
Kronprinz Haakon von Norwegen und der norwegische Energieminister Terje Aasland weihten die Anlage in Brevik im Süden des Landes ein. Sie soll jährlich 400.000 Tonnen CO2 abscheiden und dadurch die Herstellung von "Net-Zero-Beton" ermöglichen. Das bedeutet, dass bei der Herstellung des Betons keine zusätzlichen Treibhausgasemissionen entstehen oder diese durch Kompensationsmaßnahmen ausgeglichen werden. Die 400.000 Tonnen entsprechen laut Unternehmen der Hälfte der Emissionen des Zementwerks in Brevik. Die Menge sei vergleichbar mit dem CO2-Ausstoß pro Passagier von rund 150.000 Hin- und Rückflügen zwischen Frankfurt am Main und New York.
Das in Brevik abgeschiedene CO2 wird verflüssigt und zu einem Terminal an der norwegischen Westküste verschifft. Von dort wird es durch eine Pipeline in eine Lagerstätte unter der Nordsee transportiert. So sei es möglich, nahezu emissionsfreien Zement zu produzieren, teilte das Unternehmen mit.
Heidelberg Materials ist einer der größten Zementhersteller der Welt und produziert jährlich rund 4,2 Milliarden Tonnen des Baustoffs. Zement ist nach Angaben der Branche verantwortlich für sieben Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen.
Die CCS-Technologie (Carbon Capture and Storage - das Abscheiden und Einlagern von Kohlendioxid) gilt als wichtiger Beitrag zum Klimaschutz in Bereichen, in denen CO2 nicht gänzlich eingespart werden kann. Die Technologie ist komplex und bislang sehr teuer. Klimaschützer warnen, dass der Einsatz von CCS zulasten nötiger Einsparungen von Emissionen gehen kann.
Diese Nachricht wurde am 19.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.