Freitag, 10. Mai 2024

Kairo
Neue Verhandlungen über Waffenruhe im Gazastreifen

In Kairo laufen neue Verhandlungen über eine Feuerpause im Gaza-Krieg und einen Austausch weiterer Geiseln der Hamas gegen palästinensische Häftlinge in Israel. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, trafen in der ägyptischen Hauptstadt Vertreter der USA, Israels, Katars und Ägyptens zu Gesprächen zusammen.

14.02.2024
    Palästinenser stehen inmitten der Trümmer von Zelten und Gebäuden in Rafah.
    Palästinenser stehen inmitten von Trümmen in Rafah. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Fatima Shbair)
    Beteiligt sind demnach der Chef des US-Auslandsgeheimdienstes CIA, Burns, der Chef des israelischen Geheimdienstes Mossad, Barnea, und der katarische Ministerpräsident Al-Thani.
    Wegen der israelischen Vorbereitungen für einen großangelegten Militäreinsatz in Rafah im Süden des Gazastreifens erhöht die internationale Gemeinschaft derzeit den Druck auf Israel, in eine Waffenruhe mit der Hamas einzuwilligen. Derzeit befinden sich noch 134 Menschen in der Gewalt der Hamas, von denen aber nach israelischer Schätzung mindestens 30 nicht mehr am Leben sind.

    Baerbock: Menschen im Gazastreifen können sich nicht in Luft auflösen

    Bundesaußenministerin Baerbock mahnte abermals den Schutz der Zivilbevölkerung im südlichen Gazastreifen an. Die Menschen dort könnten sich nicht einfach in Luft auflösen, sagte Baerbock bei einem Treffen mit dem Außenminister der Palästinensischen Autonomiebehörde, Maliki, in Berlin. Sie sei wegen der Ankündigung einer großflächigen Bodenoffensive in Rafah durch die israelische Regierung ganz besonders besorgt. Maliki forderte Israel auf, auf eine Offensive in Rafah zu verzichten. Baerbock reist morgen zum fünften Mal nach Israel seit dem Überfall der Hamas auf das Land.

    Offenbar Zeltstädte für Flüchtlinge geplant

    Israel schlug einem Medienbericht zufolge die Errichtung ausgedehnter Zeltstädte für Zivilisten im Süden des Gazastreifens vor. Hintergrund sind Pläne zur Evakuierung Rafahs.
    Wie die Zeitung "Wall Street Journal" unter Berufung auf Quellen in Ägypten berichtet, sieht Israels Vorschlag die Einrichtung von 15 Lagern mit jeweils rund 25.000 Zelten im südwestlichen Teil des abgeriegelten Küstengebietes vor.
    Das an Rafah grenzende Ägypten wäre demnach für die Einrichtung der Lager und der Feldlazarette zuständig. Über eine Reaktion Kairos war zunächst nichts bekannt. In der Region halten sich Hunderttausende palästinensische Binnenflüchtlinge auf.

    Kämpfe im Gazastreifen halten an

    Aus dem Gazastreifen und dem israelisch-libanesischen Grenzgebiet werden weitere Kämpfe gemeldet. Nach Angaben der von der militant-islamistischen Hamas kontrollierten Behörden im Gazastreifen tötete ein israelischer Scharfschütze mindestens drei Palästinenser und verletzte zehn weitere auf dem Gelände des Nasser Krankenhauses in der südlichen Stadt Chan Yunis. Bei einem israelischen Luftangriff wurden zudem zwei Mitarbeiter von "Al-Dschasira" schwer verletzt, wie der arabische Fernsehsender mitteilte.
    Im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon gab es heute weitere Kämpfe. Die militant-islamistische Hisbollah schoss nach israelischen Angaben mit Panzerabwehrraketen auf die Grenzstadt Schmona. Dabei wurden zwei Menschen schwer verletzt. Die israelische Armee attackierte daraufhin Ziele der Hamas im Süden des Libanon aus der Luft und vom Boden.
    Diese Nachricht wurde am 13.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.