Hochwasser wird es immer geben. Da ist sich Ewald Schnug, der Leiter des Braunschweiger Instituts für Pflanzenernährung und Bodenkunde gewiss. Doch dass das Hochwasser solch katastrophale Ausmaße annimmt, wie in den vergangenen Wochen in den Alpenländern und in Bayern, das liege vor allem an dem Prozess der Versiegelung der Böden durch Bebauung, aber auch an der schleichenden Versiegelung, wie er in der konventionellen Landwirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten stattgefunden habe:
"Wir können beobachten und mit einigen Untersuchungen feststellen, dass in der konventionellen Landwirtschaft die Infiltrationsleistung, die Versickerungsleistung, die Menge an Wasser, die in einer bestimmten Zeit im Boden versickern kann, verloren gegangen ist."
Schnug geht davon aus, dass die Böden in der konventionellen Landwirtschaft nur noch halb so viel Wasser aufnehmen können wie in der ökologischen Landwirtschaft. Der Grund: unter den ökologischen Äckern, Feldern und Wiesen tummeln sich rund sieben Mal so viele Regenwürmer. Einer der Gründe, warum sich die Würmer unter der konventionell bewirtschafteten Krume nicht mehr so wohl fühlen: Die riesigen und schweren Landmaschinen haben zu einer immer größeren Verdichtung der Böden geführt. Keine idealen Bedingungen für Erdtiere wie die Regenwürmer:
"Generell sind die Lebensbedingungen in ökologisch bewirtschafteten Böden besser, das sind eine ganz Reihe von Faktoren: einmal geringere Verdichtung, Humusgehalte, weitergestellte Fruchtfolgen, das heißt, das Nahrungsangebot an dem, was die Pflanzen zurücklassen, ist größer für die Tiere. Weniger Faktoren, die die Würmer stören, wie der Einsatz von Pestiziden, Herbiziden, etc."
Nomen est omen: die Regenwürmer sind verantwortlich dafür, dass das Regenwasser über ganz kleine Abflusskanäle, die sogenannten Bioporen, versickern kann. Sind diese Poren nicht vorhanden, staut sich das Wasser und läuft in die nächstgelegenen Bäche und Flüsse. Die Wissenschaftler vom Institut für Pflanzenernährung und Bodenkunde haben beobachtet: wenn im Einzugsgebiet größerer Flüsse in der konventionellen Landwirtschaft nur ein halber Millimeter Wasser weniger versickern kann, dann summiert sich das zu gewaltigen Mengen, die in den Hochwassergebieten zusammenlaufen. Seine Beobachtungen verbindet Ewald Schnug mit einer konkreten Forderung an die Politik:
"Die Überlegung ist - wir verlieren ja jeden Tag etwa 150 Hektar an offener wasseraufnehmender Fläche durch Versiegelung, das heißt Bebauung, dass wenn nun in einem bestimmten Gemeindegebiet, Stadtgebiet Land versiegelt wird durch Bebauung, dass man als eine der Kompensations-, Ausgleichsmaßnahmen eine Förderung des ökologischen Landbaus ins Auge fasst. Er würde eine Leistung anbieten können, nämlich zum Hochwasserschutz beizutragen, die nicht über die Produkte entlohnt wird, aber wo man sagen kann: das ist etwas, dafür wollen wir auch Fördermittel für den ökologischen Landbau abgeben."
Eine Subventionierung der Biolandwirtschaft nicht so sehr wegen der gesünderen Ernährung, sondern aus Gründen des aktiven Hochwasserschutzes. Dann - so Ewald Schnug - werde man nicht jedes zweite Jahr mit einem sogenannten Jahrhunderthochwasser konfrontiert.
"Wir können beobachten und mit einigen Untersuchungen feststellen, dass in der konventionellen Landwirtschaft die Infiltrationsleistung, die Versickerungsleistung, die Menge an Wasser, die in einer bestimmten Zeit im Boden versickern kann, verloren gegangen ist."
Schnug geht davon aus, dass die Böden in der konventionellen Landwirtschaft nur noch halb so viel Wasser aufnehmen können wie in der ökologischen Landwirtschaft. Der Grund: unter den ökologischen Äckern, Feldern und Wiesen tummeln sich rund sieben Mal so viele Regenwürmer. Einer der Gründe, warum sich die Würmer unter der konventionell bewirtschafteten Krume nicht mehr so wohl fühlen: Die riesigen und schweren Landmaschinen haben zu einer immer größeren Verdichtung der Böden geführt. Keine idealen Bedingungen für Erdtiere wie die Regenwürmer:
"Generell sind die Lebensbedingungen in ökologisch bewirtschafteten Böden besser, das sind eine ganz Reihe von Faktoren: einmal geringere Verdichtung, Humusgehalte, weitergestellte Fruchtfolgen, das heißt, das Nahrungsangebot an dem, was die Pflanzen zurücklassen, ist größer für die Tiere. Weniger Faktoren, die die Würmer stören, wie der Einsatz von Pestiziden, Herbiziden, etc."
Nomen est omen: die Regenwürmer sind verantwortlich dafür, dass das Regenwasser über ganz kleine Abflusskanäle, die sogenannten Bioporen, versickern kann. Sind diese Poren nicht vorhanden, staut sich das Wasser und läuft in die nächstgelegenen Bäche und Flüsse. Die Wissenschaftler vom Institut für Pflanzenernährung und Bodenkunde haben beobachtet: wenn im Einzugsgebiet größerer Flüsse in der konventionellen Landwirtschaft nur ein halber Millimeter Wasser weniger versickern kann, dann summiert sich das zu gewaltigen Mengen, die in den Hochwassergebieten zusammenlaufen. Seine Beobachtungen verbindet Ewald Schnug mit einer konkreten Forderung an die Politik:
"Die Überlegung ist - wir verlieren ja jeden Tag etwa 150 Hektar an offener wasseraufnehmender Fläche durch Versiegelung, das heißt Bebauung, dass wenn nun in einem bestimmten Gemeindegebiet, Stadtgebiet Land versiegelt wird durch Bebauung, dass man als eine der Kompensations-, Ausgleichsmaßnahmen eine Förderung des ökologischen Landbaus ins Auge fasst. Er würde eine Leistung anbieten können, nämlich zum Hochwasserschutz beizutragen, die nicht über die Produkte entlohnt wird, aber wo man sagen kann: das ist etwas, dafür wollen wir auch Fördermittel für den ökologischen Landbau abgeben."
Eine Subventionierung der Biolandwirtschaft nicht so sehr wegen der gesünderen Ernährung, sondern aus Gründen des aktiven Hochwasserschutzes. Dann - so Ewald Schnug - werde man nicht jedes zweite Jahr mit einem sogenannten Jahrhunderthochwasser konfrontiert.