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Neues für junge Ohren
Für Kinder? Nicht leicht!

Märchen sind zwar noch nicht ganz out, doch in heutigen Kinderopern stehen oft aktuelle Probleme aus dem Alltag von Kindern und Jugendlichen im Mittelpunkt. Einfach ist das nicht, denn das junge Publikum ist sehr kritisch.

Von Magdalene Melchers | 24.03.2014
    Humperdincks „Hänsel und Gretel“ stand lange Zeit konkurrenzlos auf den Theaterspielplänen, wenn es um Familien mit Kindern als Zuschauer ging. Heute greifen zeitgenössische Komponistinnen und Komponisten für Musiktheaterproduktionen eher Alltagsprobleme von Kindern und Jugendlichen auf, etwa das Leben in Patchworkfamilien oder Fragen der Identität. Das „Netzwerk junge Ohren“ ermittelt Qualitätskriterien und vergibt europaweit Preise für neue Werke; darüber hinaus werden bei Symposien Erfahrungen ausgetauscht und Konsequenzen gezogen. Allerdings: Nicht jeder, der eine Kinderoper geschrieben hat, ist ein Experte für diesen Bereich. Und angesichts der vielfältigen Vorlieben und inhaltlichen Vorstellungen sind die Ansprüche des jungen Publikums keineswegs leicht zu erfüllen. Das reagiert sofort auf die Inszenierung: gefällt das Stück nicht, lässt die Aufmerksamkeit bereits während der Aufführung spürbar nach.