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NGC 1365

An Winterabenden zeigt sich am Südhimmel ein blasses Sternbild. Dieses Sternbild Ofen ist von Mitteleuropa aus jetzt gerade noch tief über dem Südhorizont zu sehen. Nur wenige blasse Sterne sind mit bloßem Auge zu erkennen. Doch Millionen von Lichtjahren hinter diesen Sternen liegt ein Galaxienhaufen, in dem die Galaxie NGC 1365 wohnt.

Von Ken Croswell |
    NGC 1365 sieht wie ein seitenverkehrtes S aus. Sie gehört zu den Balken-Spiralgalaxien. Zwei riesige Spiralarme dehnen sich über Tausende von Lichtjahren aus. Verbunden werden sie durch einen Balken aus alten Sternen. Die hellsten dieser Sterne sind gelb, orange und rot. Deshalb wirkt der Balken tiefgelb. In den Spiralarmen dagegen gibt es Gas und Staub im Überfluss, so dass dort neue Sterne geboren werden. Da die hellsten neugeborenen Sterne sich in bläulichem Licht zeigen, wirken die Spiralarme blau.

    Erst in den vergangenen Jahren haben Forscher erkannt, dass auch unsere Milchstraße eigentlich eine Balkengalaxie ist. Doch ist die Balkenstruktur nur schwach ausgeprägt.

    60 Millionen Lichtjahre trennen uns von NGC 1365. Ihr Licht, das heute auf unsere Teleskope trifft, verließ die Galaxie also zu einer Zeit, als die Dinosaurier ausstarben. NGC 1365 befindet sich südlich von der Milchstraßenscheibe. Mögliche Bewohner dort hätten einen großartigen Blick auf unsere Galaxie und bewundern sie vielleicht - so wie wir ihre bewundern.