Archiv


Nik Bärtschs "Ronin"

Die rituelle Zen-Musik Japans ist ihm genauso wichtig wie der Minimalismus eines Steve Reich und seine Erfahrungen in diversen Jazz- und Fusion-Bands. Der Schweizer Pianist Nik Bärtsch entwirft aus alldem eine Klangwelt, die er als "Ritual Groove Music" oder auch als "Zen-Funk" bezeichnet.

02.02.2007
    Dieser Begriff trifft den Charakter der Kompositionen recht gut, die sich zur meditativen Rezeption der Musik ebenso eignen wie zum eher Bauch-orientierten Genus der Basslinien, der Piano-Riffs und eines Schlagzeugspiels, das streckenweise gar an die subtil-komplexen Funk-Grooves von Billy Cobham in seiner besten Zeit erinnert.

    Und wenn Bärtsch sein Quintett "Ronin" nennt, hat auch das programmatischen Charakter, denn "Ronin" hießen jene Samurai-Krieger, die keinem Herren dienten und sich oftmals als freie Söldner verdingten. Übertragen auf die fünf Musiker um Nik Bärtsch mag dies durchaus als Metapher für eine freigeistige Musikauffassung gelten, die bestimmten selbst auferlegten Regeln ebenso folgt, wie sie die Offenheit gegenüber allen möglichen Einflüssen aus zeitgenössischer Musik, Jazzimprovisation, Rock, Funk und Fusion schätzt und nutzt.

    Nik Bärtsch - Piano, E-Piano
    Sha - Bassklarinette, Bassflöte
    Björn Meyer - E-Bass
    Kaspar Rast - Schlagzeug
    Andy Pupato - Perkussion

    (Jazzfestival Saalfelden, 26. August 2006)