Eric Frenzel ist laut Horst Hüttel der kompletteste Athlet unter den Nordischen Kombinierern. Er würde auch zu den Skispringern passen. Was die Disziplin betreffe, suche sich jeder Athlet selbst seinen Weg. Zeitlich verwendeten Spezialspringer aber naturgemäß mehr Zeit auf das Sprungkrafttraining.
Gut gewachsenes Gesamtsystem der Kombinierer
Die erfolgreichen deutschen Nordischen Kombinierer, zu denen neben Frenzel unter anderem Fabian Rießle und Björn Kircheisen gehören, entstammten einem gut gewachsenen Gesamtsystem, so Hüttel.
Die Etats seien jedoch seit Jahren eingefroren, wodurch die B-Kaderathleten ein wenig den Anschluss verloren hätten - in der Kontinentalcup-Gesamtwertung liegen Österreich und Norwegen vorne.
Skispringer wollen Mentalvorbereitung ändern
Bei den Skispringern sei die Qualität in den letzten Jahren gestiegen, vor allem im Team, sagte Hüttel. Bei den durchwachsenen Leistungen bei der Vierschanzentournee habe auch der Kopf eine Rolle gespielt. In Zukunft wolle man die Mentalvorbereitung anders gestalten, gemeinsam mit einem Teampsychologen vom Olympiastützpunkt. Die Arbeit soll ab Mai intensiviert werden.
Die Angst sich zu verletzen, schwinge eventuell mit. Damit gehe aber jeder Sportler anders um.
Was die Erwartungen für den Skisprung-Weltcup betrifft, so ist Hüttel kein Freund von Medaillenzählen. Der DOSB dürfe das zwar tun und natürlich fahre man nach Falun, um Medaillen zu gewinnen. Man müsse sich einfach in einer guten Form präsentieren. Hüttel legte sich aber dennoch fest: Im Skisprung sollten zwei bis drei Medaillen herauskommen, in der Nordischen Kombination eine mehr.
Zugleich schränkte er ein: "Wir wären komplett bescheuert, überheblich zu sein."
Das Gespräch können Sie bis mindestens 15. Februar 2015 nachhören.