Weltweit gilt der andalusische Almadabra-Thunfisch als Delikatesse, vor allem in Japan erzielt er Höchstpeise. Doch Jahr für Jahr verirren sich weniger Thunfische in die Netze vor der südspanischen Küste.
Mit kräftigen Handbewegungen schuppt der Fischer den Pargo, die große Seebrasse. Seine Kollegen stehen drumrum und fachsimpeln. Mittagszeit im Fischereihafen von Conil de la Frontera. Die kleinen Boote, das größte gerade mal acht Meter lang, schaukeln vertäut an der Mole.
Manuel Ponce steht am Steuerrad der "Jeme 3". In grünen Gummistiefeln, blauer Latzhose, blauem Sweatshirt. Solange er zurückdenken kann, fischt seine Familie hier im Atlantik, sagt der 37Jährige. Er ist der Sprecher der Fischer von Conil:
"Das Leben begann hier vor 2500 Jahren mit der Ansiedlung der Phönizier. Die ließen sich hier nieder, um den Thunfisch zu fangen. Und so entstanden die Dörfer: Conil, Cadiz, Zharra de los atunes, Tarifa. "
Hier an der Straße von Trafalgar, wo an der engsten Stelle nur 15 Kilometer Spanien von Afrika trennen. Seit Menschengedenken passieren die Thunfische diese Engstelle auf ihrem Weg ins Mittelmeer. Von Ende Mai bis Ende Juli. Und auf dem Rückweg im September:
"Der Thunfisch ist ein spezieller Fisch. Er frisst nichts auf seiner langen Wanderung. Darum kann man ihn auch nicht mit Köder und Leine fangen, sondern nur mit dem Netz. Die Fische werden sehr groß, manchmal sind sie bis zu 500 Kilo schwer. "
Und seit Manuel Ponce denken kann, wird der Thunfisch hier nach der alten Methode gefangen: der Almadabra. Kilometerweit erstrecken sich die Netze ins Meer, rot leuchten die Markierungsbojen. Seit Jahrhunderten wird rund um Conil mit dieser Fangtechnik gefischt:
"Das ist ein Labyrinth, das man hier für sechs Monate im Meer aufbaut. Es besteht aus einer Vielzahl von Netzen. An denen schwimmen die Thunfische entlang. Und am Ende landen sie dann in einer Art Sack. "
Am Ende des langgestreckten Netzes wartet – wie eine überdimensionierte Reuse - das Abschlussstück, in dem sich die Tiere sammeln. Jeden Tag rücken die Fischer aus, heben den Netzboden an. Und hieven die Thunfische an Bord:
"Die letzten drei Jahre waren sehr schlecht. Da haben wir mal 900 mal 1000, 1100 Tiere gefangen. In den 80er Jahren, da waren es immer 3000-4000 Stück. Das waren gute Fänge für uns. Aber das hat sehr stark abgenommen. "
Der "atun rojo", der Rote Thunfisch, der hier in den Monaten Mai bis Juli gefangen wird, gilt weltweit als Delikatesse. Hat er doch auf seiner Reise durch den Atlantik seine Fettreserven weitgehend aufgebraucht. Und dadurch das feste, rote Fleisch die höchste Qualität erreicht:
"Grundsätzlich ist der Hautpmarkt Japan. Für alle, die Thunfische verkaufen. Die Japaner kaufen den Fisch hier gleich nach dem Fang. Dann wird er gefroren, zu Scheiben verarbeitet und dann in Japan weiterverkauft. Dort ist er sehr wertvoll. "
Die japanischen Sushi-Freunde zahlen Höchstpreise für den andalusischen Almadabra-Thunfisch. Bis zu 75.000 Euro pro Stück. Davon aber sehen die andalusischen Fischer nur einen Bruchteil. Sie stehen zwar am Anfang der Fangkette. Müssen aber trotzdem nehmen, was übrigbleibt. Und das gilt auch für die Thunfisch-Schwärme:
"Die Bestände haben sehr stark abgenommen. Das ist ein großes Problem für uns. Die großen Fangschiffe aus Japan, Korea und Vietnam, fangen den Thunfisch im industriellen Maßstab. Die jagen ihn das ganze Jahr rund um den Globus. Sie markieren Tiere mit Mikrochips, um die Schwärme zu verfolgen. Per Satellit oder Helikopter- das ist eine regelrechte Jagd auf den roten Thunfisch. "
Wenn die weltweite Jagd auf den roten Thunfisch ungebremst weitergeht und die Bestände weiter schrumpfen, dann, fürchtet Manuel Ponce, könnte irgendwann auch die uralte Fangtechnik der Almadabra Geschichte sein. Weil dann zuwenig Thunfische die Meerenge passieren. Und der Aufbau des riesigen Netzlabyrinthes nicht mehr lohnt:
"Wir leben hier seit zweieinhalbtausend Jahren vom Meer. Mit unseren Booten. Und der Almadabra. Auch heute leben wir noch so. Doch die Zukunft ist unsicher. Wir wissen nicht, was passieren wird. "
Mit kräftigen Handbewegungen schuppt der Fischer den Pargo, die große Seebrasse. Seine Kollegen stehen drumrum und fachsimpeln. Mittagszeit im Fischereihafen von Conil de la Frontera. Die kleinen Boote, das größte gerade mal acht Meter lang, schaukeln vertäut an der Mole.
Manuel Ponce steht am Steuerrad der "Jeme 3". In grünen Gummistiefeln, blauer Latzhose, blauem Sweatshirt. Solange er zurückdenken kann, fischt seine Familie hier im Atlantik, sagt der 37Jährige. Er ist der Sprecher der Fischer von Conil:
"Das Leben begann hier vor 2500 Jahren mit der Ansiedlung der Phönizier. Die ließen sich hier nieder, um den Thunfisch zu fangen. Und so entstanden die Dörfer: Conil, Cadiz, Zharra de los atunes, Tarifa. "
Hier an der Straße von Trafalgar, wo an der engsten Stelle nur 15 Kilometer Spanien von Afrika trennen. Seit Menschengedenken passieren die Thunfische diese Engstelle auf ihrem Weg ins Mittelmeer. Von Ende Mai bis Ende Juli. Und auf dem Rückweg im September:
"Der Thunfisch ist ein spezieller Fisch. Er frisst nichts auf seiner langen Wanderung. Darum kann man ihn auch nicht mit Köder und Leine fangen, sondern nur mit dem Netz. Die Fische werden sehr groß, manchmal sind sie bis zu 500 Kilo schwer. "
Und seit Manuel Ponce denken kann, wird der Thunfisch hier nach der alten Methode gefangen: der Almadabra. Kilometerweit erstrecken sich die Netze ins Meer, rot leuchten die Markierungsbojen. Seit Jahrhunderten wird rund um Conil mit dieser Fangtechnik gefischt:
"Das ist ein Labyrinth, das man hier für sechs Monate im Meer aufbaut. Es besteht aus einer Vielzahl von Netzen. An denen schwimmen die Thunfische entlang. Und am Ende landen sie dann in einer Art Sack. "
Am Ende des langgestreckten Netzes wartet – wie eine überdimensionierte Reuse - das Abschlussstück, in dem sich die Tiere sammeln. Jeden Tag rücken die Fischer aus, heben den Netzboden an. Und hieven die Thunfische an Bord:
"Die letzten drei Jahre waren sehr schlecht. Da haben wir mal 900 mal 1000, 1100 Tiere gefangen. In den 80er Jahren, da waren es immer 3000-4000 Stück. Das waren gute Fänge für uns. Aber das hat sehr stark abgenommen. "
Der "atun rojo", der Rote Thunfisch, der hier in den Monaten Mai bis Juli gefangen wird, gilt weltweit als Delikatesse. Hat er doch auf seiner Reise durch den Atlantik seine Fettreserven weitgehend aufgebraucht. Und dadurch das feste, rote Fleisch die höchste Qualität erreicht:
"Grundsätzlich ist der Hautpmarkt Japan. Für alle, die Thunfische verkaufen. Die Japaner kaufen den Fisch hier gleich nach dem Fang. Dann wird er gefroren, zu Scheiben verarbeitet und dann in Japan weiterverkauft. Dort ist er sehr wertvoll. "
Die japanischen Sushi-Freunde zahlen Höchstpreise für den andalusischen Almadabra-Thunfisch. Bis zu 75.000 Euro pro Stück. Davon aber sehen die andalusischen Fischer nur einen Bruchteil. Sie stehen zwar am Anfang der Fangkette. Müssen aber trotzdem nehmen, was übrigbleibt. Und das gilt auch für die Thunfisch-Schwärme:
"Die Bestände haben sehr stark abgenommen. Das ist ein großes Problem für uns. Die großen Fangschiffe aus Japan, Korea und Vietnam, fangen den Thunfisch im industriellen Maßstab. Die jagen ihn das ganze Jahr rund um den Globus. Sie markieren Tiere mit Mikrochips, um die Schwärme zu verfolgen. Per Satellit oder Helikopter- das ist eine regelrechte Jagd auf den roten Thunfisch. "
Wenn die weltweite Jagd auf den roten Thunfisch ungebremst weitergeht und die Bestände weiter schrumpfen, dann, fürchtet Manuel Ponce, könnte irgendwann auch die uralte Fangtechnik der Almadabra Geschichte sein. Weil dann zuwenig Thunfische die Meerenge passieren. Und der Aufbau des riesigen Netzlabyrinthes nicht mehr lohnt:
"Wir leben hier seit zweieinhalbtausend Jahren vom Meer. Mit unseren Booten. Und der Almadabra. Auch heute leben wir noch so. Doch die Zukunft ist unsicher. Wir wissen nicht, was passieren wird. "