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Flüchtlingsunglück
Neun Überlebende festgenommen

Nach dem Bootsunglück vor der griechischen Küste sind neun der Überlebenden festgenommen worden.

    Zahlreiche Menschen schlafen mit dünnen Decken zugedeckt in einem Lagerhaus im Hafen der Stadt Kalamata.
    Überlebende des Bootsunglücks schlafen in einem Lagerhaus im Hafen der Stadt Kalamata. (Thanassis Stavrakis/AP/dpa)
    Laut griechischer Küstenwache werden sie verdächtigt, dem Schleuserring anzugehören, der die Fahrt über das Meer arrangiert habe. Es handele sich um ägyptische Staatsbürger. Unter ihnen sei auch der Kapitän des Fischerbootes, das gestern vor der Halbinsel Peloponnes unterging.
    Am Tag nach dem Kentern des Bootes gibt es keine Hoffnung mehr, weitere Überlebende zu finden. 104 Menschen konnten gerettet werden, es wurden 78 Leichen geborgen. An Bord sollen sich etwa 500 Flüchtlinge befunden haben. In der Hafenstadt Kalamata spielten sich tragische Szenen ab. Viele der überlebenden Migranten suchten dort nach ihren Angehörigen. Verzweifelt hielten sie den Hilfskräften Handyfotos der Betreffenden vor, meist ohne Erfolg.
    Bundesinnenministerin Faeser sagte, man dürfe angesichts dieser Not nicht abstumpfen, sondern müsse beharrlich weiter daran arbeiten, legale Migrationswege zu schaffen. Wenn Menschen anhand von klaren Kriterien nach Deutschland kämen, werde das Geschäftsmodell der Schleuser zerstört.
    Diese Nachricht wurde am 15.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.