."
OECD-Experte von Lampe fordert daher zwei Dinge: Die Industrieländer sollten Biokraftstoffe fördern, die nicht aus Nahrungsmittel gewonnen werden, sondern aus Bioabfällen. Bis diese Technik wirklich so weit ist, sollten Rohstoffe für Biokraftstoffe genutzt werden, die sehr effizient sind. Zuletzt hatten Deutschland und die EU ja ihre Förderung für Biokraftstoffe zurück gefahren, das wertet von Lampe als richtiges Zeichen. Wie auch immer – für Nahrung, Industrieprodukte und Agrotreibstoffe müsse die Produktionsrate nachwachsender Rohstoffe in den nächsten Jahren verdoppelt werden, sagt Stefan Marcinowski, Vorstandsmitglied des Chemie-Riesen BASF, der auch Saatgut und Dünger anbietet. Damit verschärfe sich ein zentraler Konflikt: Für Kraftstoffe aus Getreide braucht man Ackerland, das dann fehlt, um Nahrungsmittel anzubauen. So treiben Biokraftstoffe auch die Nahrungsmittelpreise nach oben. Die Chemieindustrie hat dafür eine profitable Lösung, sagte BASF Vorstand Marcinowski:
"Wir müssen intensiv an der zweiten und dritten Generation der Biokraftstoffe arbeiten, die dann eben nicht im Wettbewerb zu den Nahrungsmitteln stehen. Und wir müssen dafür sorgen, dass wir mit einer möglichst effizienten und leistungsstarken Landwirtschaft das Maximale aus der limitierten Oberfläche des Landes, das uns zur Verfügung steht, und aus dem limitierten Süßwasser, das wir haben für die Landwirtschaft, herausholen."
Sprich: Mit Gentechnik sollen Energiepflanzen gebaut werden, die das Maximale aus dem Boden herausholen.