Therapeutin: "Also Geirr ist ein sehr interessanter Mensch. Er hat ein Heimkino ist sehr an Kultur interessiert und hat eine Plattensammlung. Geirr, wir wissen, dass du es schwer hast. Aber du hast doch in letzter Zeit bestimmt auch etwas schönes erlebt.
Geirr: Also in letzter Zeit war ich gelähmt und impotent. Ich glaube nicht, dass ich in letzter Zeit soviel Schönes erlebt habe."
Eine Selbsthilfegruppe in Norwegen. Die Therapeutin Tori bekommt Zuwachs in ihrer Gruppe mit Schwerstbehinderten, die lernen sollen, ihr Leben, an dessen negativer Grundkonstruktion nun einmal nichts mehr zu ändern ist, besser zu meistern. Geirr sitzt im Rollstuhl und hat eigentlich gar keine Lust auf solche Gruppentreffen, schließlich fühlt er sich pudelwohl als rüpelnder Johnny Cash-Fan, der es genießt, dass er nun als bedauernswerter Behinderter ungestraft alle beleidigen kann. Auch seine Frau Invild schätzt immerhin die gemeinsamen Stunden, wenn die beiden zusammen bei der Musik des amerikanischen Countrybarden alle ihre Probleme vergessen können.
Wenn die Johny-Cash-Musik verstummt ist, kriselt es jedoch in der ohnehin schwierigen Beziehung der beiden, so sehr, dass Invild professionelle Hilfe sucht. Doch die seriös betriebene Therapiegruppe bringt Unruhe ins Haus, denn Invilds schöner Plan, das "Negative Denken” von Geirr mit dem Wetterleuchten der ungebremsten positiven Energie der Gruppentherapie ins Wanken zu bringen geht bald schief. Selbst die vom Hals an abwärts querschnittsgelähmte Marte im Spezialrollstuhl gewinnt ihrem Leben bald unerwartete neue Seiten ab. Aber nicht die positiven Energien der Therapeutin, sondern Geirrs "Negatives Denken” gewinnt Oberhand. Aus Rücksicht aufeinander haben bisher alle belogen. Da rastet selbst die Therapeutin aus.
Therapeutin: "Dein Problem ist nicht, dass du im Rollstuhl sitzt. Du verdammter kleiner Krüppel. Sondern dass du zu jämmerlich bist, damit umzugehen. Und du, die dauernd deprimiert ist. Du bist nur eine alte Schachtel, die sich nicht traut Verantwortung zu tragen. Und du...
Geirr: Na jetzt kommen wir doch endlich mal vorwärts. Sehr positiv."
Natürlich ist "Die Kunst des Negativen Denkens" nicht nur irgendeine nette Komödie zu Lasten einer Gesellschaft, die sich darauf verständigt hat, dass Therapien alles heilen können. Der Film stammt aus Norwegen. Mit Programmkinoerfolgen wie "Elling" über die schön-skurrile Besonderheit eines Autisten mit besonderen Talenten und politisch ziemlich unkorrekten Komödien über Lustmörder und Kinderschänder zählen Filme aus der kleinen aber feinen norwegischen Produktion sowieso schon lange zu den Geheimtipps der Szene.
Norwegische Filme scheinen keine Angst vor Tabus und vor bösem Witz zu haben. Kritik wird eher geübt am Hochmut, alles verstehen zu wollen und mit dem Hass auf immer abgeschlossen zu haben und an einer Gesellschaft, die zu glauben scheint, das soziale Netz für alle und für jeden auf ewig fest geknüpft zu haben.
Eine rasant-irrsinnig filmische Komödie, die es im Tempo ihrer Pointen mit amerikanischen Skrewballcomedys aufnehmen kann. Gut geschrieben, gut inszeniert und gespielt. Ein Glücksfall. Schließlich ist der provokante Geirr am Ende auch ein armer Wicht. Wer nicht mehr lieben kann, hat keine Chance mehr im Leben. Und der perfekte Sozialstaat, den Regisseur Bard Breien auf die Schippe nimmt, ist doch auch allerhand Wert. Warum nur freut man sich so diebisch an den Sottisen dieses Films, der in Deutschland mit den Moralwächtern der deutschen Filmförderungen ganz sicher so nicht entstehen könnte.
Geirr: "Schick sie zurück in ihre Anstalt. Ich will die Idioten nicht in meinem Haus. Verpisst euch ihr behinderten Ärsche."
Geirr: Also in letzter Zeit war ich gelähmt und impotent. Ich glaube nicht, dass ich in letzter Zeit soviel Schönes erlebt habe."
Eine Selbsthilfegruppe in Norwegen. Die Therapeutin Tori bekommt Zuwachs in ihrer Gruppe mit Schwerstbehinderten, die lernen sollen, ihr Leben, an dessen negativer Grundkonstruktion nun einmal nichts mehr zu ändern ist, besser zu meistern. Geirr sitzt im Rollstuhl und hat eigentlich gar keine Lust auf solche Gruppentreffen, schließlich fühlt er sich pudelwohl als rüpelnder Johnny Cash-Fan, der es genießt, dass er nun als bedauernswerter Behinderter ungestraft alle beleidigen kann. Auch seine Frau Invild schätzt immerhin die gemeinsamen Stunden, wenn die beiden zusammen bei der Musik des amerikanischen Countrybarden alle ihre Probleme vergessen können.
Wenn die Johny-Cash-Musik verstummt ist, kriselt es jedoch in der ohnehin schwierigen Beziehung der beiden, so sehr, dass Invild professionelle Hilfe sucht. Doch die seriös betriebene Therapiegruppe bringt Unruhe ins Haus, denn Invilds schöner Plan, das "Negative Denken” von Geirr mit dem Wetterleuchten der ungebremsten positiven Energie der Gruppentherapie ins Wanken zu bringen geht bald schief. Selbst die vom Hals an abwärts querschnittsgelähmte Marte im Spezialrollstuhl gewinnt ihrem Leben bald unerwartete neue Seiten ab. Aber nicht die positiven Energien der Therapeutin, sondern Geirrs "Negatives Denken” gewinnt Oberhand. Aus Rücksicht aufeinander haben bisher alle belogen. Da rastet selbst die Therapeutin aus.
Therapeutin: "Dein Problem ist nicht, dass du im Rollstuhl sitzt. Du verdammter kleiner Krüppel. Sondern dass du zu jämmerlich bist, damit umzugehen. Und du, die dauernd deprimiert ist. Du bist nur eine alte Schachtel, die sich nicht traut Verantwortung zu tragen. Und du...
Geirr: Na jetzt kommen wir doch endlich mal vorwärts. Sehr positiv."
Natürlich ist "Die Kunst des Negativen Denkens" nicht nur irgendeine nette Komödie zu Lasten einer Gesellschaft, die sich darauf verständigt hat, dass Therapien alles heilen können. Der Film stammt aus Norwegen. Mit Programmkinoerfolgen wie "Elling" über die schön-skurrile Besonderheit eines Autisten mit besonderen Talenten und politisch ziemlich unkorrekten Komödien über Lustmörder und Kinderschänder zählen Filme aus der kleinen aber feinen norwegischen Produktion sowieso schon lange zu den Geheimtipps der Szene.
Norwegische Filme scheinen keine Angst vor Tabus und vor bösem Witz zu haben. Kritik wird eher geübt am Hochmut, alles verstehen zu wollen und mit dem Hass auf immer abgeschlossen zu haben und an einer Gesellschaft, die zu glauben scheint, das soziale Netz für alle und für jeden auf ewig fest geknüpft zu haben.
Eine rasant-irrsinnig filmische Komödie, die es im Tempo ihrer Pointen mit amerikanischen Skrewballcomedys aufnehmen kann. Gut geschrieben, gut inszeniert und gespielt. Ein Glücksfall. Schließlich ist der provokante Geirr am Ende auch ein armer Wicht. Wer nicht mehr lieben kann, hat keine Chance mehr im Leben. Und der perfekte Sozialstaat, den Regisseur Bard Breien auf die Schippe nimmt, ist doch auch allerhand Wert. Warum nur freut man sich so diebisch an den Sottisen dieses Films, der in Deutschland mit den Moralwächtern der deutschen Filmförderungen ganz sicher so nicht entstehen könnte.
Geirr: "Schick sie zurück in ihre Anstalt. Ich will die Idioten nicht in meinem Haus. Verpisst euch ihr behinderten Ärsche."