"Wir werden Algen weit verbreitet finden. Nach unserer Vision in vielen verschiedenen Lebensmitteln, beispielsweise auch in Joghurt. In Milchprodukten. Dort, wo pro- und präbiotische Wirkungen ohnehin schon eine Rolle spielen auf dem Markt, lässt sich ein sinnvolle Kombination der bisherigen Lösungen mit Algen denken. "
Besonders viel "Furore" macht derzeit die Mikroalge "Ulkenia", die wegen ihrer hohen Anteile mehrfach ungesättigter Fettsäuren im Ruf steht, die Entwicklung des Gehirns in besonderer Weise zu fördern. Amerikanische, seit kurzem aber auch französische Nahrungsmittelhersteller geben den Mikroorganismus in die Babynahrung. Milchpulver, mit der Alge angereichert, soll die Intelligenz der Babys steigern. Welche Mutter will da noch "Nein" sagen. Indes: wissenschaftliche Nachweise, dass dem tatsächlich so ist, fehlen weitgehend.
"Wir müssen schon durchaus kritisch hinterfragen, ob das, was im Moment angeboten wird, wirklich in wissenschaftlicher Hinsicht ausreichend ist, oder ob wir – was durchaus sichtbar ist – vielfach reine Marketingkonzepte haben, die also mit dem Label einer bestimmten Substanz werben, letzten Endes aber gar nicht die Mengen bringen, die erforderlich sind. "
...... meint Prof. Andreas Hahn, Leiter des Instituts für Lebensmittelwissenschaft der Universität Hannover und Chairman des Kongresses. Essen wir also noch viel zu wenig funktionelle Lebensmittel, so dass die "medizinische" Wirkung logischer Weise ausbleiben muss? Forschungen hierzu stehen erst am Anfang. Einzig beim probiotischen Joghurt ist die positive Wirkung auf die Darmflora nachgewiesen. Auf der anderen Seite warnen Forscher, es könne zu Überdosierungen kommen, die zum Beispiel Allergien auslösen.
"Die Risiken solcher Produkte sind im Ansatz nicht anders als die von sonstigen Lebensmitteln auch. Und es ist selbstverständlich richtig, dass sie sich mit jedem Lebensmittel auch zuviel tun können, das beginnt mit der simplen Tafel Schokolade, die frei verkauft werden darf in jeder Hinsicht. Und wenn ich hier einen Vitaminzusatz habe oder einen Zusatz an Omega-3-Fettsäuren, dann kann ich natürlich rein theoretisch auch davon zuviel aufnehmen, wenn ich die Angaben über die empfohlenen Verzehrmengen ignoriere. "
Die Forschung nach immer neuen Lebensmitteln, die das Attribut "funktionell" tragen sollen, kennt keine Grenzen. Holz – so Prof. Roland Ulber von der Technischen Universität Kaiserslautern – enthält ideale Zusatzstoffe:
"Eine besonders interessante Gruppe ist die Gruppe der Lignane, die gehören zu den Polyphenolen, und die Polyphenole sind ja bekannt unter dem so genannten "french paradoxon". Halt die Tatsache, dass man trotz fetthaltiger Nahrung in Frankreich deutlich weniger Herzerkrankungen hat, das führt man eben darauf zurück auf die Gruppe der Polyphenole. Und die findet man neben Weintrauben eben auch in bestimmten Bereichen des Holzes, und daher stellt Holz eine interessante Alternative dar, um diese Stoffe in die Hand zu bekommen. "
Waldbesitzer werden sich freuen, wenn Bäume bald auch auf dem Tisch landen. Fünf bis zehn Jahre wird es allerdings noch dauern, bis erste Lebensmittel unter anderem auch mit darmstimulierenden Holzinhaltsstoffen auf den Markt kommen. Auch wenn die Entwicklungspotentiale von funktionellen Lebensmitteln enorm sind, können sie nach Ansicht der Experten die traditionellen Gerichte wohl nie verdrängen
Besonders viel "Furore" macht derzeit die Mikroalge "Ulkenia", die wegen ihrer hohen Anteile mehrfach ungesättigter Fettsäuren im Ruf steht, die Entwicklung des Gehirns in besonderer Weise zu fördern. Amerikanische, seit kurzem aber auch französische Nahrungsmittelhersteller geben den Mikroorganismus in die Babynahrung. Milchpulver, mit der Alge angereichert, soll die Intelligenz der Babys steigern. Welche Mutter will da noch "Nein" sagen. Indes: wissenschaftliche Nachweise, dass dem tatsächlich so ist, fehlen weitgehend.
"Wir müssen schon durchaus kritisch hinterfragen, ob das, was im Moment angeboten wird, wirklich in wissenschaftlicher Hinsicht ausreichend ist, oder ob wir – was durchaus sichtbar ist – vielfach reine Marketingkonzepte haben, die also mit dem Label einer bestimmten Substanz werben, letzten Endes aber gar nicht die Mengen bringen, die erforderlich sind. "
...... meint Prof. Andreas Hahn, Leiter des Instituts für Lebensmittelwissenschaft der Universität Hannover und Chairman des Kongresses. Essen wir also noch viel zu wenig funktionelle Lebensmittel, so dass die "medizinische" Wirkung logischer Weise ausbleiben muss? Forschungen hierzu stehen erst am Anfang. Einzig beim probiotischen Joghurt ist die positive Wirkung auf die Darmflora nachgewiesen. Auf der anderen Seite warnen Forscher, es könne zu Überdosierungen kommen, die zum Beispiel Allergien auslösen.
"Die Risiken solcher Produkte sind im Ansatz nicht anders als die von sonstigen Lebensmitteln auch. Und es ist selbstverständlich richtig, dass sie sich mit jedem Lebensmittel auch zuviel tun können, das beginnt mit der simplen Tafel Schokolade, die frei verkauft werden darf in jeder Hinsicht. Und wenn ich hier einen Vitaminzusatz habe oder einen Zusatz an Omega-3-Fettsäuren, dann kann ich natürlich rein theoretisch auch davon zuviel aufnehmen, wenn ich die Angaben über die empfohlenen Verzehrmengen ignoriere. "
Die Forschung nach immer neuen Lebensmitteln, die das Attribut "funktionell" tragen sollen, kennt keine Grenzen. Holz – so Prof. Roland Ulber von der Technischen Universität Kaiserslautern – enthält ideale Zusatzstoffe:
"Eine besonders interessante Gruppe ist die Gruppe der Lignane, die gehören zu den Polyphenolen, und die Polyphenole sind ja bekannt unter dem so genannten "french paradoxon". Halt die Tatsache, dass man trotz fetthaltiger Nahrung in Frankreich deutlich weniger Herzerkrankungen hat, das führt man eben darauf zurück auf die Gruppe der Polyphenole. Und die findet man neben Weintrauben eben auch in bestimmten Bereichen des Holzes, und daher stellt Holz eine interessante Alternative dar, um diese Stoffe in die Hand zu bekommen. "
Waldbesitzer werden sich freuen, wenn Bäume bald auch auf dem Tisch landen. Fünf bis zehn Jahre wird es allerdings noch dauern, bis erste Lebensmittel unter anderem auch mit darmstimulierenden Holzinhaltsstoffen auf den Markt kommen. Auch wenn die Entwicklungspotentiale von funktionellen Lebensmitteln enorm sind, können sie nach Ansicht der Experten die traditionellen Gerichte wohl nie verdrängen