
Der Preis "Donnepp Media Award", der medienpublizistische Leistungen würdigt, wird nicht vom Grimme-Institut selbst, sondern vom "Verein der Freunde des Adolf-Grimme-Preises" vergeben. Im Januar hatte die 18-jährige Scheytt den Preis für ihre "neue und wahrhaft zeitgemäße Form der Medienpublizistik" erhalten. Anfang September wurde bekannt, dass der Verein Scheytt die Ehrung nach einer erneuten Prüfung aberkannt hatte. Zur Begründung hieß es, ihre Instagram-Videos stellten eine "systematische Verzerrung und selektive Kontextualisierung des israelisch-palästinensischen Konflikts" dar.
Grimme-Chefin Uzunoğlu hatte den Konflikt zu Beginn des Festaktes am Abend selbst angesprochen. Das Grimme-Institut habe auf den Vorgang keinerlei Einfluss genommen. Sie wolle nun eine offene Debatte zu dem Thema führen, versprach sie. Die Unabhängigkeit von Jurys werde bei Grimme ohne Ausnahmen respektiert. Uzunoğlu kündigte außerdem an, dass das Institut sich künftig organisatorisch vom Förderverein komplett trennen werde.
Block meinte dagegen, die Aberkennung der Ehrung sei ein massiver Angriff auf die Unabhängigkeit einer Juryentscheidung durch Druck von Außenstehenden. Die Grimme-Chefin habe sich demgegenüber versteckt, warf Riesewieck ihr vor. "Wir hoffen auf eine reflektierte Aufarbeitung, damit wir weiter an diesen Preis glauben können. Solange wir das nicht können, stellen wir diesen Preis hier hin und hoffen, uns vielleicht irgendwann wiederzusehen und uns irgendwann wieder richtig zu freuen", sagte Riesewick und stellte den Preis auf das Rednerpult. Dann verließen beide die Bühne. Zuvor hatten auch zwei ZDF-Autoren angekündigt, ihre Grimme-Preise zurückzugeben.
Diese Nachricht wurde am 10.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.