Brasilien
Oberster Gerichtshof stärkt Rechte indigener Gemeinschaften

In Brasilien hat der Oberste Gerichtshof die Rechte indigener Gemeinschaften gestärkt.

    Die Silhouette eines Indigenen mit einem Federkopfschmuck hebt sich vor einem dämmerigen Himmel ab.
    Die Rechte indigener Gemeinschaften wurden vom Obersten Gerichtshof gestärkt. (picture alliance / dpa / Fernando Bizerra Jr.)
    Die Richter lehnten eine Stichtagsregelung zur Auszeichnung von Schutzgebieten ab, wie die Nachrichtenagentur Agencia Brasil berichtete. Dem geplanten Teil eines Gesetzes zufolge sollten indigene Gemeinschaften nur noch Land beanspruchen dürfen, wenn sie beweisen können, dass sie bereits vor Inkrafttreten der brasilianischen Verfassung im Jahr 1988 dort gelebt haben. Vertreter der indigenen Gemeinschaften sahen ihre Rechte verletzt, weil viele ihrer Vorfahren von ihrem angestammten Land vertrieben wurden und sie keine Chance auf Rückkehr hätten.
    Die Stichtagsregelung stammt aus der Zeit des rechtsextremen Präsidenten Bolsonaro. Die Agrarlobby argumentiert, durch sie gebe es Rechtssicherheit bei der Nutzung der Gebiete.
    In Brasilien leben mehr als 300 indigene Völker mit insgesamt 1,6 Millionen Angehörigen.
    Diese Nachricht wurde am 18.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.