
Es wirkt überraschend: Mehr als jedes vierte Kindergartenkind schnarcht. Nicht alle, aber viele der kleinen Schnarcher leiden unter Schlafapnoe, sagt Doktor Joachim Maurer.
"Von diesen schnarchenden Kindern sind auch immer Kinder dabei, die nachts dann nicht normal atmen, die also nicht nur Geräusche von sich geben, sondern dabei auch Atmungsstörungen haben in Form von Anhalten der Luft, in Form von einer verringerten Atmung oder in Form von einfach nur angestrengtem Atmen. Die Kinder müssen dann mit großer Kraft die Luft in die Lunge hinein saugen, und diese große Anstrengung führt dann auch zu Stress in der Nacht. Also nicht nur die Atempausen machen Stress, wenn sie beendet werden, sondern auch das angestrengte Atmen schon."
Joachim Maurer ist stellvertretender Klinikdirektor für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde an der Mannheimer Universitätsklinik. Dort leitet er das schlafmedizinische Zentrum. Die nächtliche Anstrengung im Kindesalter bedeutet großen Stress. Die Folge: Häufig verschlechtern sich bei Schulkindern die Noten. Die Erkrankung kann aber auch andere Folgen haben:
"Die Kinder werden häufig hyperaktiv. Das heißt nicht, dass jedes Kind mit Hyperaktivität eine obstruktive Schlafapnoe hat, aber man muss danach fragen, wenn das Kind hyperaktiv ist, ob es nachts schnarcht."
Im Vergleich zu Erwachsenen mit Schlafapnoe haben Kinder weniger und kürzere Atempausen. Unter großer Anstrengung gelingt es ihnen, den Sauerstoffgehalt im Blut normal zu halten. Die Anstrengung kann zur Störung der Wachstumshormonproduktion führen. Doch brauchen die Eltern nicht in Panik zu geraten. Gerade für Kinder mit Schlafapnoe gebe es viel versprechende Möglichkeiten ärztlicher Hilfe.
"Das Gute ist, dass kein Kind mit obstruktiver Schlafapnoe im Kleinkindesalter, auf jeden Fall im jugendlichen Alter, daran erstickt. Alle Kinder, und genauso wie die Erwachsenen eben, die retten sich durch eine kurze Weckreaktion. Ein Kind, welches schnarcht, ein Kind welches eine offene Mundhaltung hat, das Mundatmung betreibt, sollte man untersuchen lassen vom HNO-Arzt, aber auch vom Zahnarzt, Kieferorthopäden."
Vergrößerte Mandeln und Polypen sind häufige Ursachen. Oft ist der Oberkiefer zu schmal, sodass die Zunge nicht in den Kiefer hineinpasst. Dann, so Maurer, öffne sich zwangsläufig der Mund, und der Unterkiefer wachse nicht ausreichend nach vorne. Dies alles lasse sich korrigieren. Hier werde wichtige Prävention geleistet, sogar bei den Allerkleinsten. Joachim Maurer:
"Bei Neugeborenen, die Atmungsstörungen haben, gibt es in bestimmten Fällen Gaumenplatten, die dann die Zunge in irgendeiner bestimmten Position halten und den Atemweg dadurch öffnen. Manche Kinder, das ist dann natürlich ganz dramatisch, müssen vorübergehend mal einen Luftröhrenschnitt bekommen, weil die Atmungsstörung so extrem ist und der Kiefer und das Gesicht so extrem ungünstig gewachsen sind, dass sie sonst gar nicht richtig atmen könnten."
Nicht selten müssen die Kleinen, wie auch Erwachsene, nachts eine Sauerstoffmaske tragen. Oft bleibe den Kindern der Aufenthalt im Schlaflabor erspart, doch sei es beispielsweise nach kieferchirurgischen Eingriffen immer wichtig, den weiteren Verlauf regelmäßig von einem geeigneten Arzt überwachen zu lassen. Dieser müsse fähig sein, über einen eventuell nötigen Aufenthalt im Schlaflabor zu entscheiden. Bei optimaler Betreuung ist die Prognose mehr als gut.
"Ganz wichtig ist die Botschaft, dass die Behandlung der Atmungsstörung bei Kindern eine extrem erfolgreiche Behandlung ist und dass das Zusammenspiel der verschiedenen Möglichkeiten bei den Kindern in aller Regel sehr gut gelingt im Sinne von Auswahl einer oder maximal zwei Behandlungsformen, die dann auch längerfristig den Kindern helfen."
"Von diesen schnarchenden Kindern sind auch immer Kinder dabei, die nachts dann nicht normal atmen, die also nicht nur Geräusche von sich geben, sondern dabei auch Atmungsstörungen haben in Form von Anhalten der Luft, in Form von einer verringerten Atmung oder in Form von einfach nur angestrengtem Atmen. Die Kinder müssen dann mit großer Kraft die Luft in die Lunge hinein saugen, und diese große Anstrengung führt dann auch zu Stress in der Nacht. Also nicht nur die Atempausen machen Stress, wenn sie beendet werden, sondern auch das angestrengte Atmen schon."
Joachim Maurer ist stellvertretender Klinikdirektor für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde an der Mannheimer Universitätsklinik. Dort leitet er das schlafmedizinische Zentrum. Die nächtliche Anstrengung im Kindesalter bedeutet großen Stress. Die Folge: Häufig verschlechtern sich bei Schulkindern die Noten. Die Erkrankung kann aber auch andere Folgen haben:
"Die Kinder werden häufig hyperaktiv. Das heißt nicht, dass jedes Kind mit Hyperaktivität eine obstruktive Schlafapnoe hat, aber man muss danach fragen, wenn das Kind hyperaktiv ist, ob es nachts schnarcht."
Im Vergleich zu Erwachsenen mit Schlafapnoe haben Kinder weniger und kürzere Atempausen. Unter großer Anstrengung gelingt es ihnen, den Sauerstoffgehalt im Blut normal zu halten. Die Anstrengung kann zur Störung der Wachstumshormonproduktion führen. Doch brauchen die Eltern nicht in Panik zu geraten. Gerade für Kinder mit Schlafapnoe gebe es viel versprechende Möglichkeiten ärztlicher Hilfe.
"Das Gute ist, dass kein Kind mit obstruktiver Schlafapnoe im Kleinkindesalter, auf jeden Fall im jugendlichen Alter, daran erstickt. Alle Kinder, und genauso wie die Erwachsenen eben, die retten sich durch eine kurze Weckreaktion. Ein Kind, welches schnarcht, ein Kind welches eine offene Mundhaltung hat, das Mundatmung betreibt, sollte man untersuchen lassen vom HNO-Arzt, aber auch vom Zahnarzt, Kieferorthopäden."
Vergrößerte Mandeln und Polypen sind häufige Ursachen. Oft ist der Oberkiefer zu schmal, sodass die Zunge nicht in den Kiefer hineinpasst. Dann, so Maurer, öffne sich zwangsläufig der Mund, und der Unterkiefer wachse nicht ausreichend nach vorne. Dies alles lasse sich korrigieren. Hier werde wichtige Prävention geleistet, sogar bei den Allerkleinsten. Joachim Maurer:
"Bei Neugeborenen, die Atmungsstörungen haben, gibt es in bestimmten Fällen Gaumenplatten, die dann die Zunge in irgendeiner bestimmten Position halten und den Atemweg dadurch öffnen. Manche Kinder, das ist dann natürlich ganz dramatisch, müssen vorübergehend mal einen Luftröhrenschnitt bekommen, weil die Atmungsstörung so extrem ist und der Kiefer und das Gesicht so extrem ungünstig gewachsen sind, dass sie sonst gar nicht richtig atmen könnten."
Nicht selten müssen die Kleinen, wie auch Erwachsene, nachts eine Sauerstoffmaske tragen. Oft bleibe den Kindern der Aufenthalt im Schlaflabor erspart, doch sei es beispielsweise nach kieferchirurgischen Eingriffen immer wichtig, den weiteren Verlauf regelmäßig von einem geeigneten Arzt überwachen zu lassen. Dieser müsse fähig sein, über einen eventuell nötigen Aufenthalt im Schlaflabor zu entscheiden. Bei optimaler Betreuung ist die Prognose mehr als gut.
"Ganz wichtig ist die Botschaft, dass die Behandlung der Atmungsstörung bei Kindern eine extrem erfolgreiche Behandlung ist und dass das Zusammenspiel der verschiedenen Möglichkeiten bei den Kindern in aller Regel sehr gut gelingt im Sinne von Auswahl einer oder maximal zwei Behandlungsformen, die dann auch längerfristig den Kindern helfen."