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Neues beim Dualen System

Die Themen: Die geplante Neustrukturierung des Abfallunternehmens Duales System Deutschland sowie die Lage beim Autohersteller Opel.

    Im HANDELSBLATT heißt es:

    "Der Vorstoß des Kartellamts zur Veränderung des DSD-Aktionärskreises ändert nichts an der Sache. Im Gegenteil: Ausgerechnet die großen Handels- und Konsumgüterkonzerne sollen ausscheiden. Dabei waren sie es, die bislang im DSD auf möglichst niedrige Lizenzgebühren drängten. Einziger Lichtblick: Angesichts der neuen Konkurrenten Landbell und Interseroh wird sich das DSD am Ende vielleicht doch noch dazu durchringen, die teure Getrenntsammlung an den Nagel zu hängen."

    Weniger skeptisch äußert sich DIE WELT:

    "Für das Kartellamt ist das Einknicken des Müll-Goliaths ein großer Erfolg - zumal die kleine Bonner Behörde im Kampf gegen die Energieriesen wenig vorweisen kann. Für das DSD ist die erklärte Abkehr vom monopolistischen Dasein verkraftbar. Mit mehr als 90 Prozent Marktanteil bleibt das Unternehmen der große Player beim Verpackungsmüll, vergleichbar mit Post oder Bahn auf ihren Märkten. Dennoch ist durch diese Entscheidung ein wichtiger Schritt zu mehr Wettbewerb auf dem Entsorgungsmarkt getan. Auch für die Verbraucher ist das eine gute Nachricht. Sie können auf sinkende Preise hoffen."

    Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG geht auf die Situation beim Automobilhersteller Opel ein und schreibt:

    "Opel hat eine hausgemachte Krise. Bei deren Lösung geht es aber nicht um Opel allein, sondern auch um die Zukunft des Automobilstandortes Deutschland. Der hat viel zu bieten: verläßliche und erstklassig ausgebildete Fachkräfte, kaum Streiks, große Investitionssicherheit und hohe Innovationskraft. Er hat aber auch hohe Kosten und starre Regularien. Daran sollten alle Beteiligten in diesen dramatischen Tagen denken, da in Rüsselsheim um die Zukunft von Opel und in Wolfsburg um die von VW gekämpft wird."

    Zu den geplanten Sparmaßnahmen des Opel-Mutterkonzerns General Motors bemerkt die italienische Zeitung LA REPUBBLICA:

    "Die Entscheidung zum Personalabbau in Europa wird schwere Folgewirkungen für das Deutschland von Bundeskanzler Gerhard Schröder haben. Sie wird die Unruhe wegen der Arbeitslosigkeit vergrößern. Und sie wird Auswirkungen auf die sozialen und wirtschaftlichen Aussichten sowie den gegenwärtigen Tarifstreit bei Volkswagen haben."