Großbritannien
Oberhaupt der anglikanischen Kirche tritt wegen Umgang mit Missbrauchsskandal zurück

Das Oberhaupt der anglikanischen Kirche ist zurückgetreten.

    Justin Welby, Erzbischof von Canterbury sitzt auf einer Tribüne.
    Justin Welby, Erzbischof von Canterbury, tritt zurück. (IMAGO / Cover-Images / IMAGO)
    Der Erzbischof von Canterbury, Welby, war im Zusammenhang mit einem Skandal um sexualisierte Gewalt unter Druck geraten. Eine Untersuchung hatte ergeben, dass Welby die Polizei nicht umgehend über Missbrauch in christlichen Feriencamps informiert hatte, als er davon erfuhr - und die Aufarbeitung so jahrelang verschleppte. Ein Freiwilliger soll über Jahrzehnte hinweg insgesamt mehr als 100 Jungen körperliche und sexualisierte Gewalt angetan haben.
    Mitglieder der nationalen Versammlung der Kirche starteten eine Petition, um Welbys Rücktritt herbeizuführen. Zur Begründung hieß es, Welby habe das Vertrauen seiner Geistlichen verloren. Der Erzbischof selbst räumte mittlerweile Fehleinschätzungen ein.
    Der Erzbischof von Canterbury ist das Oberhaupt der anglikanischen Kirche mit mehr als 85 Millionen Mitgliedern in 165 Ländern. Als Oberhaupt der Kirche von England krönt der Erzbischof traditionell die britischen Königinnen und Könige.
    Diese Nachricht wurde am 12.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.