15 Prozent
Neue US-Importzölle für Produkte aus der EU in Kraft getreten

Für die Europäische Union sind neue US-Importzölle in Kraft getreten. Sie gelten seit sechs Uhr früh unserer Zeit. Die von Donald Trump angeordneten Handelsmaßnahmen sollten planmäßig um Mitternacht (Ortszeit Washington) in Kraft treten, wie der US-Präsident wenige Minuten zuvor auf seiner Internet-Plattform Truth Social bestätigte.

    Fotomontage aus der europäischen und der US-amerikanischen Flagge, dazwischen mehrere Autos.
    Auf Autos aus der EU in die USA gilt ab heute ein Zollsatz von 15 Prozent. (Sven Simon/IMAGO/Frank Hoermann)
    "Es werden Milliarden Dollar in die USA fließen, großteils aus Ländern, die die USA über viele Jahre hinweg ausgenutzt und darüber gelacht haben", schrieb er in Großbuchstaben.
    Trump hatte die neuen Zölle in der vergangenen Woche per Dekret angeordnet. Die EU-Kommission interpretierte die Frist bis zuletzt anders und ging von einem Inkrafttreten erst am Freitag (8. August) aus. Warum beide Seiten bis zuletzt keine einheitliche Linie bei der Kommunikation des Startdatums gefunden haben, blieb unklar. 

    Abgaben von 15 Prozent auf die meisten Produkte

    Für die meisten Produkte aus der EU gilt ein Aufschlag von 15 Prozent. Bei Stahl- und Aluminiumimporten bleibt es bei den Sonderabgaben in Höhe von 50 Prozent. Ökonomen warnen davor, dass die Zölle die Industrie in Europa spürbar bremsen könnten.
    Die EU-Kommission hatte unlängst eine neue Grundsatzvereinbarung mit ihren amerikanischen Handelspartnern erzielt: Damit wurde der Zollsatz auf 15 Prozent reduziert, nachdem Trump Wochen zuvor per Brief einen Abgabensatz von 30 Prozent auf die meisten EU-Exporte in die USA in Aussicht gestellt hatte.
    Die EU hatte zudem große Investitionen in den USA zugesichert. Sollten europäische Unternehmen nicht wie erwartet investieren, droht US-Präsident Trump mit Aufschlägen sogar von 35 Prozent.

    Zölle auch für andere Staaten

    Auch für rund 70 weitere Staaten sind neue US-Zölle in Kraft. Die Schweiz, China und Mexiko sowie weitere Länder verhandeln derzeit weiter mit der US-Regierung über ihre jeweiligen Sätze.
    Diese Nachricht wurde am 07.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.