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Getötete Flüchtlinge bei Luftangriff auf Rafah
Netanjahu spricht von tragischen Fehler

Der israelische Ministerpräsident Netanjahu hat eine Untersuchung des Angriffs auf Rafah angekündigt, bei dem in einem Flüchtlingszeltlager Dutzende Palästinenser getötet wurden.

    Benjamin Netanjahu
    Benjamin Netanjahu (Archivbild) (picture alliance / Ausw. Amt / photothek.de / Kira Hofmann)
    Netanjahu sagte im Parlament in Jerusalem, aus Rafah seien rund eine Million Zivilisten evakuiert worden. Trotz aller Bemühungen, zivile Opfer zu verhindern, habe es einen tragischen Fehler gegeben. Die israelische Armee hatte erklärt, sie habe eine Einrichtung der Terrororganisation Hamas beschossen. Vermutlich seien in der Folge Zelte in dem Lager in Brand geraten.
    Nach palästinensischen Angaben wurden bei dem Luftangriff 45 Menschen getötet. Ägypten beschuldigte Israel, das Lager vorsätzlich angegriffen zu haben. Der türkische Präsident Erdogan forderte, Israel zur Rechenschaft zu ziehen. Der EU-Außenbeauftragte Borrell rief Israel auf, die Angriffe auf Rafah zu stoppen. Ein Sprecher der Bundesregierung sagte, es sei ein Fehler passiert. Ob ein Kriegsverbrechen vorliege, müssten weitere Untersuchungen zeigen.
    Als Reaktion auf den Angriff setzte die Hamas ihre Teilnahme an Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen aus.
    Diese Nachricht wurde am 27.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.