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Neuordnung der Staatsfinanzen
SPD und Grüne einig über "Soli"-Zukunft

Die Ministerpräsidenten von SPD und Grünen haben sich auf eine gemeinsame Linie zur Zukunft des Solidaritätszuschlags geeinigt. Auf einem Spitzentreffen in Düsseldorf wurde vereinbart, dass die Einnahmen verstärkt dem Westen Deutschlands zugutekommen sollen.

24.11.2014
    Schild der "Straße der Deutschen Einheit" in Wolmirstedt (Sachsen-Anhalt).
    Zwischen Ost und West gibt es auch 25 Jahre nach der Einheit noch wirtschaftliche Unterschiede (dpa / picture-alliance / Jens Wolf)
    Nach dem Willen von Rot-Grün sollen die Milliardeneinnahmen aus dem "Soli" ab 2020 nicht ersatzlos wegfallen, sondern in die Einkommens- und Körperschaftssteuer für Bund, Länder und Kommunen integriert werden. Das hätte zur Folge, dass das Geld, das bisher vorwiegend an die ostdeutschen Länder geht, nach einem neuen Schlüssel unter allen Bundesländern aufgeteilt würde.
    Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) bezeichnete dies als derzeit "einzig erkennbare sinnvolle Lösung". Seiner Ansicht nach können auf diese Weise strukturschwache Regionen nach vorne gebracht und Konflikte beim Länderfinanzausgleich gelöst werden.
    "Massive Steuererhöhung"
    Bayerns Finanzminister Söder lehnt das Modell allerdings ab. Er stehe einer Übernahme des Soli in die Einkommenssteuer skeptisch gegenüber, sagte der CSU-Politiker in München. Das käme einer massiven Steuererhöhung gleich.
    Das Modell soll am kommenden Donnerstag auf der Ministerpräsidentenkonferenz in Potsdam vorgelegt werden. Der derzeitige Länderfinanzausgleich läuft 2019 aus.
    (tj/pg/ion/lob)