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Neuer Präsident des Afrikanischen Fußballverbands
Ahmad Ahmad feiert einen „süßen Sieg“

Nach 29 Jahren hat der afrikanische Fußballverband (CAF) einen neuen Präsidenten: Ahmad Ahmad. Er folgt auf Issa Hayatou, dem ein Verfahren droht. Bei der Wahl holte Ahmad 34 von 54 Stimmen.

Von Jürgen Stryjak | 16.03.2017
    Der FIFA-Funktionär und Chef des afrikanischen Fußballverbands CAF, Issa Hayatou
    Nach 29 Jahren ist Issa Hayatou als Präsident des afrikanischen Fußballverbands, CAF, abgewählt worden. (dpa/picture alliance/EPA FILE)
    Ahmad Ahmad ist 57 Jahre alt und Vater von zwei Kindern. In früheren Jahren war er zuerst als Fußballspieler und Trainer aktiv, wechselte dann aber in die Politik und diente als Sportminister in der madagassischen Regierung. Seit 2003 steht er dem Fußballverband von Madagaskar vor. Bei der Präsidentenwahl der afrikanischen Fußballkonföderation galt Ahmad Ahmad noch vor Monaten unter den Kandidaten eher als Außenseiter.

    Er schaffte es allerdings sich als jemand zu präsentieren, mit dem die Konföderation nichts weniger als eine neue Ära beginne könne. Während des Wahlkampfes lautete seine Twitter-Hashtag #togetherforchange, "gemeinsam für den Wandel". Er kündigte an, dass er die Konföderation modernisieren wolle. Das behalte nicht nur eine Verwaltungsreform, vor allem müsste für mehr finanzielle Transparenz gesorgt werden. "Wenn man etwas anpacken will", erklärte Ahmad Ahmad, "dann muss man auch daran glauben, dass man es schafft. Wenn ich nicht überzeugt davon wäre, dass ich es schaffe, würde ich nicht antreten."

    Duibioses Geschäft um TV-Rechte
    Offensichtlich war es für den neuen Präsidenten im Wahlkampf von Vorteil, dass seinem Vorgänger Issa Hayatou ein Verfahren droht: die ägyptische Wettbewerbsbehörde untersucht gerade ein Geschäft der Konföderation mit einem französischen Sportrechtehändler. Bei dem Deal wurden für rund eine Milliarde US-Dollar unter anderem Fernsehübertragungsrechte verkauft, ohne, dass andere Angebote geprüft wurden.

    Unter seiner Führung werde Afrikas Fußballverband bald schon neue Ethikregeln, versprach Ahmed Ahmed. Der afrikanische Fußball dürfe nicht von Banditen verwaltet werden. Bei der Präsidentenwahl erhielt er 34 von 54 Stimmen. Wenn man viele Jahr lang hart gearbeitet habe und am Ende erfolgreich sei, sagte der frisch gewählte Präsident, dann sei das ein süßer Sieg. Sein Vorgänger Issa Hayatou hatte das Amt 29 Jahre inne.