Noch ist Andreas Dittmer Nationaltrainer im kanadischen Kanu-Verband. Zum 1. Oktober wird er aber dann als Bundestrainer für den Bereich der Canadierherren nach Deutschland zurückkehren. "Deutschland liegt mir am Herzen, da sind meine Wurzeln", sagte Dittmer im Dlf. Zudem schätze er die professionellen Strukturen, unter denen "man sehr erfolgreich sein kann."
Diese Strukturen kennt Dittmer aus seiner langen Zeit in der deutschen Nationalmannschaft sehr genau. In seiner aktiven Karriere gewann der 48-Jährige drei olympische Goldmedaillen, dazu jeweils einmal Silber und Bronze. Außerdem wurde er achtmal Weltmeister im Einer-Canadier beziehunsgweise Zweier-Canadier.
"Die internationale Konkurrenz ist stark"
Olympische Medaillen sind auch das Ziel für die verschobenen Spiele 2021 in Tokio. "Dass das schwer wird, hat man im letzten Jahr gesehen, als die deutschen Canadierfahrer mit zwei vierten Plätzen neben dem Podium standen. Die internationale Konkurrenz ist sehr stark, aber ich bin auch frohen Mutes, dass auch für den nächsten Olympiazyklus sehr gute Leistungen möglich sind", sagte Dittmer.
Der gebürtiger Neustrelitzer tritt die Nachfolge von Ralph Welke an, der eigentlich nach den olympischen Spielen in diesem Jahr aufhören wollte. Nach der Verschiebung der Spieler hatte er sich dennoch für den Rücktritt entschieden.
Damit hat Dittmer nun aber weniger als ein Jahr Zeit, sein Team auf Olympia vorzubereiten. "Es wird schwierig, aber ich kenne einige Athleten sehr gut", gibt er sich dennoch zuversichtlich. "Ich glaube, dass meine Philosophie und die von Ralph Welke gar nicht so weit auseinanderliegen und so kann es auch mit einer kurzfristigen Vorbereitung funktionieren, sollten die olympischen Spiele stattfinden."
Planung auf Spiele ausgerichtet
Die Planung sei zumindest auf einen pünktlichen Start der Spiele ausgerichtet, so Dittmer. "Ich habe dann nur eine ganz kurze Zeit, die Sportler kennenzulernen und dann geht es ab spätestens Oktober direkt los mit der Vorbereitung auf die olympischen Spiele." Bis dahin hoffe Dittmer noch, dass Reisen möglich sind, sodass sich das Team in wärmeren Regionen auf Tokio vorbereiten kann.
In Sachen Corona setzt Dittmer sein Vertrauen in den Verband und den DOSB. "Sofern die Sicherheit gewährleistet ist, bin ich sicher, dass wir nach Tokio fahren", sagt er. "Ich denke, dass die Athleten da auch ein Mitspracherecht haben und alle Beteiligten im Leistungssport die richtige Entscheidung treffen." Das letzte Wort hätten aber die Sportler selbst, so Dittmer. "Meine Aufgabe ist es, die Sportler auf den Punkt fit zu machen und dazu gehört, dass die Athleten wollen. Deshalb werde ich der Meinung der Athleten alles unterordnen."