Schmalere Tasten
Neuer Flügel für kleinere Hände an der Musikhochschule Innsbruck

An der Musikhochschule in Innsbruck gibt es jetzt einen Flügel mit schmaleren Tasten. So soll es Menschen mit kleineren Händen ermöglicht werden, sich künstlerisch voll zu entfalten.

    Hand einer jungen Pianistin die auf der Klaviatur eines Flügels spielt.
    An einer normalen Klaviatur können viele Frauen für manche Stücke nicht weit genug greifen. (picture alliance / imageBROKER / Olaf Krüger)
    Die normale Klaviatur am Flügel ist für manche Pianisten und viele Pianistinnen zu groß. Menschen mit kleinen Händen haben Mühe, weit zu greifen, zum Beispiel bei Akkorden. Besonders Frauen sind häufig im Nachteil - auch, weil viele Stücke aus einer Zeit stammen, in der vor allem Männer für Männer komponierten.
    Der österreichische Sender ORF zitiert die Klavierlehrerin Annette Seiler mit den Worten, die Spannweite zwischen Daumen und kleinem Finger sei bei Männern durchschnittlich um mehr als zwei Zentimeter größer als bei Frauen. Das benachteilige die Frauen auch bei Wettbewerben. Es sei erwiesen, dass bei einem "weitgriffigem Repertoire" Männer dreieinhalbmal häufiger gewännen als Frauen. Seiler setzt sich deshalb für die Verbreitung der schmaleren Tasten ein.
    Europaweit gibt es nur vier Exemplare dieses besonderen Musikinstruments. In Deutschland gibt es an den Hochschulen in Stuttgart und Nürnberg einen Flügel mit einer verkleinerten Tastatur.
    Diese Nachricht wurde am 20.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.