Dienstag, 23. April 2024

Archiv

Nationalstaatsgedanke in Südosteuropa
Grenzen dicht

Der Nationalstaat alten Zuschnitts unterstellte, dass es eine homogene Nation gebe und dass der souveräne Staat unantastbar sei. Das trifft in Europa jedoch auf die wenigsten Staaten zu. Dennoch gibt es in Osteuropa ein erstarktes nationalstaatliches oder nationalistisches Bewusstsein. Was sind die Gründe dafür? Der Historiker Oliver Schmitt im Gespräch.

Oliver Schmitt im Gespräch mit Michael Köhler | 27.12.2015
    Der slowakische Premierminister Robert Fico, Polens Premierministerin Ewa Kopacz, der tschechische Premierminister Bohuslav Sobotka und der ungarische Premierminister Viktor Orban stehen in einer Reihe nebeneinander an Mikrofonen.
    Wollen keine Flüchtlingsquote: Der slowakische Premierminister Robert Fico, die damalige polnische Premierministerin Ewa Kopacz, der tschechische Premierminister Bohuslav Sobotka und der ungarische Premierminister Viktor Orban im September 2015 in Prag. (dpa/picture alliance/Petrovic Milan)
    Das europäische Friedens- und Freundschaftsprojekt hat Risse bekommen. Die europäische Einheit ist strittig. Die EU als supranationale Einheit ist vielen osteuropäischen Staaten zu abstrakt. Doch Nationalstaaten brauchen befreundete Nationalstaaten, um die modernen Probleme im Zeichen von Freizügigkeit und Flüchtlingskrise zu meistern.
    Der gebürtige Schweizer Oliver Schmitt lehrt als Professor am Institut für osteuropäische Geschichte der Universität Wien und ist Mitherausgeber des Handbuchs zur Geschichte Südosteuropas.
    Das Gespräch mit Oliver Schmitt können Sie mindestens sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.