BSE, die Bovine Spongiforme Encephalopathie oder kurz der Rinderwahn, existiert nicht nur in einer, sondern in mindestens zwei Varianten. Zu dieser Feststellung kam jetzt ein Team um den italienischen BSE-Forscher Salvatore Monaco von der Universität von Verona. Bereits bislang war bekannt, dass vergleichbare Erkrankungen bei anderen Tierarten durchaus in unterschiedlichen Subtypen auftreten, so etwa bei Scrapie, die Schafe befällt. Jetzt, so meldet das US-amerikanische Fachblatt "Proceedings of the National Academy of Sciences" PNAS, erbrachten italienische Forscher den Nachweis, dass auch bei Rindern eine zweite Form der Erreger, der so genannten Prionen, existiert, die ebenfalls für typische Symptome verantwortlich zeichnet.
Auf den neuen Prionenstamm wurden die Mediziner aufmerksam, als sie Abweichungen im Verhalten zweier erkrankter Tiere sowie in Analysen der dabei vorliegenden Erregereiweiße feststellten. Wie der Name BSE bereits ausdrückt, weisen befallene Rinder in einem fortgeschrittenen Stadium eine Degeneration der Hirns auf, bei der das Organ wie ein Schwamm - spongiform - erscheint. Bei dem neuen Typus der Erreger tauchten daneben aber auch so genannte Amyloid-Plaques auf. Ähnliche Einweißablagerungen treten beispielsweise auch bei der Alzheimerschen Erkrankung beim Menschen auf. Zudem zog die Gewebedegeneration auch Teile des Großhirns in Mitleidenschaft, während die "klassische" BSE das Stammhirn befällt. Diese eher makroskopischen Befunde veranlassten die Experten, die Struktur der vorliegenden Prionen zu untersuchen. Dabei zeigte sich, dass sie andere so genannte Glykolisierungen, also an die Eiweiße angedockte Zuckergruppen, aufwiesen. Damit stand fest, dass es sich definitiv um eine neue Form von BSE-Erregern handelt. Als beruhigend werten Fachleute, dass auch der neu entdeckte Prionentypus mit bereits im praktischen Einsatz befindlichen Analysetests aufgespürt werden konnte. Wie sicher dies aber gelingt, ist derzeit noch offen.
In ihrer Arbeit weisen die Wissenschaftler ausdrücklich auf eigenartige Besonderheiten in der Biochemie der Erregerabart hin. So besteht heute der dringende Verdacht, dass die bereits bekannten BSE-Prionen über die Nahrungskette zum Menschen gelangen können und bei ihm die so genannte Neue Variante der Creutzfeld-Jakob-Krankheit (CJDnv) auslösen können. Daneben ist beim Menschen eine weitere, so genannte sporadische Form der Erkrankung bekannt, der bislang kein Erreger zugeordnet werden konnte. Genau hierzu vermelden die Mediziner der Universität von Verona Erstaunliches, denn die Biochemie der neu entdeckten Prionen weise zu dieser seltenen Form von CJD Ähnlichkeiten auf. Dies aber, so Experten, bedeute noch nicht, dass die Prionen auch zwangsläufig der Auslöser der Erkrankungen beim Menschen sein müssten.
[Quelle: Michael Lange]
Auf den neuen Prionenstamm wurden die Mediziner aufmerksam, als sie Abweichungen im Verhalten zweier erkrankter Tiere sowie in Analysen der dabei vorliegenden Erregereiweiße feststellten. Wie der Name BSE bereits ausdrückt, weisen befallene Rinder in einem fortgeschrittenen Stadium eine Degeneration der Hirns auf, bei der das Organ wie ein Schwamm - spongiform - erscheint. Bei dem neuen Typus der Erreger tauchten daneben aber auch so genannte Amyloid-Plaques auf. Ähnliche Einweißablagerungen treten beispielsweise auch bei der Alzheimerschen Erkrankung beim Menschen auf. Zudem zog die Gewebedegeneration auch Teile des Großhirns in Mitleidenschaft, während die "klassische" BSE das Stammhirn befällt. Diese eher makroskopischen Befunde veranlassten die Experten, die Struktur der vorliegenden Prionen zu untersuchen. Dabei zeigte sich, dass sie andere so genannte Glykolisierungen, also an die Eiweiße angedockte Zuckergruppen, aufwiesen. Damit stand fest, dass es sich definitiv um eine neue Form von BSE-Erregern handelt. Als beruhigend werten Fachleute, dass auch der neu entdeckte Prionentypus mit bereits im praktischen Einsatz befindlichen Analysetests aufgespürt werden konnte. Wie sicher dies aber gelingt, ist derzeit noch offen.
In ihrer Arbeit weisen die Wissenschaftler ausdrücklich auf eigenartige Besonderheiten in der Biochemie der Erregerabart hin. So besteht heute der dringende Verdacht, dass die bereits bekannten BSE-Prionen über die Nahrungskette zum Menschen gelangen können und bei ihm die so genannte Neue Variante der Creutzfeld-Jakob-Krankheit (CJDnv) auslösen können. Daneben ist beim Menschen eine weitere, so genannte sporadische Form der Erkrankung bekannt, der bislang kein Erreger zugeordnet werden konnte. Genau hierzu vermelden die Mediziner der Universität von Verona Erstaunliches, denn die Biochemie der neu entdeckten Prionen weise zu dieser seltenen Form von CJD Ähnlichkeiten auf. Dies aber, so Experten, bedeute noch nicht, dass die Prionen auch zwangsläufig der Auslöser der Erkrankungen beim Menschen sein müssten.
[Quelle: Michael Lange]