Die Landwirte werden weiterhin hauptsächlich Nahrungsmittel erzeugen, da ist sich Alois Heissenhuber von der TU München-Weihenstephan sicher. Als Professor für Wirtschaftslehre des Landbaus sagt er den Landwirten eine rosige Zukunft voraus.
"Die beiden Märkte, sowohl der Nahrungsmittelmarkt als auch der Energiemarkt zerren sozusagen an der landwirtschaftlichen Fläche. Es ist jetzt wieder lukrativer geworden für die Landwirte Nahrungsmittel zu produzieren oder eben für den Bioenergiesektor zu produzieren. In der Tat ist eine Tendenz zur intensiveren Produktion. Aber auch Flächen zur Verfügung zu stellen auch für den Naturschutz wird natürlich teuer. Weil ja die Einkommen pro Hektar steigen und deswegen ist es für Landwirte interessanter, sich der Produktion von Weizen zuzuwenden als an einem Umweltprogramm mit einer Extensivierung zu beteiligen, das sind die Konsequenzen."
Die Zeiten der Überschüsse sind vorbei. Die Landwirte nutzen ihre Flächen, auch die ehemals stillgelegten, intensiv. Dabei wird die Natur hier und da auf der Strecke bleiben, so Professor Heissenhuber:
"Es wird für einen Jäger einen Wildacker anzulegen teurer werden. Wir hatten ja bis vor kurzem die Stilllegungsflächen, da durften keine Nahrungsmittel angebaut werden, jetzt dürfen wieder Nahrungsmittel angebaut werden, es lohnt sich jetzt wieder. Da ist doch nahe liegend, das ich die Fläche jetzt nicht für Brache übrig lasse, wo dann entsprechende Flora und Fauna sich entwickeln kann. Das ist aber weltweit der Fall, das hängt mit dieser Entwicklung zusammen. Der Druck wird größer auf Flächen zurückzugreifen."
Wie soll die Landschaft in Deutschland zukünftig aussehen und was kosten diese unterschiedlichen Landschaftstypen? Dazu hat Professor Heissenhuber ein System entwickelt, bei dem er den Preis einer Landschaft ermittelt. Ist eine Landschaft von großen Felder geprägt, die kaum von Busch oder Baum gesäumt werden, ist diese Landschaft gesellschaftlich billiger zu haben, als eine Landschaft, die vielfältig ist, die Artenreichtum aufweist, viele Hecken und Gräben, Büsche und Bäume hat:
"Da machen wir Bilder von Landschaften und hängen Preise dran, die besagen, wenn ihr die Landschaft wollt, kostet euch das diesen Preis. Wenn sie eine ausgeräumte Landschaft haben, haben sie den höchsten Ertrag, weil ich ja keinen Flächenverlust habe. Wenn ich aber das Referenzsystem hernehme, es gibt nebenan eine Region in der es viele Strukturelemente gibt, der ist benachteiligt, der hat geringere Erträge, hat höhere Kosten, der braucht mehr Arbeitszeit, und dann kostet es eben 150 Euro oder in einem andren Fall 250 Euro pro Hektar mehr, um den höheren Anteil an Strukturelementen sprich Hecken und so weiter zu realisieren. "
Auch Steffen Däbler sieht die Landwirte zukünftig weiterhin als Nahrungsmittelproduzenten. Bei der Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe erforscht und entwickelt der promovierte Landwirt die Zukunft der Fruchtfolgen auf deutschen Äckern:
"Wir haben jetzt von den zwölf Millionen Hektar Ackerfläche etwa zwei Millionen nachwachsende Rohstoffe und der Löwenanteil davon 2,5 Millionen Hektar ist Raps. Ob das gesund ist für die Natur? Darüber kann man trefflich streiten. Es gibt Fruchtfolgerestriktionen das heißt nicht mehr als 25 Prozent Raps in der Fruchtfolge und das alle vier Jahre, wenn das eingehalten wird und nicht allzu viel Unfug getrieben wird was Düngung betrifft und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, dann denke ich, ist das okay."
Die Angst vieler Verbraucher bald nur noch von hohen Maispflanzen oder gelb blühenden Rapsfelder umgeben zu sein, ist für Steffen Däbler unbegründet. Auch wenn die Landwirte zur Zeit noch Mais und Raps als Energiepflanzen Nummer Eins anbauen. Aber diese Wahl der Landwirte ändert sich gerade, denn die Feldversuche der Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe versprechen Gutes:
"Wir haben jetzt erstmalig die Chance neue Pflanzenarten in Richtung Biodiversität in unsere deutsche Landschaft zu bringen. Möglicherweise die Ackerbohne, dann die Luzerne an einigen Standorten. Wir haben Versuche mit durchwachsenen Silvie gemacht, eine Futterpflanze aus den USA, diese Versuche sind sehr Erfolg versprechend und bringen hohe Erträge. Und in der Fruchtfolge, weil es nun mal kein Kreuzblütengewächs oder kein Gras in die Fruchtfolge rein passt und einige mehr. "
Die Teilnehmer der Herbsttagung der Agrarsozialen Gesellschaft sind sich einig. Die zunehmende Weltbevölkerung satt zu bekommen, dabei gleichzeitig die Landschaft zu pflegen und auch noch Flächen für die Energieproduktion zur Verfügung zu haben, erfordert ein sensibles Austarieren, für das es weltweite Standards geben muss. Ihr Vorschlag: die Konkurrenz zwischen Nahrungsmittel- und Energieproduktion in die kommenden Verhandlungen der Welthandelsorganisation WTO mit einzubeziehen.
"Die beiden Märkte, sowohl der Nahrungsmittelmarkt als auch der Energiemarkt zerren sozusagen an der landwirtschaftlichen Fläche. Es ist jetzt wieder lukrativer geworden für die Landwirte Nahrungsmittel zu produzieren oder eben für den Bioenergiesektor zu produzieren. In der Tat ist eine Tendenz zur intensiveren Produktion. Aber auch Flächen zur Verfügung zu stellen auch für den Naturschutz wird natürlich teuer. Weil ja die Einkommen pro Hektar steigen und deswegen ist es für Landwirte interessanter, sich der Produktion von Weizen zuzuwenden als an einem Umweltprogramm mit einer Extensivierung zu beteiligen, das sind die Konsequenzen."
Die Zeiten der Überschüsse sind vorbei. Die Landwirte nutzen ihre Flächen, auch die ehemals stillgelegten, intensiv. Dabei wird die Natur hier und da auf der Strecke bleiben, so Professor Heissenhuber:
"Es wird für einen Jäger einen Wildacker anzulegen teurer werden. Wir hatten ja bis vor kurzem die Stilllegungsflächen, da durften keine Nahrungsmittel angebaut werden, jetzt dürfen wieder Nahrungsmittel angebaut werden, es lohnt sich jetzt wieder. Da ist doch nahe liegend, das ich die Fläche jetzt nicht für Brache übrig lasse, wo dann entsprechende Flora und Fauna sich entwickeln kann. Das ist aber weltweit der Fall, das hängt mit dieser Entwicklung zusammen. Der Druck wird größer auf Flächen zurückzugreifen."
Wie soll die Landschaft in Deutschland zukünftig aussehen und was kosten diese unterschiedlichen Landschaftstypen? Dazu hat Professor Heissenhuber ein System entwickelt, bei dem er den Preis einer Landschaft ermittelt. Ist eine Landschaft von großen Felder geprägt, die kaum von Busch oder Baum gesäumt werden, ist diese Landschaft gesellschaftlich billiger zu haben, als eine Landschaft, die vielfältig ist, die Artenreichtum aufweist, viele Hecken und Gräben, Büsche und Bäume hat:
"Da machen wir Bilder von Landschaften und hängen Preise dran, die besagen, wenn ihr die Landschaft wollt, kostet euch das diesen Preis. Wenn sie eine ausgeräumte Landschaft haben, haben sie den höchsten Ertrag, weil ich ja keinen Flächenverlust habe. Wenn ich aber das Referenzsystem hernehme, es gibt nebenan eine Region in der es viele Strukturelemente gibt, der ist benachteiligt, der hat geringere Erträge, hat höhere Kosten, der braucht mehr Arbeitszeit, und dann kostet es eben 150 Euro oder in einem andren Fall 250 Euro pro Hektar mehr, um den höheren Anteil an Strukturelementen sprich Hecken und so weiter zu realisieren. "
Auch Steffen Däbler sieht die Landwirte zukünftig weiterhin als Nahrungsmittelproduzenten. Bei der Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe erforscht und entwickelt der promovierte Landwirt die Zukunft der Fruchtfolgen auf deutschen Äckern:
"Wir haben jetzt von den zwölf Millionen Hektar Ackerfläche etwa zwei Millionen nachwachsende Rohstoffe und der Löwenanteil davon 2,5 Millionen Hektar ist Raps. Ob das gesund ist für die Natur? Darüber kann man trefflich streiten. Es gibt Fruchtfolgerestriktionen das heißt nicht mehr als 25 Prozent Raps in der Fruchtfolge und das alle vier Jahre, wenn das eingehalten wird und nicht allzu viel Unfug getrieben wird was Düngung betrifft und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, dann denke ich, ist das okay."
Die Angst vieler Verbraucher bald nur noch von hohen Maispflanzen oder gelb blühenden Rapsfelder umgeben zu sein, ist für Steffen Däbler unbegründet. Auch wenn die Landwirte zur Zeit noch Mais und Raps als Energiepflanzen Nummer Eins anbauen. Aber diese Wahl der Landwirte ändert sich gerade, denn die Feldversuche der Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe versprechen Gutes:
"Wir haben jetzt erstmalig die Chance neue Pflanzenarten in Richtung Biodiversität in unsere deutsche Landschaft zu bringen. Möglicherweise die Ackerbohne, dann die Luzerne an einigen Standorten. Wir haben Versuche mit durchwachsenen Silvie gemacht, eine Futterpflanze aus den USA, diese Versuche sind sehr Erfolg versprechend und bringen hohe Erträge. Und in der Fruchtfolge, weil es nun mal kein Kreuzblütengewächs oder kein Gras in die Fruchtfolge rein passt und einige mehr. "
Die Teilnehmer der Herbsttagung der Agrarsozialen Gesellschaft sind sich einig. Die zunehmende Weltbevölkerung satt zu bekommen, dabei gleichzeitig die Landschaft zu pflegen und auch noch Flächen für die Energieproduktion zur Verfügung zu haben, erfordert ein sensibles Austarieren, für das es weltweite Standards geben muss. Ihr Vorschlag: die Konkurrenz zwischen Nahrungsmittel- und Energieproduktion in die kommenden Verhandlungen der Welthandelsorganisation WTO mit einzubeziehen.