
Der 55-Jährige wurde heute bei der konstituierenden Sitzung des 25. Parlaments ohne Gegenkandidaten wiedergewählt. Die Bürger der Südsee-Insel hatten 19 Parlamentssitze zu vergeben. Der Präsident wird aus den Reihen der Abgeordneten bestimmt. Parteien gibt es nicht, alle Kandidaten treten als Unabhängige an. Nauru gilt als kleinste Republik der Welt. Es gibt nur rund 12.000 Einwohner, etwa 8.000 waren wahlberechtigt.
Zugleich stimmten die Nauruer in einem Referendum gegen den Plan, die Legislaturperiode von drei auf künftig vier Jahre zu verlängern. Rund 55 Prozent votierten mit Nein. Nötig gewesen für die Verfassungsänderung wäre eine Zweidrittelmehrheit.
Laut dem Südsee-Experten Sione Tekiteki von der Auckland University of Technology standen "Brot-und-Butter-Themen" wie Sozial- und Gesundheitspolitik im Mittelpunkt des Wahlkampfs. In der Politik kleiner Inselstaaten gehe es allgemein darum, was gewählte Abgeordnete direkt für einen tun könnten, sagte er dem Sender Radio New Zealand. In einem Land wie Nauru, das eine Zeit lang sehr reich gewesen und dann sehr arm geworden sei, gebe es die Erwartung, dass Abgeordnete ihren Wählern nach der Wahl etwas zurückgäben. Um die Geopolitik, die die internationalen Schlagzeilen dominiert, geht es laut Tekiteki weniger. - 2024 hatte Naurus Präsident Adeang die diplomatischen Beziehungen mit Taiwan zugunsten Chinas abgebrochen. Vergangenen Monat unterzeichnete Nauru ein umstrittenes Flüchtlingsabkommen mit Australien: Migranten, die Australien nicht abschieben kann, werden nach Nauru gebracht. Dafür zahlt Australien der Südsee-Insel binnen 30 Jahren mehr als eine Milliarde US-Dollar.
Diese Nachricht wurde am 14.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.