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Newsblog zum Coronavirus
+++ die Entwicklungen vom 12. und 13. März +++

In Dresden sind bei Protesten gegen die Corona-Politik zwölf Polizisten verletzt worden. Ein Fernsehteam des Südwestrundfunk ist in Stuttgart nach dem Ende einer Demo gegen Corona-Maßnahmen angegriffen worden. Italien will bis September mindestens 80 Prozent der Bevölkerung gegen das Coronavirus geimpft haben. Weitere Entwicklungen im Newsblog.

12.03.2021
    Demonstranten und Polizisten stehen während einer Kundgebung am Congresszentrum.
    In Dresden haben Demonstranten Polizisten angegriffen. (dpa-Zentralbild)
    Die aktuellen Entwicklungen finden Sie hier in unserem Newsblog.
    Samstag, 13. März
    +++ Italien will bis September mindestens 80 Prozent der Bevölkerung gegen das Coronavirus geimpft haben. Nach Angaben der Regierung hat der neue Corona-Beauftragte Figliuolo einen Plan vorgelegt, demzufolge die Zahl der täglich verimpften Dosen auf 500.000 gesteigert werden soll. Das Land hat rund 60 Millionen Einwohner.
    +++ In Frankreich ist die Zahl der registrierten Neuinfektionen innerhalb eines Tages auf 29.759 gestiegen. Das geht aus Daten des Gesundheitsministeriums hervor. Gestern waren 25.229 neue Fälle verzeichnet worden. Die Zahl der Menschen, die an oder mit dem Virus starben, stieg um 169 auf insgesamt 64.978.
    +++ In Norwegen werden drei Personen im Krankenhaus wegen Blutgerinnseln behandelt, nachdem sie kürzlich mit dem Astrazeneca-Impfstoff geimpft worden waren. Das teilten die Gesundheitsbehörden mit. Ihren Angaben zufolge handelt es sich um Beschäftigte des Gesundheitswesens, alle sind jünger als 50 Jahre. Es sei unklar, ob ein Zusammenhang mit der Impfung bestehe, hieß es.
    +++ In Dresden sind bei Protesten gegen die Corona-Politik zwölf Polizisten verletzt worden. Das teilte die Polizeidirektion Dresden am Abend nach dem Einsatz mit. Zudem wurden bisher 47 Straftaten registriert - unter anderem wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und Beleidigung.
    +++ Ein Fernsehteam des Südwestrundfunk ist in Stuttgart nach dem Ende einer Demo gegen Corona-Maßnahmen angegriffen worden. Wie ein Sprecher der Polizei sagte, ist das Team mit einem Gegenstand beworfen worden. Verletzt worden sei niemand. Ein Sprecher des SWR bestätigte den Vorfall. Die Polizei habe den Angriff gesehen und sei auf den Mann zugegangen, so der Sprecher des SWR. Eine Anzeige des Teams sei deshalb nicht erfolgt. Inwiefern sich der Demo-Teilnehmer wegen des Angriffs verantworten muss, konnte der Polizeisprecher zunächst nicht sagen. Das Fernsehteam sei zudem wiederholt verbal angegangen worden.
    +++ In mehreren Städten hat es heute wieder Demonstrationen gegen die Corona-Politik der Regierung gegeben. In Dresden versammelten sich trotz des Verbots einer "Querdenken"-Demonstration mehrere Hundert Personen. Sie trafen sich größtenteils vor dem Kongresszentrum, wo eine als rechts geltende Gruppierung eine Kundgebung angemeldet hatte. Aktionen gab es auch in Berlin, München, Hannover und Düsseldorf.
    +++ Österreich wartet mit Lockerungen von Corona-Maßnahmen weiter ab. Bei Gesprächen zwischen der Regierung und den Bundesländern am Montag seien entgegen früherer Ankündigungen keine Entscheidungen zur Öffnung von Gastronomie oder Veranstaltungen zu erwarten, hieß es aus dem Kanzleramt. Die Regierung wolle die Situation erst noch weiter beobachten. Die Zahl der täglichen Neuansteckungen steigt seit rund zwei Wochen an.
    +++ Während für Millionen Menschen in Italien ab Montag wieder ein strikter Lockdown gilt, gibt es in Südtirol vorsichtige Öffnungsschritte. Ab Montag können Kinder in der ganzen Provinz wieder Kitas und Grundschulen besuchen, wie die Landesverwaltung mitteilte. Auch Friseure und Kosmetiksalons dürfen wieder öffnen. Eine Woche später darf auch der Handel wieder loslegen.
    +++ Österreich, Tschechien, Bulgarien, Slowenien und Lettland zeigen sich unzufrieden über die Impfstoff-Verteilung in der EU. Die Regierungschefs der Länder äußern ihre Bedenken in einem Schreiben an Kommissionschefin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel. Der österreichische Kanzler Sebastian Kurz erklärte auf Twitter, die fünf Staaten forderten Gespräche, um eine "europäische Lösung" zu erreichen. Er hat die Aufteilung der Vakzine auf die EU-Länder als ungerecht kritisiert.
    +++ In mehreren deutschen Städten haben tausende Menschen gegen die Corona-Maßnahmen protestiert, darunter in Dresden, Berlin und Düsseldorf. In München wurde die Demo nach Angaben der Polizei wegen mehrerer nicht eingehaltener Auflagen beendet. So sei die zugelassene Teilnehmerzahl überschritten worden. Zudem wurde die Maskenpflicht vielfach ignoriert.
    +++ Die Direktorin der Welthandelsorganisation WTO, Okonjo-Iweala, hat Erleichterungen für die Versorgung ärmerer Länder in der Coronakrise gefordert. Die WTO-Direktorin sagte der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", es gebe weltweit mehr als 130 Staaten ohne eine einzige Dosis Impfstoff. Dieser Mangel sei auch darauf zurückzuführen, dass 59 Staaten Exportbeschränkungen verhängt hätten.
    +++ Trotz schlechten Wetters mit Sturmböen und Schauern sind viele Skifahrer im sauerländischen Winterberg unterwegs. Die verfügbaren Tickets für das erste Ski-Wochenende des Jahres seien vollständig ausgebucht - zumindest tagsüber, sagte ein Sprecher der Wintersport-Arena Sauerland, ein Zusammenschluss der Skigebiete in der Region. "Das zeigt: Die Menschen wollen raus und mal wieder in den Schnee." Allerdings sei das Gebiet weit davon entfernt, voll zu sein. Unter Corona-Beschränkungen darf nur eine limitierte Zahl an Besuchern mit Vorausbuchung Skifahren.
    +++ Mehrere hundert Menschen haben sich nach einem Aufruf der Bewegung "Querdenken" in Berlin zu einer Demonstration gegen die Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie versammelt. Bei einer Kundgebung am frühen Nachmittag vor dem Bundesgesundheitsministerium protestierten die Teilnehmer gegen Grundrechtseinschränkungen. Einige von ihnen trugen keinen Mund-Nase-Schutz. Polizisten schätzten die Zahl der Teilnehmer auf bis zu 1.200. Auch an anderen Orten in Berlin sollte es im Laufe des Nachmittags Versammlungen geben.
    +++ Die französische Regierung hofft darauf, bis Mitte April mehr als zehn Millionen Menschen im Land gegen das Coronavirus geimpft zu haben. "Wir haben uns das Ziel von zehn Millionen Impfungen bis 15. April gesetzt und ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass wir es übertreffen", sagte Regierungschef Castex beim Besuch eines Impfzentrums im westfranzösischen Saint-Maixent-l'Ecole.
    Corona-Lockdown in Paris.
    Corona-Lockdown in Paris. (imago images / Hans Lucas)
    +++ China will bis Ende dieses oder Mitte nächsten Jahres 70 bis 80 Prozent seiner Bevölkerung gegen das Coronavirus impfen und so die sogenannte Herdenimmunität erreichen. Der Leiter des Zentrums für Krankheitskontrolle, Gao Fu, sagte im staatlichen Fernsehsender CGTN, für die Impfung von 900 Millionen bis einer Milliarde Menschen stünden derzeit vier Vakzine zur Verfügung. "Wir hoffen, dass China beim Erreichen der Herdenimmunität führend in der Welt sein kann", sagte er. Bis Ende Februar wurden in China 52,5 Millionen Menschen geimpft. Die Impfkampagne lief bisher langsamer als in mehreren anderen Ländern wie den USA. China hat bisher schätzungsweise zehnmal mehr Impfstoffe ins Ausland geliefert, als im eigenen Land angewendet.
    +++ In Duisburg haben Menschen ein Corona-Testergebnis erhalten, obwohl sie noch gar nicht getestet waren. Auf Grund eines Anwenderfehlers sei es zu einer Übermittlung von fehlerhaften Testergebnissen gekommen, teilte die Feuerwehr am Samstag mit. Betroffene wurden gebeten, an ihrem vereinbartem Test-Termin festzuhalten und die Nachricht zu ignorieren. Es werde mit Hochdruck an der Behebung des Problems gearbeitet.
    +++ Wegen drastischer Lieferprobleme des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca stoppt Thüringen vorerst die Terminvergabe für Impfungen und verschiebt den Start von Impfungen bei Hausärzten. Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) bezeichnete die angekündigte Lieferkürzung als "absolut inakzeptabel".
    +++ Indien beginnt in der kommenden Woche mit einer eingehenden Untersuchung zu möglichen gefährlichen Nebenwirkungen des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca. Hintergrund seien Befürchtungen mehrerer europäischer Länder, wonach der Impfstoff Blutgerinnsel auslösen könnte, sagte ein Sprecher der indischen Corona-Taskforce der Nachrichtenagentur AFP. In Indien habe es bisher aber noch keine Berichte über solche Blutgerinnsel gegeben.
    Mehr Informationen über den Impfstoff von Astrazeneca finden Sie hier.
    +++ Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat ein Ende der Kontrollen an den Grenzen zu Österreich, Tschechien und der Slowakei gefordert. "Das einseitige Herunterlassen von Schlagbäumen ist zu keiner Zeit ein gutes Signal, in Corona-Zeiten aber ist es vollkommen kontraproduktiv", sagte Hauptgeschäftsführer Genth der "Heilbronner Stimme". Die Grenzkontrollen dürften nicht über den 17. März hinaus verlängert werden, forderte er.
    Corona-Pandemie: Kontrollen an der Grenze zu Österreich.
    Corona-Pandemie: Kontrollen an der Grenze zu Österreich. (www.picturedesk.com)
    +++ In Deutschland sind innerhalb eines Tages 12.674 neue Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Das sind 3.117 mehr als vor einer Woche. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts stieg die Sieben-Tage-Inzidenz weiter auf 76,1. Am Vortag hatte dieser Wert 72,4 betragen. In Deutschland hat lediglich Schleswig-Holstein mit 48,6 eine 7-Tage-Inzidenz, die knapp unter dem politischen Wert von 50 liegt, ab dem weitere Lockerungen möglich sind. Am höchsten sind die Werte in Sachsen (100,5) und Thüringen (152,1).
    +++ In der Corona-Pandemie haben die deutschen Gerichte im vergangenen Jahr in mehr als 10.000 Verfahren die Verordnungen von Bund, Ländern und Gemeinden überprüft. Das geht aus Zahlen des Deutschen Richterbundes hervor, über die mehrere Medien berichteten.
    +++ In Russland ist die Zahl der Coronavirus-Neuinfektionen mit 9.908 Personen weiter unter der Marke von 10.000 geblieben. Die Gesamtzahl der positiv auf den Virus getesteten Menschen steigt damit auf 4,38 Millionen, wie die zuständige Behörde mitteilte. An oder mit dem Virus sind binnen 24 Stunden 475 Menschen gestorben, die Zahl der Todesfälle beläuft sich damit auf 91.695.
    +++ Im Zusammenhang mit der Maskenaffäre haben CDU-Politiker Vorwürfe zurückgewiesen, es handele sich bei den Verfehlungen um ein strukturelles Problem in der Union.
    Mehr zur Maskenaffäre finden Sie hier.
    +++ Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) hat sich für den holprigen Start der Corona-Impfungen entschuldigt. "Am 4. Januar ist die Hotline an den Start gegangen. Da haben am ersten Tag 200.000 Menschen angerufen. Unter dieser Last ist die Hotline zusammengebrochen", sagte sie den "Potsdamer Neuesten Nachrichten". "Dass so viele alte Menschen tagelang, von morgens bis abends, am Telefon sich die Finger wund gewählt haben, tut mir aufrichtig leid. Einen schlimmeren Start hätte man kaum hinlegen können." Nun bekämen alle über 80-Jährigen schrittweise einen Brief mit einer Sonderrufnummer, es gebe Online-Buchungen und die Kommunen würden stärker eingebunden.
    +++ Die Gemeinde des Berliner Doms fürchtet wegen Einnahmeverlusten durch die Corona-Pandemie um die Zukunft des Wahrzeichens in der Hauptstadt. Wenn sich bis Anfang nächsten Jahres nicht grundlegend etwas ändere, wisse sie nicht, "was mit dem Dom passiert", sagte Dompredigerin Petra Zimmermann dem Berliner "Tagesspiegel". Die berühmte Kirche an der Berliner Museumsinsel finanziert sich vor allem durch eine Eintrittsgebühr sowie Konzerte und Veranstaltungen, die derzeit nicht stattfinden können.
    Der Berliner Dom, aufgenommen während der Corona Krise. 
    Der Berliner Dom, aufgenommen während der Corona Krise.  (picture-alliance/dpa/Michael Kappeler)
    +++ In den USA verzeichnen die Gesundheitsbehörden mindestens 68.698 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das ergibt eine Zählung der Nachrichtenagentur Reuters auf Basis offizieller Daten. Insgesamt haben sich seit Ausbruch der Seuche 29,39 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus steigt um mindestens 1743 auf 533.018. Die USA sind weltweit das mit Abstand am stärksten von der Pandemie betroffene Land.
    +++ Auf den Philippinen ist erstmals die in Brasilien entdeckte hochansteckende Coronavirus-Variante nachgewiesen worden. Ein Filipino, der aus Brasilien zurückkehrte, sei positiv auf die P.1 Brasilien-Variante getestet worden, teilte das Gesundheitsministerium in einer Erklärung mit. Zudem seien 98 Ansteckungen mit der P.3 Variante, die zum ersten Mal Anfang des Monats in dem südostasiatischen Land entdeckt wurde, registriert worden.
    +++ Der Pharmakonzern Astrazeneca kürzt erneut seine Lieferung von Corona-Impfstoff an die Europäische Union. Statt der zuletzt anvisierten 220 Millionen Dosen sollen nur noch 100 Millionen bis zur Jahresmitte an die EU-Staaten gehen. Der deutsche Anteil daran liegt rechnerisch bei etwa 19 Millionen.
    +++ Die Bundesregierung strebt an, dass sich Deutschland ab 2022 selbst mit Impfstoff versorgen kann. Das sagte der Impfstoffbeauftragte der Regierung, Krupp (SPD), der Funke-Mediengruppe. Dafür werde eine Taskforce bis Mai ein Konzept zu Produktionskapazitäten in Deutschland ab 2022 erstellen. Dabei baue er besonders auf die deutschen Hersteller Biontech und Curevac. "Wir brauchen ein Netzwerk von Unternehmen, die die verschiedenen Produktionsschritte machen."
    Mehr zum Thema Impfen gegen das Coronavirus finden Sie hier.
    Ein Arzt wird am Universitätsklinikum Essen mit dem Impfstoff von Moderna gegen Covid-19 geimpft.
    Coronavirus - Impfungen bei Ärzten und Pflegern (picture-alliance / dpa / Rolf Vennenbernd)
    +++ Die wegen der Corona-Krise seit Monaten in Hamburg festsitzenden Seeleute aus dem Pazifikstaat Kiribati haben ihre Regierung aufgefordert, den Umgang mit der Pandemie zu ändern. "Wir sind sehr in Sorge, ob wir künftig wieder Arbeit bekommen", sagte Kapitän Tekemau Kiraua. Denn "wenn unsere Regierung so weitermacht und ihr Verhalten im Umgang mit der Corona-Pandemie nicht grundlegend ändert, werden sich die Reedereien nach anderen Leuten umsehen." Kiribati gilt als eines der wenigen coronafreien Länder. Der pazifische Inselstaat hatte seine Grenzen allerdings auch für eigene Landsleute geschlossen, um ein Einschleppen des Coronavirus zu verhindern.
    +++ Bundestagspräsident Schäuble (CDU) befürwortet eine zügige Impfung von Olympia-Teilnehmenden gegen Corona, sobald die Impfstoff-Situation es zulässt. Er hoffe, dass man für diese Athletinnen und Athleten innerhalb der nächsten Wochen zu einem etwas pragmatischeren Umgang kommen könne, sagte Schäuble der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Sobald einigermaßen genügend Impfstoff vorhanden sei, so dass auch Hausärzte in die Versorgung einbezogen würden, "stellt sich die Frage der strengen Priorisierung neu". Er finde es dann richtig, dass die potenziellen Olympiakandidaten, "wenn sie das möchten", geimpft werden.
    Freitag, 12. März
    +++ Sachsens Ministerpräsident Kretschmer (CDU) fühlt sich laut einem "Welt"-Bericht in seiner Kritik an der Öffnungsstrategie in der Corona-Pandemie bestätigt.
    Das sei die dritte Welle, die durch die wesentlich ansteckenderen Corona-Varianten entstehe. Ein großer Anteil der Bevölkerung sei noch nicht durch eine Impfung immunisiert und so bleibe das "Infektionsgeschehen sehr stark" von Mobilität und Kontakten abhängig. Weil sich das Tempo beim Impfen kaum erhöhen lasse, könne einzig die Erhöhung der "freiwilligen und verpflichtenden Tests" helfen, die Infektionszahlen zu kontrollieren zitiert "Welt" den CDU-Politiker.
    +++ Im sächsischen Vogtlandkreis können sich ab sofort Erwachsene jeden Alters für eine Corona-Schutzimpfung registrieren. Das Portal für die Terminbuchungen sei am Freitag für alle Menschen ab 18 Jahren im Landkreis freigeschaltet worden, teilte das Gesundheitsministerium in Dresden mit.
    Der Vogtlandkreis ist ein Brennpunkt der Corona-Pandemie in Sachsen und gehört auch bundesweit zu den negativen Spitzenreitern. Das Robert Koch-Institut wies am Freitag fast 253 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von 7 Tagen aus. In Sachsen insgesamt lag die Inzidenz bei 91.
    +++ Der Impfstoff-Kandidat von Novavax bietet nach Angaben des US-amerikanischen Herstellers einen hohen Schutz gegen das ursprüngliche Coronavirus sowie die hochansteckende B.1.1.7-Variante aus Großbritannien.
    Wie Novavax mitteilte, zeigte sein Impfstoff- Kandidat eine Wirksamkeit von 96,4% gegen "leichte, mittelschwere und schwere" Erkrankungen durch das urpsrüngliche Coronavirus. Das bedeutet, unter den Probanden der geimpften Gruppe traten 96,4 Prozent weniger Erkrankungen auf als unter denen der Kontrollgruppe.
    +++ Malta hat Vorwürfe zurückgewiesen, sich heimlich mit Extra-Impfdosen gegen das Coronavirus versorgt zu haben.
    Gesundheitsminister Fearne erklärte in der Hauptstadt Valletta, die Impfstoffe seien über den Mechanismus beschafft worden, dem alle Mitgliedsländer der Europäischen Union und auch die EU-Kommission zugestimmt hätten. Malta reagierte damit auf Anschuldigungen von Österreichs Bundeskanzler Kurz, der behauptet hatte, dass es möglicherweise Nebenabsprachen zwischen Pharmafirmen und einzelnen Mitgliedsstaaten gebe. Kurz nannte in diesem Zusammenhang auch die Niederlande.
    +++ Wegen gesunkener Corona-Infektionszahlen werden die Reisebeschränkungen für Mallorca nach offiziellen Angaben ab Sonntag aufgehoben. Mallorca gelte in Deutschland - wie die anderen Balearen-Inseln auch - nicht mehr als Risikogebiet, teilte das Robert Koch-Institut mit. Das bedeutet: Urlaub dort ist ohne Quarantäne und Testpflicht nach der Rückkehr möglich.
    Ein Mann und eine Frau gehen über die Promenade am Strand von Arenal.
    Mallorca während der Corona-Pandemie (dpa / Clara Margais)
    Wichtige Information für Reisende: RKI aktualisiert Liste der Coronavirus-Risikogebiete
    +++ Die Weltgesundheitsorganisation sieht derzeit keinen Grund zur Aussetzung der Impfungen mit dem Astrazeneca-Vakzin.
    Bislang sei in keinem Fall ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der Impfung und einem Todesfall nachgewiesen worden, sagte eine WHO-Sprecherin. Astrazeneca sei ein hervorragender Impfstoff, genauso wie die anderen eingesetzten Vakzine.
    Ein blau behandschuhte Hand hält ein Fläschchen mit dem Covid-Impfstoff von AstraZeneca und präpariert eine Spritze. 
    AstraZeneca-Impfstoff (picture alliance / /dpa-Zentralbild / Ronny Hartmann)
    Nach Dänemark und anderen europäischen Ländern stoppte heute auch Bulgarien die Impfungen mit dem Wirkstoff von Astrazeneca nach Fällen von Blutgerinnseln. Der Hersteller betonte, eine Analyse von mehr als 10 Millionen Datensätzen habe keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Lungenembolien oder tiefe Venenthrombosen gezeigt. Tatsächlich seien diese Ereignisse unter Geimpften sogar seltener vorgekommen als in der Allgemeinbevölkerung.
    Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA erklärte, die Vorteile überwögen die Risiken. Sie sprach sich aber dafür aus, die Liste der Nebenwirkungen um allergische Reaktionen zu erweitern. In Großbritannien hätten 41 von rund fünf Millionen Menschen nach der Impfung eine allergische Reaktion bekommen.
    Ausführliche Informationen zum Thema: Deutschland setzt AstraZeneca-Impfstoff weiterhin ein.
    +++ Die US-Regierung hat Darstellungen zurückgewiesen, die Ausfuhr von Impfstoffen aus den Vereinigten Staaten zu unterbinden.
    Es gebe keinerlei Verbote, teilte das Weiße Haus in Washington mit. Alle Hersteller in den USA seien frei darin, ihre Produkte zu exportieren, solange sie gleichzeitig die Zusagen aus Verträgen mit der amerikanischen Regierung einhielten. EU-Ratspräsident Michel hatte den Vereinigten Staaten und auch Großbritannien vorgeworfen, Impfstoffausfuhren aus ihren Ländern zu untersagen.
    +++ Die Physikerin Viola Priesemann erwartet deutlich steigende Zahlen bei den Corona-Infektionen.
    Ähnlich wie im vergangenen Herbst sehe man derzeit einen langsamen Anstieg, der schneller werde, sagte die Forscherin am Max Planck Institut Göttingen im Deutschlandfunk. Zusätzlich gebe es nicht nur mehr Kontakte, sondern auch die britische Virus-Variante.
    Täglich aktualisiert: Aktuelle Zahlen zum Coronavirus in Deutschland
    +++ In Italien wird über die Osterfeiertage ein landesweiter Lockdown verhängt.
    Wie die Regierung in Rom mitteilte, gelten vom 3. bis zum 5. April im gesamten Land die Regeln für die sogenannte Rote Zone. Bars und Restaurants dürfen dann nur Bestellungen zum Mitnehmen verkaufen. Die Menschen dürfen sich nur innerhalb ihrer Region bewegen. Besuche sind maximal zu zweit bei einem anderen Haushalt zulässig. Bereits ab Montag ist der Wochen-Inzidenzwert für die Regionen entscheidend. Überschreitet er die Grenze von 250 Corona-Fällen je 100.000 Einwohner, gelten für eine Region automatisch die Regeln der Roten Zone.
    +++ Rund eine Woche nach dem Stopp von Abschlagszahlungen für die Corona-Hilfen wegen Betrugsverdachts fließen die Gelder wieder.
    Seit heute früh würden diese wieder in vollem Umfang geleistet, teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit. Seit November 2020 seien rund 9,6 Milliarden Euro an Hilfen an Betroffene überwiesen worden. Zugleich hieß es, die strafrechtlichen Ermittlungen zu den vereinzelten Verdachtsfällen dauerten an.
    +++ UNO-Generalsekretär Guterres hat vor einer dramatischen Hungerkrise infolge von Konflikten und Kriegen gewarnt. Dank der gestiegenen Produktivität sei Hunger heute nicht mehr durch einen Mangel an Lebensmitteln verursacht, sondern menschengemacht, betonte Guterres vor dem UNO-Sicherheitsrat in New York. Hunger verschärfe Konflikte, und Konflikte verschärften den Hunger.
    Durch die Corona-Pandemie und den Klimawandel verschlimmere sich die Situation weiter. "Ende 2020 litten mehr als 88 Millionen Menschen akuten Hunger infolge von Konflikten und Instabilität - ein Anstieg um 20 Prozent in einem Jahr", sagte Guterres.
    Ein Kind sitzt auf dem Boden und hält einen Teller mit Essen in der Hand. 
    Ein Kind in Brasilien (picture alliance / NurPhoto / Fabio Teixeira)
    +++ Bundesgesundheitsminister Spahn hat die Einbindung der Hausärzte in die Corona-Impfkampagne erst ab Mitte April verteidigt. Noch stehe nicht genügend Vakzin bereit und zudem sollten die Impfzentren weitergeführt werden, sagte der CDU-Politiker in Berlin. Die Kampagne würde bereits deutlich an Dynamik gewinnen. Sieben Prozent der Deutschen seien mindestens einmal geimpft und pro Tag würden zuletzt bis zu 270.000 Dosen verabreicht. Wenn Hausarztpraxen eingebunden werden können, sieht Spahn nach eigenen Angaben keinen Grund, an der Befolgung der Priorisierungsvorgaben zu zweifeln.
    +++ Bundespräsident Steinmeier hat sich angesichts der Masken-Geschäfte von Bundestagsabgeordneten der Union empört gezeigt. Bei einer Veranstaltung der "Frankfurter Allgemeinen" sagte er, wer sein Mandat gezielt missbrauche, um sich persönlich zu bereichern, der füge der Demokratie Schaden zu. Er nannte das Verhalten "schäbig" und "schändlich".
    Solche Menschen hätten im Bundestag nichts verloren, sagte Steinmeier. Millionen von Menschen hätten in der Pandemie schwere Einkommensverluste hingenommen und müssten dann hören, dass ausgerechnet Abgeordnete die Hand aufhielten. All dies geschehe in einer finanziellen Größenordnung, die das Vorstellungsvermögen normaler Leute übersteige, betonte Steinmeier.
    Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Januar 2021 im Schloss Bellevue
    Frank-Walter Steinmeier (Flashpic)
    +++ Bundesgesundheitsminister Spahn will die digitale Kommunikation im öffentlichen Gesundheitsdienst verbessern.
    Der CDU-Politiker sagte auf einer digitalen Diskussionsveranstaltung, man brauche vernetzte Gesundheitsämter. Dann könnten diese Kontakte von Infizierten besser identifizieren und nachverfolgen. Die angestrebte Einführung einer neuen Software für alle etwa 375 Gesundheitsämter in Deutschland sollte eigentlich bis Ende Februar erfolgen, ist aber bisher nicht umgesetzt.
    +++ Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband - Dehoga - dringt auf eine Öffnung der Betriebe noch vor den Oster-Feiertagen. Dehoga-Geschäftsführerin Hartges sagte der "Rheinischen Post", Hotels und Restaurants befänden sich seit Beginn der Pandemie bald sieben Monate im Lockdown. Man erwarte eine Gleichbehandlung mit anderen Branchen sowie praxistaugliche und widerspruchsfreie Regelungen. Sie forderte zudem mehr Tempo beim Impfen und Testen.
    +++ In der Debatte um möglichst weitgreifende Corona-Schutzimpfungen wird die Forderung nach einem Impfregister für Deutschland wieder lauter. Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission Stiko, Mertens, meint, man könne durch ein solches Register schneller auf Zusammenhänge zwischen einer Impfung und möglichen Nebenwirkungen aufmerksam werden. Mertens sagte dem Deutschlandfunk, bis die Daten im derzeitigen System erfasst seien, vergehe ein halbes Jahr.
    +++ Die britischen Exporte in die Europäische Union sind nach Inkrafttreten des Brexit-Handelsabkommens stark eingebrochen. Nach Angaben des Statistikamts in London gingen sie im Januar um 40,7 Prozent zurück. Auch die Importe aus der EU fielen kräftig, und zwar um 28,8 Prozent. Das Statistikamt wies darauf hin, dass der Handel nicht nur vom Brexit und den neuen Zollregelungen belastet wurde, sondern auch von den Folgen der Corona-Pandemie.
    +++ In der Diskussion um die Corona-Impfungen in Deutschland hat sich der bayerische Gesundheitsminister Holetschek grundsätzlich für eine schnellstmögliche Einbindung der Hausärzte ausgesprochen. Der CSU-Politiker sagte im Deutschlandfunk , dies könne jedoch erst erfolgen, wenn genügend Impfstoff vorhanden sei. Bis dahin sei man mit den Impfzentren gut aufgestellt. Die bestehende Impfpriorisierung gelte auch für die Hausärztinnen und Hausärzte. Abweichungen von der Impfreihenfolge gebe es nur in einigen Grenzregionen wie an der bayerisch-tschechischen Grenze. Dort sei dies wegen hoher Inzidenzswerte gerechtfertigt.
    Dem von einigen europäischen Ländern verhängten Stopp für den Einsatz des Impfstoffs von Astrazeneca wolle er nicht folgen. Das Paul-Ehrlich-Institut habe empfohlen, den Impfstoff weiter zu nutzen.
    Deutschland setzt die Impfungen mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca fort. Das Paul-Ehrlich-Institut hat nach eigenen Angaben keine Hinweise darauf, dass der Todesfall in Dänemark mit dem Covid-19-Impfstoff von Astrazeneca in ursächlicher Verbindung steht. In Dänemark, Norwegen und Island wird das Präparat dagegen vorerst nicht mehr verabreicht. Andere Länder ziehen nach.
    +++ Fast zwei Drittel der derzeit für eine Impfung gegen das Coronavirus in Frage kommenden Israelis haben ihre zweite Dosis erhalten. Wie das Gesundheitsministerium mitteilte, wurde die Marke von vier Millionen Zweitimpfungen übertroffen. Die Regierung will zunächst mindestens 6,2 Millionen Menschen impfen. Rund ein Drittel der Bevölkerung ist jünger als 16 Jahre, diese Gruppe kann bislang nicht geimpft werden.
    +++ Die Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut 12.834 neue Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 2.254 mehr als heute vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg weiter an. Sie wird mit 72,4 angegeben, nach 69,1 gestern und 65,4 am Tag davor. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich um 252. Sie liegt damit leicht unter der Zahl von heute vor einer Woche. Insgesamt sind den Angaben zufolge bisher mehr als 73.000 Menschen in Deutschland an oder mit dem Coronavirus gestorben.
    Lesen Sie hier alle relevanten Zahlen.
    +++ Die deutschen Krankenhaus-Intensivstationen werden eine moderat verlaufende dritte Corona-Infektionswelle nach Einschätzung von Experten bewältigen können. Es gebe genügend Kapazitäten, sagte der wissenschaftliche Leiter des Intensivregisters der Fachgesellschaft DIVI, Karagiannidis, der "Rheinischen Post".
    Entscheidend sei, dass die Ansteckungsrate nicht über einen R-Wert von etwa 1,2 steige. Dieser gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Schnitt ansteckt. Eine starke dritte Welle jedoch, führte Karagiannidis aus, wäre eine Katastrophe. Die Zahl der freien Betten steige derzeit nicht rasch genug und das Personal sei erschöpft.
    Zwei Mitarbeitende des Universitätsklinikums Essen auf der Intensivstation im Corona-Jahr 2020.
    Auf der Intensivstation ist die Belastung groß. (IMAGO / Ralph Lueger)
    +++ Ab dem 1. Mai sollen alle Erwachsenen in den USA die Möglichkeit einer Coronavirus-Impfung erhalten. Das kündigte Präsident Biden in einer Fernsehansprache an die Nation an. Zur Beschleunigung der Impfkampagne würden weitere 4.000 Soldaten abkommandiert. Zudem sollten mehr Impfdosen an die etwa 950 teilnehmenden Gesundheitszentren und bis zu 20.000 teilnehmenden Apotheken verteilt werden, damit sich die Bürger näher an ihrem Wohnort impfen lassen könnten. Geplant ist offenbar auch, den Kreis derer, die Impfungen durchführen dürfen, etwa auf Medizinstudenten, Tier- und Zahnärzte zu erweitern. Sein Ziel sei es, betonte Biden, dass sich die Amerikanerinnern und Amerikaner zumindest in kleineren Gruppen zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli versammeln dürften.
    +++ Der Chef des Deutschen Hausärzteverbands, Weigeldt, fordert eine sofortige Einbeziehung von Artzpraxen bei den Coronavirus-Impfungen. Oberstes Ziel müsse es sein, bei steigenden Infektionszahlen so viele Menschen wie möglich in kurzer Zeit zu impfen, sagte er der "Frankfurter Allgemeinen". Das sei vor allem in Arztpraxen möglich. Den Beschluss der Gesundheitsminister von Bund und Ländern, bei Corona-Impfungen zunächst weiter auf Impfzentren zu setzen, nannte Weigeldt eine Katastrophe. Auch Berlins Regierender Bürgermeister Müller drängt auf eine Einbeziehung der Hausärzte noch vor April.
    +++ Nach der EU-Zulassung des Corona-Impfstoffs der Firma Johnson & Johnson dürfte es nach den Worten von Bundesgesundheitsminister Spahn noch mehrere Wochen dauern, bis die ersten Dosen des Vakzins in Europa verabreicht werden können. Angaben von Johnson & Johnson zufolge sei frühestens Mitte, Ende April mit Lieferungen zu rechnen, sagte der CDU-Politiker der ARD. Er habe die EU-Kommission gebeten, sehr klar mit dem Unternehmen über die Bereitstellung der zugesagten Impfstoff-Mengen zu sprechen. Man wolle auch wissen, warum andere Länder schon beliefert würden.
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