USA
Neuer Direktor ändert CIA-Einschätzung zu Corona-Ursprung

Ist das Coronavirus von einem Tier auf den Menschen übergesprungen - oder kommt es aus einem chinesischen Labor? US-Geheimdienste sind unentschlossen. Trumps neuer CIA-Direktor hat sich jetzt festgelegt.

    CIA-Direktor John Ratcliffe
    CIA-Direktor John Ratcliffe (Alex Brandon/AP/dpa)
    Der neue Direktor des Auslandsgeheimdienstes CIA, Ratcliffe, hat als eine seiner ersten Amtshandlungen die Einschätzung seiner Behörde zum Ursprung des Coronavirus geändert.
    Demnach geht die Behörde nach Angaben eines Sprechers nun offiziell davon aus, dass eine Laborpanne wahrscheinlicher ist als ein natürlicher Ursprung. Allerdings heißt es ausdrücklich, diese Einschätzung werde "mit geringem Vertrauen" vorgenommen ("with low confidence"). Die These eines natürlichen Ursprungs wird keinesfalls verworfen, sondern gilt weiterhin ebenfalls als plausibel.

    Geheimdienste sind uneinig über Ursprung des Virus

    Die CIA hatte zuvor die Position vertreten, dass es nicht ausreichend Informationen gebe, um zu beurteilen, ob das Virus von einem Tier auf einen Menschen übergesprungen sei - oder auf eine Panne in einem chinesischen Labor zurückgeht. Ratcliffe dagegen hatte in der Vergangenheit die Labortheorie vertreten und Peking vorgeworfen, den Ursprung des Virus zu verschleiern. Der ehemalige Kongressabgeordnete aus Texas wurde am Donnerstag vereidigt.
    Unter den US-Geheimdiensten herrscht Uneinigkeit über den Ursprung des Virus. Einige US-Behörden sind nach wie vor der Ansicht, dass das Virus wahrscheinlich auf natürliche Weise übertragen wurde, andere sind unentschlossen oder gehen von einer Laborpanne aus.
    Trump gibt sich hingegen überzeugt, dass das Virus auf eine Panne in einem Labor der chinesische Stadt Wuhan zurückgeht. China hat Vorwürfe zu einem möglichen Laborunfall stets zurückgewiesen.
    Diese Nachricht wurde am 26.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.