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Nahost-Konflikt
Keine Aussicht auf ein Ende der Kämpfe

Die Kämpfe zwischen Israel und der radikal-islamische Hamas gehehen mit unverminderter Härte weiter. Auch aus Syrien und dem Libanon wurden in der Nacht Raketen auf Israel geschossen. Israels Präsident Netanjahu kündigte eine Fortsetzung der Militär-Offensive an.

    Ein Luftangriff auf ein Haus in Gaza
    Luftangriff auf ein Haus in Gaza (dpa/picture-alliance/Mohammed Saber)
    Fast sieben Wochen nach Beginn des Gaza-Kriegs ist Israel an drei Fronten unter Raketenbeschuss geraten. Aus Syrien und dem Libanon wurden in der Nacht zum Sonntag insgesamt sieben Raketen abgefeuert. Auch die Raketenangriffe aus dem Gazastreifen dauerten an.
    In der Nacht schlugen fünf Raketen, die aus Syrien abgefeuerte wurden, an verschiedenen Orten auf den Golanhöhen ein. Nur Stunden zuvor hatten Extremisten aus dem Libanon zwei Raketen auf den Norden Israels abgefeuert. Ein Haus in Galiläa sei getroffen worden, teilte der israelische Rundfunk mit. Israel legte den Angaben zufolge Beschwerde bei der internationalen Beobachtertruppe Unifil im Südlibanon ein. Die neuen Angriffe nährten die Sorge vor einer Ausweitung des Gazakonflikts.
    Mehrer Häuser in Gaza eingestürzt
    Die israelische Luftwaffe bombardierte weiterhin Ziele im Palästinensergebiet. Nach Angaben des israelischen Rundfunks sei ein fünfstöckiges Haus in Gaza nach massivem Beschuss zusammengebrochen. In Rafah im Süden des Gazastreifens sei ein siebenstöckiges Gebäude beschossen worden, in dem das Innenministerium der Hamas Büros habe. Am Samstag hatte die Armee zwei Bomben auf ein 13-stöckiges Hochhaus in Gaza abgeworfen und es damit vollständig zerstört. Am Sonntagmorgen wurde in der Stadt Gaza ein Motorrad angegriffen. Dabei seien zwei Palästinenser getötet und vier weitere verletzt worden, berichtete der Sender.
    Zahl der Opfer weiter gestiegen
    Israel hatte der Bevölkerung im Gazastreifen am Samstag neue Angriffe angekündigt. Die Armee warf Flugblätter ab, auf denen sie die Menschen aufrief, sich von Orten fernzuhalten, an denen militante Palästinenser Raketen abschießen. Jedes Haus, das Ausgangspunkt militärischer Aktionen sei, werde attackiert. Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 8. Juli wurden mehr als 2100 Menschen getötet und mehr als 10.600 verletzt, wie das Gesundheitsministerium in Gaza mitteilte. Auf israelischer Seite kamen 64 Soldaten und 4 Zivilisten ums Leben, Hunderte mussten medizinisch behandelt werden.
    Hamas tötet mutmaßliche Kollaborateure
    Die radikal-islamische Hamas setzt die Tötung mutmaßlicher Kollaborateure im Gazastreifen fort. Hamas-Kämpfer erschossen am Samstag vor Dutzenden Zeugen im Hof einer Moschee in Dschabalija vier Männer, die der Zusammenarbeit mit Israel bezichtigt wurden, wie die Nachrichtenagentur Maan meldete. Bereits am Donnerstag und Freitag hatten die Extremisten mindestens 21 Männer getötet, die mit Israel zusammengearbeitet haben sollen. Das Vorgehen gegen die angeblichen Informanten folgte auf gezielte Tötungen von Hamas-Funktionären durch die israelische Armee.
    Abbas fordert Ende der Kämpfe - Netanjahu stellt kein Ende in Aussicht
    Palästinenserpräsident Mahmud Abbas forderte ein Ende der Kämpfe. Die Konfliktparteien müssten sobald wie möglich an den Verhandlungstisch zurückkehren, sagte Abbas in Kairo. Zuvor hatte er sich mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi getroffen, dessen Regierung in dem Konflikt zu vermitteln sucht. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon telefonierte erneut mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und forderte, die Konfliktparteien müssten bald eine dauerhafte Feuerpause vereinbaren sowie erneut "ernsthafte Verhandlungen" über eine Zwei-Staaten-Lösung aufnehmen. Netanjahu stellte kein schnelles Ende der Kämpfe in Aussicht: Die Offensive werde andauern, "bis ihre Ziele erreicht sind", sagte Benjamin Netanjahu am Sonntag zum Auftakt einer Regierungssitzung in Tel Aviv. "Das kann noch Zeit in Anspruch nehmen, und wir sind darauf vorbereitet, dass der Kampf auch nach Beginn des neuen Schuljahrs weitergeht."
    (cc/thsch)